Wetter/Herdecke. Am zweiten August-Wochenende steigt Wetters Stadtfest, vom 11. bis 13.8. wird Herdeckes Fußgängerzone zum Strand. Stimmen sich Städte nicht ab?

Erfreuliche Auswahl oder unglückliche Terminkonstellation? Mitte August stehen zwei (verhältnismäßig) große Veranstaltungen im hiesigen Kalender. Wetter feiert zwei Tage lang das Seefest, parallel dazu steigt vom 11. bis 13. August bei den Nachbarn „Herdecke karibisch“. Diese Überschneidung ist insofern erwähnenswert, da an zahlreichen Wochenenden im Jahr wenig bis gar nichts los ist in den beiden Ruhrstädten. Ein Blick hinter die Kulissen, wie die Planungen für solche Ereignisse vonstatten gehen.

Wer schon länger in Wetter lebt, dürfte den jährlichen Termin für das Stadtfest im Kopf haben. In der Regel findet das bunte Treffen rund um den Seeplatz am ersten Wochenende nach den NRW-Sommerferien statt. Sofern diese nicht besonders spät starten – dann rutscht die Veranstaltung schon mal auf einen früheren Zeitpunkt, beispielsweise in den Juli. In jedem Fall beginnen die Planungen viele Monate zuvor, um den Ablauf zu organisieren.

Strandatmosphäre in der Fußgängerzone: „Herdecke karibisch“ lässt vom 11. bis 13. August Urlaubsstimmung aufkommen.
Strandatmosphäre in der Fußgängerzone: „Herdecke karibisch“ lässt vom 11. bis 13. August Urlaubsstimmung aufkommen. © Lukas Brechtefeld

Auch Auswärtige, natürlich auch Gäste aus der unmittelbaren Nachbarschaft, kommen dann zum Feiern an den Harkortsee. „Wir stimmen uns mit Herdecke bei größeren städtischen Veranstaltungen ab“, sagt Wetters Stadtsprecher Jens Holsteg. Seine Kollegin aus der Nachbarstadt bestätigt das. Das Amt für Tourismus und Stadtmarketing tausche sich regelmäßig mit den umliegenden Städten bezüglich geplanter Veranstaltungen aus, um Terminüberschneidungen – so gut es geht – zu vermeiden. Die Verantwortlichen von „Herdecke karibisch“ haben demnach bereits frühzeitig bezüglich eines Termins im Rathaus angefragt. Der Herdecker Kalender war zudem für die Wochenenden in den Sommerferien bereits durch drei weitere Termine mit den zwei Genießertagen sowie dem Street-Food-Festival gut gefüllt, berichtet Lena Siegel.

Externer Veranstalter

„Herdecke karibisch“ organisiert die Beach Projekt GmbH. Die Dortmunder sind seit 2012 mit diesem Format in Nordrhein-Westfalen unterwegs und haben vielerorts von April bis September quasi feste Termine, die mitunter seit Jahren feststehen. Hier in der Stadt an den Ruhrseen soll sich (nach der Corona-Pause 2020 und 2021) das zweite August-Wochenende etablieren. Das liege einerseits an der Reihenfolge im Ablauf in den verschiedenen Städten, andererseits soll sich mit einem wiederkehrenden Datum eine verlässliche Planbarkeit für Besuchergruppen ergeben. „Wir versuchen überall, stets das gleiche Wochenende zu erwischen, um es möglichst unkompliziert zu halten“, so Louisa Noack von Beach Projekt.

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„Wir schauen schon nach vermeintlichen Konkurrenz-Veranstaltungen, vorrangig in der jeweiligen Stadt und eher nicht in der Umgebung“, ergänzt sie. Die Lage im recht kleinen Herdecke, wo von Freitagnachmittag bis Sonntag (18 Uhr, Details zum Programm folgen nächste Woche) Urlaubsstimmung im Zentrum aufkommen soll, stelle sich aber naturgemäß anders dar als beispielsweise in Essen. „Überschneidungen lassen sich hier und da aber nicht vermeiden“, sagt Noack. Und: „Das Seefest in Wetter hatten wir für das zweite August-Wochenende nicht im Blick. Wir sind aber zuversichtlich, mit unserem Unterhaltungsangebot viele Leute in die Fußgängerzone zu locken.“

Deckungsgleich fallen die Zielgruppen aus: Sowohl „Herdecke karibisch“ mit zuletzt Tausenden Besuchern als auch die bewährte Feier am Harkortsee richten sich eigentlich an Gäste jeden Alters, darunter logischerweise auch Familien. Womöglich bleibt am Ende dann aber doch eine erfreuliche Erkenntnis stehen, frei nach dem Motto: Besser zu viel als gar nichts...