Herdecke. Umstritten und aktuell auf dem Rückzug in der Partei: So steht Die Linke in Herdecke zu Sahra Wagenknecht
An Sahra Wagenknecht scheiden sich außerhalb und innerhalb der Linken die Geister. Dem Herdecker Linken-Fraktionschef Dieter Kempka tut es „sehr sehr weh“, dass die Spitzenpolitikerin nun nicht mehr für die Linke für den Bundestag kandidieren will. Weiterhin ist auch die Gründung einer neuen, an Wagenknecht orientierten linken Partei im Gespräch. In diesem Zusammenhang betont Kempka, dass den beiden Linken im Herdecker Rat eher an der sozialen Ausrichtung der Politik gelegen sei als an der Partei.
Sahra Wagenknecht hatte zuletzt mit einem „Manifest für den Frieden“ und einer Kundgebung für Aufsehen gesorgt, an denen auch Alice Schwarzer mitwirkte. Beiden Initiatorinnen war vorgeworfen worden, die Rolle Russlands zu verharmlosen und sich nicht ausreichend von rechten Unterstützern abzugrenzen.
Aktuelle Parteispitze „sehr schwach“
Wegen Beifalls von der falschen Seite könne man das Richtige ja nicht unterlassen, hält Dieter Kempka gegen. Für Kempka macht es aktuell Sinn, für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine einzutreten und „dafür zu sorgen, dass im sozialen Spektrum Ruhe herrscht.“ Er jedenfalls habe die Furcht, dass sonst in Deutschland bald Hunger herrschen könne. Der Ansturm auf die Tafeln sei ein Hinweis.
Dieter Kempka stellt fest: „Die Situation macht Angst.“ Und in dieser Lage „braucht es Leute wie Sahra Wagenknecht.“ Während deren Haltung auch über die Linke hinaus Rückhalt finde, sei die aktuelle Spitze der Partei derzeit „sehr schwach“.
In Herdecke hat die Linke zuletzt bei der Zukunft der Technischen Betriebe Profil gezeigt. Dieter Kempka und Vladimir Munk hatten vor Outsourcing und Teilprivatisierung zu Lasten der Bürger gewarnt. So habe sich an der Schrabergschule als problematisch erwiesen, dass ein externes Reinigungsunternehmen seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen sei. Auch bei der Zukunft der TBH dürfe es nicht um kurzfristige Gewinne gehen.