Wetter/Herdecke. Die Gleichstellungsbeauftragten in Wetter und Herdecke wollen Frauen am Internationalen Gedenktag ermutigen.

Am heutigen Montag, 8. März, wird weltweit der Internationale Frauentag begangen. Normalerweise hätten die Gleichstellungsbeauftragten von Wetter (Ruhr) und Herdecke anlässlich dieses weltweiten Gedenk-Tages wieder zu einer gemeinsamen Veranstaltung eingeladen.

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Wie schon im letzten Jahr, als sehr kurzfristig die geplante und ausverkaufte Veranstaltung mit der Kabarettistin Frieda Braun abgesagt werden musste, kann allerdings auch dieses Jahr aktuell noch keine Präsenzveranstaltung stattfinden. Besonders anlässlich des Internationalen Frauentages ist es den Gleichstellungsbeauftragten ein Anliegen, auf die besorgniserregende Situation von Frauen in der bereits ein Jahr dauernden Pandemie-Zeit hinzuweisen und sie zu unterstützen. „Die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern verschärfen sich in der Corona-Pandemie, denn die Hauptbelastungen in der Krise tragen besonders die Frauen“, so Evelyn Koch.

Frauen ermutigen

Vor diesem Hintergrund ist es den Gleichstellungsbeauftragten wichtig, mit Frauen ins Gespräch zu kommen und sie zu ermutigen, ihre Ansichten und Erfahrungen mitzuteilen. „Wir möchten den Frauen Zeit schenken für ein persönliches Gespräch. Wenn es möglich ist, versuchen wir an weitergehende Fachberatung zu vermitteln. Wir wollen zeigen, dass die belastende und besorgniserregende Situation der Frauen in dieser Krise wahrgenommen wird – vielleicht kann das die Last etwas kleiner machen und den Rücken stützen“, so Ursula Noll.

Die beiden Fachfrauen befürchten, dass die Krise einen großen Rückschritt für die Gleichstellung von Frau und Mann bedeuten könnte. Frauen übernehmen besonders in dieser Krise vielfach einen Großteil der Familienarbeit, betreuen ihre Kinder aufgrund von Schul- und Kitaschließungen und sorgen für ältere oder kranke Angehörige. Zudem arbeiten sie besonders häufig in der Pflege und in anderen systemrelevanten Berufen (Supermarkt), die oftmals schlecht bezahlt sind. Sie sind vermehrt mit Einkommenseinbußen konfrontiert durch Freistellung, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit (Gastronomie und Einzelhandel).

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Außerdem mehren sich die Anzeichen einer Zunahme der Gewalt gegen Frauen und gegen Kinder aufgrund der besonderen Situation während der Pandemie. Die Gleichstellungsbeauftragten möchten deshalb gerade zum Internationalen Frauentag auf die Forderungen von 20 bundesweittätigen Organisationen und Verbänden zum Aufruf „Wann wenn nicht jetzt“ im letzten Jahr erinnern: Gefordert wird von Politik, Arbeitgebern und allen Verantwortungsträgern ein ebenso mutiges, sachbezogenes und schnelles Handeln in der Zeit von Corona. Notwendig ist hier vor allem: die finanzielle Aufwertung und die Schaffung besserer Arbeitsbedingungen in der Pflege, im Gesundheits- und Erziehungswesen und im Einzelhandel; die Abschaffung der Sonderregelungen für Minijobs; Rahmenbedingungen und Arbeitszeiten, die es Eltern ermöglichen, sich die Care-Arbeit gerecht zu teilen; eine bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung mit Beratungsstellen und Gewaltschutzeinrichtungen.

Die Gleichstellungsbeauftragten würden sich freuen, wenn das Unterstützungsangebot auf Interesse trifft. Die Gespräche werden vertraulich behandelt. Sie erreichen die Gleichstellungsbeauftragten aktuell nur telefonisch oder per Email: Ursula Noll: 02335-840290; Email: ursula.noll@stadt-wetter.de Evelyn Koch: 02330 – 611297; Email: evelyn.koch@herdecke.de