Herdecke. Vor allem umgestürzte Bäume halten Feuerwehrleute auf Trab. Die warnen nun vor den Nachwirkungen, der Ruhrverband rechnet mit hohen Pegelständen.

Von einem „heftigen Einsatztag“ spricht die Freiwillige Feuerwehr Herdecke, sie hatte durch Sturmtief Zolatn am Donnerstag sehr viel zu tun. Am Morgen war die Wehr bei zwei Ölspuren gefordert und rückte zu einer technischen Hilfeleistung aus.

Start am Nachmittag

Ab 15.24 Uhr sei die Wache mit 32 Kräften fest besetzt gewesen. Acht Einsätze der technischen Hilfeleistung mussten abgearbeitet werden. Dies waren primär umgestürzte Bäume und Äste. Menschen kamen zum Glück nicht zu Schaden, es entstanden aber Sachschäden an Autos. Die Technischen Betriebe unterstützte teilweise mit Spezialgeräten die Feuerwehr.

Verschiedene Einsatzorte

Folgende Einsätze ergaben sich im Laufe des Nachmittags und Abends: Los ging es um 15.24 Uhr in der Bruchstraße, eine Stunde später folgten Arbeiten an der Ender Talstraße/Herdecker Bach. Ein umgestürzter Baum blockierte gegen 16.30 Uhr die Berliner Straße. Anschließend rückten Kräfte zur Wittbräucker Straße aus. Weitere Orte: 17.14 Uhr Am Hegede, 17.58 Uhr In der Erdbrügge 18.22 Uhr Wittener Landstraße / In den Eichen und schließlich um 19.04 Uhr Gederner Straße.

Die Einsätze wurden über die Einsatzzentrale der Feuerwache mit dem Unwettermodul der Leitstelle disponiert. Die Bereitschaft in Herdecke endete gegen 21 Uhr, wobei eine Wetterwarnung für Windböen bis Freitag um 13 Uhr besteht (die Warnung vor Sturmböen galt bis Donnerstag 23 Uhr). Hinweis der Feuerwehr an die Bürgerinnen und Bürger: „Meiden Sie daher Waldgebiete.“

Ergiebiger Dauerregen

Der Ruhrverband weist unterdessen auf die Folgen von ergiebigem Dauerregen hin. Dem hiesigen Gebiet steht über die Weihnachtsfeiertage ungemütliches Wetter mit viel Niederschlag bevor. Nach Angaben vom Deutschen Wetterdienst können sich die Mengen im Flachland auf 30 bis 70 Liter pro Quadratmeter summieren. Allenfalls in den Hochlagen des Sauerlands fällt vorübergehend auch etwas Schnee, der allerdings aufgrund der relativ hohen Temperaturen nicht liegenbleiben, sondern ebenfalls bald zum Abfluss kommen wird.

Der Ruhrverband habe seit Montag den Stauinhalt seiner Talsperren um gut 13 Millionen Kubikmeter verringert und so den bereits vorhandenen Freiraum zur Minderung etwaiger Hochwasserspitzen erhöht. Der Füllstand des Talsperrensystems liegt (so der Stand am Donnerstag) bei 82,2 Prozent, sodass zu der Zeit ein Freiraum von 82,4 Millionen Kubikmetern zum Rückhalt des zufließenden Wassers zur Verfügung stehe.

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„Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Einzugsgebiete der Ruhrverbandstalsperren weniger als ein Viertel (23 Prozent) des gesamten Ruhreinzugsgebietes ausmachen und nur Niederschläge, die innerhalb dieser Talsperreneinzugsgebiete zum Abfluss kommen, in den Talsperren zurückgehalten werden können“, so der Verband. „Talsperren können Hochwasser daher nur mindern, aber nicht verhindern.“

Es sei angesichts der prognostizierten Regenmengen in den kommenden Tagen von einem deutlichen Anstieg der Gewässerpegel im gesamten Ruhreinzugsgebiet und einem Überschreiten der entsprechenden Informationswerte für Hochwasser an Pegeln auszugehen. Ständig aktualisierte Informationen zur Hochwassersituation gibt es im Hochwasserportal des Landes NRW unter www.hochwasserportal.nrw.de, in der App „Meine Pegel“ des länderübergreifenden Hochwasserportals sowie auf den Seiten des Ruhrverbands und seiner Talsperrenleitzentrale. (gerb)