Herdecke/Hagen. Die Sparkasse baut nach Sprengattacken vor allem in Hagen Geldautomaten ab, auch ein Gerät in Herdecke bleibt sicherheitshalber nicht mehr stehen

Die Sparkasse an Volme und Ruhr zieht Konsequenzen aus den vermehrten Sprengattacken auf Geldautomaten: In den nächsten Wochen werden insgesamt dreizehn Geldautomaten-Standorte geschlossen. Betroffen sind sieben Standorte in Hagen, fünf in Lüdenscheid sowie einer in Herdecke – und zwar jener an der Schanze. Die dortige Filiale hatte das Geldinstitut 2016 geschlossen. „Die Versorgung unserer Kundinnen und Kunden mit Bargeld bleibt aber flächendeckend gesichert“, betonte Frank Walter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse.

Bundesweit steigt die Anzahl der Geldautomaten-Sprengungen seit Jahren an. Im Jahr 2022 gab es alleine in NRW 182 Sprengungen. Dabei gehen die Täter mit der Umstellung von Gas auf Festsprengstoff immer brutaler vor. Die Gebäudeschäden werden deutlich größer, die Gefahr für Leib und Leben der Anwohner steigt rapide an. Strafverfol­gungs­behörden, Anwohner, Ver­mieter und auch Versicherer machen Druck und fordern Maßnahmen gegen die Sprengungen.

„Auch unsere Sparkasse ist in den letzten Jahren mehrfach von Sprengangriffen betroffen gewesen, zweimal in Hagen und einmal in Schalksmühle. Die Gebäudeschäden waren enorm, zum Glück sind bisher keine Menschen zu Schaden gekommen“, so Frank Walter. Bei der Sprengung des Automaten in Heedfeld/Schalksmühle wurde im Januar 2022 die Selbstbedienungsstelle komplett zerstört, so dass der betroffene Gebäudeteil abgerissen werden musste.

Abstimmung mit der Polizei

In den letzten Jahren hat die Sparkasse bereits viele vom Landeskriminalamt empfohlene Maßnahmen umgesetzt. Hierzu zählen die Schließungen von gefährdeten Standorten, die Beschränkung der Öffnungszeiten und die bessere Sicherung der Automaten und Räumlichkeiten. Ende 2022 haben dann das Bundeskriminalamt und die Landeskriminalämter bundesweit die Geldautomaten in einheitliche Risikoklassen eingestuft. Anschließend erfolgte mit der lokalen Polizei eine Begehung und Beurteilung der Geldautomaten-Standorte im Geschäftsgebiet der Sparkasse an Volme und Ruhr. Frank Walter: „Daraus resultieren nun zum einen Schließungen von insgesamt 13 Standorten in Hagen, Lüdenscheid und Herdecke am 30. Juni, zum anderen weitergehende Sicherungsmaßnahmen an den verbleibenden Automaten. Damit reduzieren wir das Risiko, Opfer einer Sprengattacke zu werden, deutlich.“

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Als zusätzliche Maßnahme sind ab dem 1. Juli 2023 alle verbleibenden Geldautomaten-Standorte von 23 bis 6 Uhr geschlossen. Nur der Automat am Bahnhofsvorplatz in Hagen bleibt rund um die Uhr geöffnet. Die Kosten für die Sicherungsmaßnahmen bezifferte die Sparkasse auf über 500.000 Euro.

Versorgung mit Bargeld gesichert

Frank Mohrherr, im Vorstand der Sparkasse für die Privatkunden verantwortlich, betonte: „Mit 32 Geldautomaten-Standorten stellen wir weiterhin in unserem Geschäftsgebiet an Volme und Ruhr die Bargeldversorgung für die Bürgerinnen und Bürger flächendeckend sicher, mehr als jedes andere Geldinstitut. Unsere Geldautomaten befinden sich meist an zentralen Stellen, wo die Menschen mit dem Auto vorfahren können oder ihre Einkäufe erledigen.“

Frank Mohrherr erläuterte weiter, dass die persönliche Beratung von den Maßnahmen nicht betroffen sei. Nach wie vor sei die Sparkasse mit 14 Beratungs-Centern vor Ort vertreten. Hinzu komme die gute telefonische Erreichbarkeit bei Fragen oder Wünschen über das Kunden-Service-Center und die Internetfiliale, die über www.spkvr.de erreichbar ist.