Herdecke. Straßen, Plätze, Geschosshöhen und Lagen: Das Wohngebiet „Am Berge“ in Herdecke wird immer konkreter. Hier die Fakten

Immer wieder gab es neue Vorstellungen und Verzögerungen. Nun steht fest, wie das Wohngebiet „Am Berge“ in Ende aussehen soll. „Wir sind alle sehr glücklich, dass es jetzt weiter geht“, stellte der Bauausschuss-Vorsitzende Ulrich Schwellenberg fest. Und auch Interessenten für eine der 113 geplanten Wohneinheiten dürften aufatmen, dass das Verfahren voran schreitet: Am 21. September soll der Rat die Offenlegung des Bebauungsplanentwurfes beschließen.

Bisher standen die frühere Grundschule im Dorf und die längst geschlossene Albert-Schweitzer-Förderschule auf dem rund 1,9 Hektar großen Plangebiet. Zwischenzeitlich sind Klassenräume und das ehemalige Jugendzentrum abgerissen. Im Sommer wurde der Abenteuerspielplatz im Bereich des früheren Schulhofs auf- und wieder abgebaut. Nun soll das Verfahren von der Stelle kommen. Umweltausschuss und Bauausschuss haben die zustimmende Empfehlung für den Rat bereits durchgewunken.

Drei Schwerpunktbereiche

Lange war von rund 100 Wohneinheiten die Rede. Jetzt stehen 113 in den Unterlagen. So viele könnten es werden. Ausgangspunkt ist eine angenommene Bruttogrundfläche von 80 Quadratmetern. Der Rat hat durchgesetzt, dass mindestens die Hälfte der Wohnungen geförderter Mietwohnungsbau sein sollen. Über 60 Prozent darf der Anteil allerdings auch nicht liegen. Angestrebt ist eine soziale Durchmischung: Eine Konzentration der geförderten Wohnungen in einzelnen der Baubereiche soll es nicht geben.

Der städtebauliche Entwurf lässt sich in drei Schwerpunktbereiche gliedern. Sie ziehen sich von West nach Ost. Jeder dieser Bereiche ist durch verschiedene Gebäudetypologien geprägt. Im Bereich West sind zwei Doppelhäuser und zwei freistehenede Mehrfamilienhäuser zu finden. Das Zentrum des Quartiers mit der höchsten Verdichtung bestimmt dann dreigeschossiger Wohnungsbau und ein zum Eicklohweg hin geöffneter Platz. Im Osten sind zwei weitere freistehende Mehrfamilienhäuser und eine Fläche für ein Einfamilienhaus vorgesehen. Für das Einfamilienhaus und die Doppelhäuser gibt es eine Vorgabe: Sie sollen zweigeschossig sein, „damit sie städtebaulich zwischen den angrenzenden höheren Mehrfamilienhäusern vermitteln“, heißt es in der Begründung für den Bebauungsplan Nr. 84 „Am Berge“.

Wald soll Wald bleiben

Die durchgängig drei Geschosse im Kernbereich sollen nicht klotzig wirken. Da das Gelände von Nord nach Süd hin insgesamt vier Meter abfällt, sollen die dreigeschossigen Gebäude nach Süden hin zudem ein Garagengeschoss bekommen. Im mittleren Bereich allerdings werden Autos keinen Platz haben. Hier gibt es ausschließlich Fuß- und Radwege. Erschließungswege soll es von Ost wie von West geben. Ein Durchfahren des Quartiers aber wird nicht möglich sein.

Pro Wohneinheit sind 1,5 Stellplätze angesetzt. Die Autos der Bewohner der Geschosswohnungen sollen in Tiefgaragen verschwinden. Die Doppelhäuser sollen zum Eicklohweg hin angeschlossen werden. Im öffentlichen Bereich wird es gut 20 Stellplätze für Besucher geben. Sie sind auf die beiden Erschließungsstraßen West und Ost verteilt. Im Bereich der östlichen Besucherparkplätze soll es auch einen öffentliche Ladesäule geben. Hinzu sollen Ladesäulen in den Tiefgaragen kommen. Durch die Novellierung des Wohnungseigentumsgesetz gibt es einen Anspruch auf E-Lademöglichkeiten am Wohnort. Platz geben soll es auch für Car-Sharing und Bike-Sharing.

Neben der Bebauung soll es möglichst wenig versiegelte Fläche geben. Daher wird im städtebaulichen Entwurf großer Wert auf die Erhaltung und Schaffung von Grünflächen gelegt. Die Vorgärten sollen begrünt werden. Mit dem bestehenden Wald am Rand des Plangebiets soll behutsam umgegangen werden. Er soll als Wald erhalten bleiben.

Großteil des Geländes geht an die HGWG

Der Großteil des gesamten Geländes wird an die HGWG sowie an private Bauherren verkauft. Somit bleiben lediglich zwei Teilabschnitte, die über das Wettbewerbsverfahren vergeben werden könnten, übrig. Das sind die freistehenden Mehrfamilienhäuser zur Seite hin.

Vorbereitend für die Vermarktung der Grundstücke ist ein Wertgutachten beauftragt worden. Das Gutachten mit dem Stichtag 21. Juni 2023 hält fest: Geschosswohnungsbau: 286 €/m²; Doppelhäuser: 309,75 €/m²; Zweifamilienhaus: 330,75 €/m²; Grünfläche: 26 €/m².