Herdecke. Claus Schölermann feiert mit Team 25-jähriges Jubiläum von Optik Wulf. Der Werbegemeinschafts-Vorsitzende äußert sich über Leerstand in Herdecke.

Claus Schölermann ist eher ein moderater, zurückhaltender Zeitgenosse. Das ist natürlich auch im Jubiläumsjahr seines Geschäfts der Fall. Seit 1998 führt der Augenoptikermeister nun jenen Laden im Zentrum von Herdecke, den Elke Wulf 1988 gegründet hat. Besonderheit: Den 25. Geburtstag dieser GmbH mit Sitz an der Wetterstraße 2 erlebt Schölermann als Vorsitzender der heimischen Werbegemeinschaft, so dass sich viele Gesprächsthemen ergeben.

„Elke Wulf - Zeitgemäße Brillenmode“ heißt das Geschäft, in dem der Inhaber zunächst Zweierlei betonen möchte: „Wir sind ein kundenorientierter Meisterbetrieb, wir sind echt und sehen uns als Teil des medizinischen Versorgungsmodells und nicht als reinen Verkaufsort“, sagt Schölermann, der im nächsten Atemzug sein Team hervorheben will. Mit Augenoptikermeister Thomas Wendland aus Herdecke sowie den Gesellinnen Michaela Münch und Janine Eickhoff funktioniere die Zusammenarbeit sehr gut, betont der 64-Jährige aus Dortmund.

Herdecke hat der geschäftsführende Gesellschafter beruflich quasi ins Herz geschlossen. „Wir haben hier an der Wetterstraße einen idealen Standort und sehr treue Kunden, die uns auch in schwierigen Zeiten geholfen haben“, erzählt er. Ein Viertel der Klienten komme von außerhalb, einer sogar aus Südafrika. „Der ist ausgewandert und schaut ungefähr alle fünf Jahre hier vorbei, um nach einer neuen Brille zu fragen.“ Schnell zeigt sich im Gespräch: Das Team um Schölermann beschäftigt sich mit den Menschen, es kann neben individuellen Sehlösungen und einer medizinischen Grundbetreuung sowie Messungen auch um Persönliches im Verkaufsraum oder in der offenen Werkstatt gehen. Treue Kunden erhalten zum Jubiläum Geldgutscheine von Optik Wulf, die in vier benachbarten Geschäften und Gastronomien gelten.

Konkurrenz und Miteinander

Auch das passt zur Philosophie von Schölermann, er blickt nicht nur als Verantwortlicher in der Werbegemeinschaft in die unmittelbare Umgebung. „Wir haben in Herdecke vier Brillenläden. Natürlich stehen wir in Konkurrenz zueinander, pflegen aber ein gutes Miteinander.“

Bekannter Fernsehmoderator in der Familie

Claus Schölermann, Jahrgang 1959, hat nach seinem Abitur und einem Medizin-Grundstudium eine Heilpraktiker-Schule besucht.

Nach Erlangung des Meisterbriefs übernahm der Dortmunder 1998 den von Elke Wulf 1988 gegründeten Betrieb im Herdecker Zentrum und wandelte ihn dann als Inhaber in eine GmbH um.

Zuvor hatte Schölermann für Wulf in deren Dortmunder Filiale gearbeitet. Wulf wiederum war dann nach der Übergabe noch bis 2021 hier im Geschäft an der Wetterstraße 2 aktiv.

Schölermann ist der Onkel des bekannten Fernsehmoderators Thore Schölermann und Mitglied im Gesellenprüfungs- sowie Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer Dortmund. „Das Engagement für den Nachwuchs ist wichtig“, sagt der Augenoptikermeister.

Dieses und ein Zusammenhalt sollten seiner Ansicht nach auch an erster Stelle in der Werbegemeinschaft stehen. Seit ungefähr 15 Jahren gehört Schölermann diesem Verein an, nach dem Rücktritt von Kirsten Deggim 2022 übernahm der Augenoptikermeister als langjähriger „Vize“ den Posten des Vorsitzenden. Dabei stimme sich der 64-Jährige („Ich sehe diese Aufgabe auch als Dienst für die Allgemeinheit“) eng mit seiner Stellvertreterin Marion Ambrosius-Schumacher ab. Kurzfristig strebt das Duo eine Nachbesprechung zum Frühlingsfest des vergangenen Wochenendes an. „Dabei soll es um Überlegungen gehen, was sich für diese Veranstaltung verbessern lässt. Positiv war, dass es ein großes Angebot gab.“

Mittelfristig wollen sich die Beiden aus der ersten Reihe der Werbegemeinschaft zurückziehen. „Wir haben stets betont, dass wir uns als Übergangslösung sehen. Eventuell würden wir nach der Jahreshauptversammlung in diesem Frühsommer noch ein Jahr in verantwortlicher oder unterstützender Rolle – etwa als Beisitzer – weitermachen.“ Langfristig hofft Schölermann auf neue Impulse von Jüngeren. „Vielleicht tut sich ja schon bald was.“

Grundsätzlich sieht der Vorsitzende der Werbegemeinschaft die derzeitige Leerstands-Lage in Herdecke nicht so dramatisch. „Es gibt einige Nachfragen von Händlern. Wir hoffen nun vor allem auf Reaktionen seitens der Vermietenden, so dass sich die Tendenz wieder zum Positiven entwickeln kann. Ich weiß von Auswärtigen, dass Herdecke in der Beliebtheitsskala der Händlerschar sehr weit oben steht.“

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Wie endet nun ein Gespräch, in dem oft der „Wohlfühlfaktor Herdecke“ im Mittelpunkt steht? Ein Augenoptikermeister soll natürlich noch aktuelle Brillen-Trends nennen. „Retro ist wieder in. Die Modelle sollen auffallen, es geht wieder weg von dezent“, so Schölermann. „In der nahen Zukunft werden die Brillen wohl eher dunkel ausfallen.“