30 Einsätze wegen Sturm und Hochwasser vor Weihnachten, doch auch nach Heiligabend ging es für Herdeckes Kräfte weiter. Etwa an der Stiftskirche.
Nach anstrengenden Stunden durch die Folgen von Sturmtief Zoltan ging es für die Freiwillige Feuerwehr Herdecke am ersten Weihnachtstag mit sechs Einsätzen weiter. Los ging es mit einer Technischen Hilfeleistung: Wasser lief um 6.07 Uhr ein. Ein Keller wurde mit einem Wassersauger entwässert. Zur gleichen Einsatzadresse mussten die Kräfte dann um 8 Uhr wieder ausrücken.
THW sichert Fenster am Glockenturm
Lose Bauteile am Kirchturm der Evangelischen Stiftskirche wurden der Feuerwehr dann am Montag um 13.09 Uhr gemeldet. In ca. 25 Metern Höhe war ein historisches Fenster am Glockenturm geborsten. Die Feuerwehr sperrte zunächst die Umgebung ab. „Sollte Glas aus dieser Höhe herunterfallen, besteht im Umkreis um das Gebäude eine Gefahr“, so der Einsatzleiter. Die Feuerwehr traf zufällig auf eine schlüsselberechtigte Person und konnte das zersprungene Glas von innen sichern. Zudem war ein weiteres Fenster beschädigt. Damit der Kirchturm vor Regen und Wind adäquat geschützt wird, wurde das Technische Hilfswerk nachgefordert. Die Kollegen sicherten die Öffnung mit einer stabilen Holzplatte. Feuerwehr und THW arbeiten hier wieder einmal laut Mitteilung „Hand in Hand“.
Viele Hilfeleistungen
Während des Einsatzes musste ein Fahrzeug der Feuerwehr herausgelöst werden. In der Straßen Auf der Heide musste ebenfalls eine Technische Hilfeleitung Wasser abgearbeitet werden. Das gleiche Meldebild um 15.34 Uhr in der Straße Herdecker Bach. Hier wurde ein Rechen im Bachlauf durch die Feuerwehr gereinigt. Ein umgefallener Baum wurde um 20.36 Uhr von der Mellinghausstraße gemeldet. Astwerk wurde durch die Feuerwehr beiseite geräumt. „Die Weihnachtstage waren sehr unruhig. Leider konnten unsere Kräfte nicht ungestört mit ihren Verwandten und Angehörigen feiern“, so der diensthabende Einsatzführungsdienst.
30 Einsätze vor Weihnachten
Bereits vor Weihnachten war die Freiwillige Feuerwehr Herdecke im Dauereinsatz. Seit Montag mussten die Kräfte 30 Einsätze bearbeiten. Hauptgrund: das Unwettertief Zoltan mit Wind- und Wassergefahren. Am Freitag musste die Feuerwehr im Zeitraum von 14.41 Uhr bis 18 Uhr zu vier Einsätzen in Zusammenhang mit Wasser und Starkwind ausrücken. Einsatzstellen waren in den Straßen Huser Feld, Herdecker Bach und Gahlenfeldstraße. In der Goethestraße löste sich aufgrund des Windes das Flachdach eines Industriebetriebes. Die Brandmeldeanlage eines Wohnheimes für Menschen mit Behinderung am Millöcker Weg löste Freitag um 19.18 Uhr Alarm aus. Vor Ort wurde eine verrauchte Wohnung vorgefunden werden. Die Nutzungseinheit wurde quergelüftet. Stark angebrannter Kuchen war die Ursache
Hangrutsch und Baum umgefallen
Weiter ging es am Samstag um 10.59 Uhr mit einem Unwettereinsatz an der Hauptstraße. Ein abgerutschter Hang direkt neben einem Gebäude wurde dann um 15.25 Uhr aus der Straße Am Berge gemeldet. Zudem war hier ein Baum umgefallen. Die Situation vor Ort stellte sich unklar dar. Daher wurde ein Baufachberater des Technischen Hilfswerkes hinzugezogen. Der Baum wurde durch die Feuerwehr mit einer Motorsäge entfernt. Die Einsatzstelle zur möglichen Sicherung des Gebäudes wurde dem THW übergeben.
Wasserrohrbruch
Ein Wasserrohrbruch ereignete sich um 17.35 Uhr im Kreuzungsbereich Wetterstraße, Ecke Harkortstraße. Die Einsatzstelle wurde dem Energieversorger übergeben. Eine abgesackte Fahrbahn wurde der Feuerwehr um 19.09 Uhr aus dem Westender Weg gemeldet. Hier war ein Loch von ca. acht Zentimetern Tiefe entstanden. Die Straße wurde gesperrt und an die Einsatzstelle an die Technischen Betriebe übergeben. Eine Technische Hilfeleistung Wasser musste dann um 23:29 Uhr in der Straße Appelsiepen abgearbeitet werden.
Auch an Heiligabend gefordert
Ein Gefahrenbaum wurde dann am Heiligabend um 8.54 Uhr aus der Wetterstraße, Ecke Gartenstraße gemeldet. Hier war ein Baum umgefallen und genau am Eisenbahntunnel hängen geblieben. Der Gefahrenbaum wurde über die Drehleiter mit einer Motorsäge heruntergeschnitten. Die Straße war zeitweise gesperrt. So mussten seit Freitag insgesamt elf Einsätze (davon zwei aufgrund des Starkwindes, acht Einsätze in Zusammenhang mit Wasser und ein Brandmeldealarm) abgearbeitet werden.
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Die Hochwassersituation werde von den Einsatzführungsdiensten genau beobachtet. Mögliche Einsatzschwerpunkte im Stadtgebiet werden in unregelmäßigen Abständen abgefahren, erkundet und bewertet. Die Feuerwehr steht im inhaltlichen Austausch mit weiteren Behörden und mit der Leitstelle. Die Feuerwache wurde vorsorglich im Untergeschoss mit den Flutschotts abgesichert. In der Einsatzzentrale wird der Pegel der Ruhr dokumentiert und ausgewertet.
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Noch ein wichtiger Hinweis der Feuerwehr: Sandsäcke und Pumpen können von der Feuerwehr nicht präventiv ausgegeben / ausgeliehen werden. Die Einsatzmittel sind für absolute Notfälle vorgesehen. „Es war für die ehrenamtlichen Kräfte aufgrund der vielen Einsätze in der letzten Woche schwierig, sich auf das Weihnachtsfest einzustimmen und vielleicht noch das ein oder andere Geschenk zu besorgen“, so ein Feuerwehrsprecher.