Wetter. Weitere Reaktionen auf Bericht über ausgebliebene Post in Wetter: Einige Kunden setzen auf eine App. Warum das Runterladen nur bedingt lohnt
Immer neue Leser melden sich, die seit Tagen oder Wochen und teils auch schon seit Monaten mit der Zustellung in Wetter nicht zufrieden sind. Manche führen regelrecht Tagebuch, um ihren Ärger über verspätete oder ganz ausgefallene Postsendungen dokumentieren zu können. Auf den Facebook-Seiten der Redaktion aber weisen gleich mehrere Post-Kunden eine Art Ausweg: „Ich kann nur raten, sich die DHL-App zu laden und die Briefankündigung freizuschalten“, schreibt Uwe Ratay. Der Effekt: „Dann sieht man zumindest, welche Briefe anstehen und kann eventuell bei wichtigen Dingen den Absender kontaktieren und die Rechnung oder Ähnliches per E-Mail erbitten.“
Keine verlässlichen Zustellinfos
Dieter Schumachers von der DHL-Group bestätigt, dass es eine App mit Briefankündigung gibt. Die App informiere vorab über Briefe, die voraussictlich in ein bis zwei Tagen zugestellt werden. Die Briefankündigung enthält ein Foto der Vorderseite der Sendung und, so weit auf dem Sendungsbild erkennbar, somit auch Absenderinformationen. Was die App nicht enthält: verlässliche Zustellinfos.
Ausgelöst wird diese Benachrichtigung im Briefzentrum der Leitregion, für die die Sendung bestimmt ist, beschreibt Dieter Schumachers die Abläufe. Im Fall von Wetter handelt es sich dabei um das Briefzentrum 58 in Hagen. Sollten Störungen oder Verzögerungen aus welchem Grund auch immer auf dem weiteren Weg des Briefes - also auf dem Weg zum Zustellstützpunkt oder im Rahmen der Zustellung selbst - auftreten, sei dies nicht über die App ersichtlich. Mit der Benachrichtigung über die Briefankündigung sei nicht die Abgabe einer Laufzeitgarantie verbunden. Laufzeitgarantien gebe es nur im Bereich von DHL-Express-Sendungen.
Uwe Ratay äußert gar nicht die Erwartung, dass die App bei der Zustellungzeit exakter ist. Er sieht trotzdem einen Vorteil: „Man kann das Chaos dann besser einordnen.“ Er bekomme teils neuere Briefe eher als ältere, die er schon lange abgeschrieben hatte. Er hat auch den Eindruck, „dass von der Post bestimmte Reklamebriefe anders priorisiert werden.“ Folge: „Teils werde ich zu Veranstaltungen eingeladen, die schon gelaufen sind.“
Aktuell „stabile Zustellsituation“
Auch Wolfgang Schmidt macht die App auf dem Telefon schlauer. Auf Facebook kommentiert er: „Laut meiner DHL-App fehlen mir jetzt vier angekündigte Briefe.“ Bei der Leserin, die die Berichte über die Zustellprobleme in Wetter ins Rollen gebracht hatte, war es zunächst nur ein Brief gewesen, von dem sie wusste, der aber partout nicht ankommen wollte: Die Rechnung aus der Autowerkstatt. Weil sie Morgen für Morgen nachsehen ging, musste sie feststellen, dass weit über zehn Tage kein einziger Brief in ihren Briefkasten am Harkortberg gefallen war.
Im Gespräch bekam sie mit, dass auch in der Nachbarschaft über Tage nichts zugestellt worden war. Die Post räumte auf Nachfrage große, teils krankheitsbedingte Zustellprobleme am Berg in Alt-Wetter und auch in Volmarstein ein. Hinzu komme, dass neue Zusteller eingewiesen werden müssten. Was ist aus dieser Problemlage geworden? Dieter Schumachers erklärt: Nach Rücksprache mit der zuständigen Zustellstützpunktleitung könne er sagen, „dass wir aktuell eine stabile Zustellsituation in Wetter (Ruhr) haben.“