Wetter/Herdecke. Politisch engagierte Frauen aus Wetter und Herdecke wollen die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern nicht hinnehmen. Das haben sie vor
Unter dem Motto „Frauen verdienen mehr!“ verteilt die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (AsF) heute Flyer für mehr Lohngerechtigkeit von Männern und Frauen. Anlass: Der 7. März ist Equal Pay Day - also der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit von Frau und Mann. In Herdecke ist die AsF unterwegs, in Wetter erinnern die Grünen an die Forderung „Gleiches Geld für gleiche Arbeit.“
In Deutschland liegt die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern bei 18 Prozent. Entsprechend fordert die SPD-Arbeitsgemeinschaft „18 Prozent mehr Mäuse für Frauen“. Schaumgummi-Mäuse und Infomaterial sollen helfen, auf die unterschiedliche Bezahlung von Männer und Frauen aufmerksam zu machen und für Lohngerechtigkeit zu demonstrieren. Die AsF schreibt: Gründe für die ungleiche Bezahlung liegen unter anderem in der Arbeitsbewertung, Teilzeitarbeit. Weniger Frauen sind in Führungspositionen. Im Kulturbereich seien die Unterschiede noch gravierender. Sie lägen bei 30 Prozent. Deshalb stünden die Equal Pay Day Aktionen 2023 in Deutschland unter der Überschrift „Die Kunst der gleichen Bezahlung.“
Die Grünen in Herdecke machen noch eine andere Rechnung auf. Bis zum 7. März, dem Equal Pay Day, hätten Frauen umsonst gearbeitet – ginge man vom selben Monatslohn aus wie bei Männern. „Frauen in Deutschland verdienen immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen“, beklagt KarenHaltaufderheide-Uebelgünn den prozentualen Unterschied im durchschnittlichen Bruttoverdienst. Sie ist Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Gleichstellung und öffentliche Ordnung(ASGO) in Wetter.
Dauerthema auch lokaler Politik
Die Gründe dafür, dass Frauen weniger verdienen, seien vielfältig „Frauen arbeiten beispielsweise häufiger in Berufen, die generell schlechter bezahlt sind.“ Doch auch wenn man die strukturellen Unterschiede herausrechne, bleibe eine Lücke: „Bei gleicher Erfahrung und Qualifikation verdienen Frauen immer noch 7 Prozent weniger als Männer“, so HaltaufderheideUebelgünn.
Monika Arntzen, grünes Mitglied im ASGO, ergänzt: „Natürlich brauchen wir Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene, wie die Abschaffung des Ehegattensplittings, eine partnerschaftlichere Aufteilung der Sorge- und Erwerbsarbeit und eine bessere Bezahlung von Berufen, in denen vorwiegend Frauen tätig sind. Aber auch aufkommunaler Ebene können wir etwas bewegen.“
Im zuständigen Fachausschuss ASGO komme das Thema Gleichstellung – auch auf Initiative der Grünen hin – in fast jeder Sitzung zur Sprache: Konkret gehe es beispielsweise darum, mehr Frauen in die Politik zu bringen, Informationen zu Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für Frauen bekannt zu machen und Aktionen wie „Orange your city - gegen Gewalt an Frauen“ – zu unterstützen.
Dabei begrüßen die Grünen das große Engagement der städtische Gleichstellungsbeauftragte, Ursula Noll, die sich in vielfältiger Weise für die Gleichstellung von Frauen und Männern einsetze.