Wetter. Am Kreisverkehr Kaiser-/Ruhr-/Friedrichstraße steht am Wochenende nur eine Fahrspur zur Verfügung. Auch keine Regionalbahnen wegen Bauarbeiten.

Hinter den Sichtschutzwänden bohrt sich ein Bagger in den Asphalt. Passanten können das laute Tackern auf der Großbaustelle im Zentrum von Wetter gut hören. Am Kreisel Kaiser-/Ruhr-/Friedrichstraße steht nun eine aufwendige Aktion auf dem Programm, diese führt zu Verkehrsänderungen. Vorübergehend fährt dann auch einige Stunden lang kein Zug zwischen Witten und Hagen-Vorhalle.

Laut Mitteilung des zuständigen Landesbetriebs Straßen NRW beginnen an diesem Donnerstag, 6. Juli, ab 8 Uhr konkrete Vorbereitungen zum Teilabbruch der Brücke über den Bahngleisen. Läuft der Verkehr auf diesem Bauwerk derzeit noch zweispurig, steht dann nur noch eine Fahrbahn zur Verfügung. Eine so genannte Drei-Phasen-Ampel dürfte Wartezeiten mit sich bringen. Allerdings handelt es sich nur um eine kurzzeitige Einschränkung.

Diese braucht es, um an der Einmündung Friedrichstraße eine 200 Tonnen schwere Brückenplatte des Kreisverkehrs anzuheben. Das übernehmen zwei Mobilkrane in der Nacht von Freitag auf Samstag, 7. und 8. Juli. „Die Widerlager sind bereits abgesägt, so dass die großen Gerätschaften das Teilstück im Ganzen hochheben und auf dem verbliebenen Kreisel ablegen können“, erklärt Andreas Berg als zuständiger Sprecher des Landesbetriebs auf Anfrage der Lokalredaktion.

Zwei Fahrspuren ab Montag

„Für einen Stellplatz des zweiten Krans brauchen wir mehr Platz auf der Baustelle, daher die einspurige Regelung“, erklärt Berg weiter und gibt Entwarnung: Die Verkehrsführung mit der Ampelanlage entfernen die Mitarbeitenden den Angaben zufolge bis Montag, 10. Juli, 8 Uhr, wieder. An den zwei Tagen dieses Wochenendes zerkleinern Maschinen die herausgehobene Brückenplatte, tagsüber dürfte es recht laut auf der Baustelle zugehen.

Bauarbeiten im Raum Gedern

Seit Beginn der Ferien laufen – so hatte es der Landesbetrieb angekündigt – Asphaltarbeiten auf der B226 zwischen Witten, Gedern und Wetter.

Im Wittener Abschnitt kommen die Bauarbeiter auf der Wetterstraße gut voran, sie konnten bereits an einigen Stellen eine neue Fahrbahndecke auftragen. Auch das Freizeitzentrum Hohenstein ist wieder erreichbar, so Sprecher Andreas Berg.

In mehreren Abschnitten wandert die Baustelle am heimischen Tierheim vorbei auf Gedern und Wetter zu. Für die ersten beiden Phasen hatte Straßen NRW vier Wochen eingeplant, ehe dann eine weitere Vollsperrung zwischen dem Abzweig Ender Tal und neuer Ruhrbrücke ansteht. „Die soll in den Sommerferien erfolgen, eventuell ein paar Tage eher als gedacht“, so Berg.

Voraussichtlich zur Ferienmitte oder im letzten Drittel steht dann die B226 zwischen Gedern/Ender Talstraße und der Auffahrt zur Ruhrbrücke nicht zur Verfügung. Die Rampe an der Shell-Tankstelle ist befahrbar, der Verkehr nach Witten wird – wie berichtet – über Wengern und Bommern umgeleitet.

Die ca. zehnwöchige Asphalterneuerung auf diesem Teilstück der Bundesstraße 226 kostet rund 1,6 Millionen Euro.

Der Abriss des ersten großen Teilstücks lasse sich nur in den vorgegebenen Sperrpausen der Deutschen Bahn umsetzen, da Arbeiten an der Spannbetonbrücke auch in der unmittelbaren Nähe der Gleise erfolgen. Das bedeutet: Von Freitagabend bis Samstagmorgen ruht hier der Zugverkehr, Passagiere sollten sich zu Beginn dieses Wochenendes auf ausfallende Regionalverbindungen einstellen. „Die Bahn muss beispielsweise auch Oberleitungen stromlos schalten“, so Berg, daher dürfte am 7. Juli schon vor 22 Uhr (Beginn der offiziellen Sperrpause) kein Zug mehr unter dem Kreisel herfahren. Nach einigen Stunden dürfte sich dann am Samstag alles wieder normalisieren. Genaue Angaben konnte der Landesbetrieb nicht verkünden, auf eine Anfrage der Redaktion am Montag will die Bahn in Kürze antworten.

Unklarheiten bei Fortsetzung

In dem Zusammenhang lohnt auch ein Blick auf die Gesamtmaßnahme. Seit Monaten laufen Arbeiten des ersten Bauabschnitts, der Landesbetrieb hat zwei weitere Phasen zum Abbruch und Neubau des Kreisels im Zentrum von Wetter angekündigt. Momentan und voraussichtlich bis zum Ende dieses Jahres steht das Teilstück am Abzweig an der Friedrichstraße im Fokus. „Da spielen auch viele Leitungen der AVU mit ‘rein“, erläutert Andreas Berg und spricht von einem „riesigen Kabelpaket“. Bis Dezember 2023 rücken die Arbeiten dann etwas weiter Richtung Ruhr- und Kaiserstraße vor.

Und wie geht es 2024 weiter? Dazu laufen noch Abstimmungen mit der Deutschen Bahn, sagt der Landesbetriebs-Sprecher. „Auch für die weiteren Bauabschnitte brauchen wir Sperrpausen.“ Straßen NRW plant derzeit zweigleisig. Am wahrscheinlichsten gilt derzeit diese Variante: Die Bauarbeiter richten den Kreisel wieder provisorisch her, um dann einige Meter weiter die marode Overwegbrücke zwischen der Demag und dem Grundschötteler Berg in Angriff zu nehmen. „Die wollten wir von unten abbrechen, müssen das aber von oben tun“, so Berg. Wichtigste Botschaft: Der Verkehr soll während der Arbeiten über eine Behelfsbrücke laufen. „Die wird dann oft geprüft, da diese Stahlkonstruktion recht viel schwingt.“

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Wann diese Behelfsbrücke Verkehr aufnehmen kann, ist ungewiss. Sollte die Bahn noch ausreichend Sperrpausen für den Kreisel Kaiser-/Ruhr-/Friedrichstraße anbieten, kann der Landesbetrieb womöglich doch dieses gesamte Bauwerk wie geplant fertig abreißen und neu bauen. Derzeit sehe es aber so aus, dass der Überweg im unteren Teil der Ruhrstraße quasi dazwischen geschoben wird und es in den kommenden Jahren beziehungsweise Monaten erst einmal am Fluss neben dem Demag-Parkhaus weiter gehe. Somit hätten die Verantwortlichen auch Zeit gewonnen, um die zweite Baustelle im Herzen von Wetter abzuwickeln. Allerdings lassen sich derzeit zu beiden Projekten noch keine Jahreszahlen nennen, sagt Berg abschließend.