Herdecke. Zweiter Jahrestag nach dem Hochwasser im Juli 2021: In Herdecke laufen Projekte, um künftig Schäden in Grenzen zu halten oder zu verhindern.
In einer Pressemitteilung zum zweiten Jahrestag der Flut 2021 skizziert die Stadt Herdecke, dass zahlreiche Gewässer- und Maßnahmen angelaufen oder teilweise abgeschlossen sind. Der Hochwasserschutz sei weiterhin ein aktuelles Thema in der Verwaltung, heißt es beim Blick auf Planungen und Umsetzungen.
Maren Hessam, zuständig für Hochwasserschutz und Gewässer bei den Technischen Betrieben Herdecke (TBH), hat den Angaben zufolge Anfang Mai die Förderung für die Beseitigung der Schäden vom 14. und 15. Juli 2021 sowie von Hochwasserschutzmaßnahmen im Rahmen des Wiederaufbaufonds des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Bezirksregierung Arnsberg beantragt. „Aktuell warten wir auf den Förderbescheid in Höhe von rund 2,88 Millionen Euro“, schildert sie. „Die Fördermittel werden nach positivem Bescheid nicht nur für zukünftige Umsetzungen genutzt, sondern greifen auch rückwirkend für bereits erfolgte Arbeiten.“
Nicht alles könne jedoch durch den Wiederaufbaufond refinanziert werden, vereinzelt müsse auch die Stadt Kosten einplanen. Zu den bereits abgeschlossenen Projekten zählt Hessam größere und kleinere Maßnahmen. „Die Ufermauer An der Walkmühle, die durch das Hochwasser 2021 weggespült wurde, ist inzwischen beispielsweise wiederhergestellt – genauso wie der Rad- und Fußweg in diesem Bereich“, erklärt sie.
Zudem sei am Herdecker Bach 10 bis 14 ein Stahlausbau zur Sicherung des Gewölbes im Inneren installiert worden, manche erinnern sich an die aufgeständerte Übergangsleitung an der B54. Bei der Sanierung entfernten Fachleute dort Geröll und Gestein aus der Gewässersohle, um einen größeren Abflussquerschnitt zu erhalten. Zusätzlich wurde ein Gitter vor dem Einlauf angebracht.
Mauer im Bachviertel erhöhen
Im Bachviertel soll die Ufermauer künftig 50 Zentimeter höher ausfallen (Präventionsmaßnahme). Dafür findet derzeit eine Bauwerksprüfung statt. „Langfristig soll der Bach außerdem auf seiner kompletten Länge von der Mündung in die Ruhr bis zur Kreuzung Wittbräucker Straße/Dortmunder Landstraße (einschließlich Nebengewässer) freigeräumt werden. Abschnittsweise erfolgen diese Arbeiten bereits innerhalb einiger aktueller baulicher Maßnahmen am Gewässer“, so Hessam. An der Bachstraße 11 konnte laut Stadt eine Ufermauer per Betonfertigteilbauweise erfolgreich wiederhergestellt werden.
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Für den gesamten Herdecker Bach soll zudem ein Hochwasserschutzkonzept erarbeitet werden. In Vorbereitung sei zudem ein spezielles Programm für die Hauptstraße mit benachbarter Schmale Straße, womit aktuell ein externes Planungsbüro beauftragt wurde. Es sollen Möglichkeiten gefunden werden, die die Hochwassersituation verbessern sollen, um Schäden zukünftig zu verringern beziehungsweise zu vermeiden. Dieses Konzept sei dann im späteren Verlauf als Grundlage für die weitere Straßenplanung gedacht. (gerb)