Wetter/Herdecke. Wegen der gesperrten Kaiserstraße gibt es Änderungen für Busse und den Lieferverkehr. Straßen NRW soll Lösung für problematische Böschung finden.

Ein Problem kann niemals zum richtigen Zeitpunkt auftreten. Für den Hangrutsch an der Kaiserstraße in Wetter ergeben sich momentan zwei Perspektiven. Einerseits herrscht kurz nach Weihnachten vergleichsweise wenig Verkehr. Viele befinden sich in der kurzen Arbeitswoche vor Neujahr im Urlaub, so dass andererseits die Frage im Raum steht: Wer kümmert sich um die vielen Auswirkungen, die die Vollsperrung am Ortsausgang nahe der Shell-Tankstelle mit sich bringt?

Bereitschaftsdienst aktiv

Antwort: Obwohl in den Stadtverwaltungen von Herdecke und Wetter derzeit der Betrieb ruht, kümmern sich Verantwortliche um die problematische Lage unterhalb von Gut Schede. Der Stadtbetrieb richtete beispielsweise die Absperrungen ein. Auch Verkehrsgesellschaften haben am Mittwoch notgedrungen reagiert und Umleitungen für Busse eingerichtet oder Fahrten eingestellt. Feuerwehr und THW, die sich an Weihnachten dem Hang widmeten, stehen nicht mehr in der Verantwortung.

Technische Betriebe Herdecke kontrollieren

Im Einzelnen: Die Böschung befindet sich auf Herdecker Gebiet. Beigeordnete Bettina Bothe und Fachbereichsleiter Lars Heismann berichten nach den Feiertagen, dass die Technischen Betriebe das vom THW eingerichtete „Rissmonitoring“ in der Straße Schede übernommen haben. Bedeutet: Zweimal täglich schauen sich Angestellte jene Stelle an, an der der Hang in Bewegung geraten war und etwas Erdreich abrutschte. „Heute gab es keine Veränderung im Vergleich zum gestrigen Dienstag“, so Heismann, der ebenso wie Marietta Elsche als Fachdienstleiterin bei der Verwaltung in Wetter „den guten interkommunalen Austausch“ der beiden Nachbargemeinden lobte.

Straßen NRW eingeschaltet

Die neue Nachricht: Nach Gesprächen mit Straßen NRW haben sich die Beteiligten am 27. Dezember darauf geeinigt, dass der Landesbetrieb die Örtlichkeit begutachtet und danach entsprechende Schritte einleitet. „Der Hang gehört der Bundesstraßenverwaltung, das haben wir ermittelt“, so Herdeckes Justiziar Lars Heismann. Bei der Lösungssuche habe die Stadt Herdecke daher auch diese überörtliche Behörde eingeschaltet. „Ein Vertreter der Straßenmeisterei war bereits vor Ort und nimmt nun Kontakt zur Geologin des THW auf.“

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Die Vereinbarung: Der Landesbetrieb mit seinen fachkundigen Mitarbeitenden kümmere sich nun um eine geologische Bewertung, was zu gegebener Zeit am Hang zu tun sein könnte. Das klingt insofern logisch, da Straßen NRW an der Stelle bereits 30 Gefahrenbäume im Jahr 2022 aus Verkehrssicherungsgründen fällen ließ. Ein paar Meter weiter richtete die Behörde den unteren Teil der abgesackten Ender Talstraße wieder her.

Umleitungen und Verkehrsschilder

Kurz nach dem Vorfall kann noch niemand abschätzen, wie lange die eingerichtete Vollsperrung bestehen bleibt. Der Verkehrsdienst der Stadt Wetter hat nun, so berichtet es Marietta Elsche im Gespräch mit der Lokalredaktion, mit den entsprechenden Hinweisen an Tafeln am Straßenrand begonnen. „Für das Einrichten von Umleitungsstrecken braucht es eigentlich immer etwas Vorlauf. Unsere Leute arbeiten nun mit Hochdruck an der Beschilderung.“

Lieferverkehr durch Königstraße

Das betreffe einerseits Autos und Lastkraftwagen. Pkw müssen logischerweise einen Bogen um die wichtige Ortsein- und ausfahrt machen. Lkw, die beispielsweise etwas für das Ruhrtalcenter oder den Discounter Lidl anliefern wollen, lenken die Verantwortlichen vorübergehend über die Königstraße. „Das ist nicht optimal, eine andere Lösung gibt es aber nicht“, sagt Elsche und ergänzt, dass vom Baustellen-Kreisel an der Friedrich- und Ruhrstraße weiter kein Schwerlastverkehr durch die Kaiserstraße in Richtung Bahnhof rollen soll.

Buslinie 595 fällt komplett aus

Bliebe andererseits noch der Öffentliche Personennahverkehr: Der Bürgerbus-Verein schreibt, dass er ganz normal durch Alt-Wetter fahre und derzeit nach einer Lösung sucht, wie er auch wieder die Strecke bis zum Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke in Angriff nehmen kann. Der Busverkehr Rheinland teilt über die Stadtverwaltung mit, dass die Linien 591, 592, 593 und SB38 die Haltestelle Wetter Bahnhof nun nicht anfahren können. Die Fahrten der Linien 591, 592 und 593 beginnen und enden an der Haltestelle Oberwengern. Die Linie 595 müsse wegen der gesperrten Kaiserstraße leider komplett entfallen.

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Die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) veröffentlichte auf ihrer Internetseite Auswirkungen für die Linien 553 und 555. Der Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen Am Wilshause in Grundschöttel und Herdecke Hengsteyseestraße könne in beiden Richtungen nicht bedient werden. Die Busse verkehren auf direktem Weg zwischen Wetter und Herdecke über Hagen-Vorhalle. Der Bahnhof Wetter kann aus den genannten Gründen über die neue Ruhrbrücke nicht erreicht werden.

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