Wetter. Der Blick und die Herzlichkeit der Gastgeberin machen das Bootshaus zu einem einzigartigen Ausflugtipp und ist daher Startpunkt der Sommerserie.
Der Auftakt zur Sommertour der Lokalredaktion hätte kaum schöner sein können. Das Bootshaus am Obergraben in Wetter ist die erste Anlaufstelle für die schönsten Ausflugsziele am Wasser in Wetter und Herdecke. Chefin Magdalena Geczö wartete bereits mit einem breiten Lächeln und einer herzlichen Umarmung auf den „Überfall“ aus der Lokalredaktion.
Seit fünf Jahren im Bootshaus
Die sympathische Gastronomin ist seit 2018 im Bootshaus. Erst ein Jahr zuvor ist die Ungarin nach Deutschland gekommen, wo sie zunächst in Hamm in der Küche eines Restaurants arbeitete. „Ich habe mir das angeschaut und gedacht, das kann ich auch. So schwer ist das nicht“, erzählt sie und lacht. Gesagt getan, und so landete sie schließlich mit ihrem damaligen Partner in Wetter im Vereinsheim des Ruder-Clubs Mark. Mit jeder Menge Energie und Ehrgeiz gestaltete sie das Clubhaus um. Legte Hand im Biergarten an, feilte an der Speisekarte. „Hier steckt ganz viel Herzblut drin“, gibt sie zu.
Tagesgerichte am Mittwoch
Und das spüren auch die Gäste. Radfahrer, Spaziergänger und natürlich die Mitglieder des Ruderclubs haben im Restaurant des Bootshauses eine Heimat gefunden. Viele sind Stammgäste, und die kennt Magdalena Geczö sehr gut – samt ihrer Getränkewünsche. „Ein Bier und ein Schnaps“, sagt sie, als ein Herr an einem der weiter entfernten Tische erscheint. Das ist die Bestellung, die der Stammgast immer aufgibt. Die Gastronomin weiß das. Ebenso, wie sie weiß, dass der Stammtisch, der sich jeden Mittwochabend im Bootshaus trifft, Hunger mitbringt. „Extra für den Mittwoch habe ich ein spezielles Tagesgericht neben der eigentlichen Karte“, erklärt sie. An diesem Mittwoch wird das Pizza sein, aber sonst sind auch schon mal „Omas Rezepte“ dabei, sagt die Chefin. Und die Gäste wissen das sehr zu schätzen.
Alles frisch zubereitet
Für den Besuch der Lokalredaktion hat sie sich ebenfalls etwas Leckeres einfallen lassen: Auf langgezogenen Tellern, die wie Schiffchen aussehen, werden liebevoll dekoriert, Vorspeisen angeboten. Brot mit einem frischen Aufstrich, gespickt mit Zwiebeln, Tomaten, Käse, gegrillte Paprika. Aus der Küche sind inzwischen laute Klopfgeräusche zu hören. „Daran merkt man, dass hier alles frisch zubereitet wird“, sagt Ingo Baumgart, Vorsitzender des Ruder-Clubs, der sich zuvor schon ein Stück der selbst gebackenen Kuchen hat schmecken lassen. Immer wieder kommen von rechts und links Radfahrer am Bootshaus vorbei. „Im Sommer ist das hier fast wie auf einer Autobahn“, meint Baumgart. An diesem Mittwoch ist es in der Mittagszeit jedoch eher ruhig. Diejenigen, die vorbeifahren, halten aber auch gerne an. Ein Radler, ein Pilsken oder auch Wasser und Apfelschorle sowie Kaffee werden gewünscht.
Müll gesammelt
Auch die Leser kommen zur Redaktion in den Biergarten. Sie haben einiges zu erzählen, wie beispielsweise Christa Meyer. Sie hat sogar noch etwas mitgebracht. „Das habe ich gerade auf dem kurzen Stück vom Rathaus hier hin gesammelt“, sagt sie und streckt einen vollen Beutel mit Müll aus. Sie ist viel am Obergraben und im Schöntal unterwegs. „Ich finde es unmöglich, dass die Leute den Müll einfach so in die Umwelt schmeißen“, sagt sie. Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen, Hundekot, leere Chipstüten – Meyer kann darüber nur den Kopf schütteln. Und hat ein weiteres Anliegen: den Grünschnitt. „Überall wuchert Unkraut an den Bordsteinen, vor den Haustüren, in den Beeten. Eigentlich sollen Kaiser- und Königsstraße doch die Prachtstraßen in Wetter sein. Dabei sieht es aus wie Kraut und Rüben“, meint sie verärgert.