Herdecke. Erwachsene und Kinder machten mit beim Frühjahrsputz, pickten Säcke voller Müll aus den Rabatten. Gestunken aber haben ihnen volle Hundekotbeutel.

Die Sonne hat gelacht, die Menschen haben gelacht. „Total begeistert“ ist Luisa Braun von „Herdecke räumt auf“ am Samstag. Erstmals zählte sie als Agendabeauftragte der Stadt zu den Organisatoren der Aktion, die nach Beeinträchtigungen durch Corona endlich wieder im gewohnten Rahmen im Frühjahr stattfinden konnte.

Rund 30 Helferinnen und Helfer warteten in Kirchende auf Luisa Braun. Mit den Freiwilligen am Kampsträter Platz und am Kanuclub konnten sich die Veranstalter über rund 130 Saubermenschen freuen. Zum Großreinemachen getrommelt hatten neben der Stadt Herdecke noch der Kanu-Club, die Bürgerstiftung, der Lions Club, der Heimat- und Verkehrsverein Herdecke, Vorberg Recycling, DEW21, der NABU, Rewe Symalla, Herdecker Tauschring sowie Initiator Harald Müller.

Mit „Feuer und Flamme“ dabei

Viele Erwachsene griffen zu Müllsäcken und Schutzhandschuhen, manche hatten ihre Kinder oder Enkel dabei. „Mit Feuer und Flamme wurden die Säcke gefüllt“, berichtet Luisa Braun. Eine Bilanz kann sie unmittelbar nach Beendigung der Aktion aber noch nicht ziehen. Erst im Laufe der Woche wird sich zeigen, wie viele Säcke mit Alltagsmüll sie aus Rabatten gezogen oder auf Gehsteigen aufgepickt haben.

ITreffpunkt Kampsträter Platz: Um die schönen Häuser herum soll’s auch sauber sein.
ITreffpunkt Kampsträter Platz: Um die schönen Häuser herum soll’s auch sauber sein. © Stadt Herdecke

Eine Sache aber hat den Helferinnen und Helfern immer wieder mächtig gestunken: Hundekot, in Hundekotbeutelchen gepackt – und dann achtlos ins Gebüsch geworfen. Die Beutelchen gibt es gratis, Mülleimer zum Einwerfen eigentlich auch zur Genüge. Trotzdem machen Zeitgenossen hier offenkundig gerne halbe Sache und überlassen das Wegräumen der Hundehinterlassenschaften lieber anderen. „Das sollte nicht sein“, gibt Luisa Braun den Wunsch der angeekelten Städteputzer weiter.

Nachhaltigkeitstag im Anschluss

Mit dem großen Zulauf ist auch eine Hoffnung von Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster in Erfüllung gegangen. Sie wusste, dass schon in den vergangenen Jahren viele Bürgerinnen und Bürger zum Großreinemachen bereit gewesen waren. Die noch größere Hoffnung ist allerdings, dass die Aufräumaktionen immer mehr ihren Sinn verlieren, weil es immer weniger Unrat wegzuräumen gibt.

Das setzt einen Bewusstseinswandel in der Herdecker Bürgerschaft voraus. Baustein dafür sollte der „Nachhaltigkeitstag“ sein, der sich auf dem Gelände des Kanu-Clubs zeitlich an die Aufpick-Aktion anschloss. Angeboten wurden Mitmachaktionen für Groß und Klein, Vorträge und Infomaterialien, so Luisa Braun und Till Justus Gerhardt, der Initiator des Nachhaltigkeitstages.

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