Herdecke. Die Märkische Bank zeigt sich zufrieden mit dem vergangenen Geschäftsjahr und hat eine Überraschung für die Herdecker Kunden parat.

Achim Hahn wirkt zufrieden, als er in seiner Funktion als Vorstand der Märkischen Bank, gemeinsam mit der Herdecker Filialleiterin Iris Straßburg die Bilanz des vergangenen Jahres für Herdecke und das gesamte Finanzinstitut vorträgt. Trotz der Pandemie und des Hochwassers, das die Bank in Hagen selbst schwer getroffen hat, konnte der Wachstumskurs fortgesetzt werden. „Das Jahr 2021 war erfolgreich, zufriedenstellend und sogar gut“, fasst er zusammen.

Insgesamt bedeutet das, dass die Märkische Bank im Kreditgeschäft rund 230 Millionen Euro neu auszahlen konnte. Zwei Drittel der Kredite gingen in die Unternehmen, ein Drittel an Privathaushalte. Insgesamt erzielt die Märkische Bank damit ein bilanzielles Kundenkreditwachstum von 4,8 Prozent. Das wiederum entspricht einer Steigerung von 47 Millionen. „Erstmal durchbrechen wir damit die Schallmauer von einer Milliarde Euro“, erklärt Hahn.

30 Prozent Plus bei den Wertpapieren

Gleichzeitig wachsen auch die Einlagen weiter, jedoch wesentlich moderater. Hier verzeichnet die Bank ein Plus von 2,8 Prozent. Das liege insbesondere auch daran, dass viele Kunden ihr Geld inzwischen, auch um Negativzinsen zu vermeiden, in alternative Anlageformen im Wertpapier- und Investmentfondsgeschäft anlegen. In Herdecke wird das besonders deutlich. Während bei der gesamten Märkischen Bank in diesem Bereich ein Plus von 19 Prozent steht, sind es in Herdecke wesentlich mehr. Dort ist eine Zuwachsrate von 30 Prozent beim Wertpapierdepot-Volumen zu verzeichnen. Auch das Einlagengeschäft wuchs in der Stadt an den Ruhrseen um fünf Prozent. „Die Herdecker sind eher bereit in Wertpapiere zu investieren“, erklärt Filialleiterin Iris Straßburg.

Mitglieder bekommen mehr Geld

Neben den angekündigten Investitionen in den Standort Herdecke dürfte eine weitere Ankündigung die Mitglieder der Märkischen Bank erfreuen. Da das Finanzinstitut dieses Jahr 125 Jahre alt wird, sind verschiedene Aktionen geplant. Zudem wird diesmal eine Dividende von 3 Prozent ausgeschüttet.

Einen immer größeren Stellenwert nimmt auch bei der Märkischen Bank der digitale Bereich ein. So nutzten laut einer Umfrage 64 Prozent der Erwachsenen die bargeldlose Zahlung. „Digitales Banking hat in der Corona-Pandemie einen Schub bekommen. Immer mehr Menschen tätigen Bankgeschäfte digital, sei es nun am Laptop oder via Banking-App mit dem Smartphone“, erklärt Achim Hahn. Er selbst nehme sich dabei nicht aus. Auch für ihn sei es in der Zwischenzeit selbstverständlich, beim Bäcker das Handy zu zücken, anstatt Kleingeld zu suchen.

Investitionen in Herdecke geplant

Lohnen sich anhand dieser Zahlen überhaupt noch Filialen, insbesondere da andere Banken ihr Netz immer weiter verkleinern? Da hat Vorstand Achim Hahn ein ganz deutliche Antwort: „Wir bleiben hier. Wir fühlen uns hier wohl. Wir wollen hier investieren.“ Diese kurzen, aber prägnanten Aussagen trifft der Herdecker mit fester Stimme. Zeitgleich schwingt auch Vorfreude mit. „Wir haben das Haus Anfang der 80er-Jahre erworben. Inzwischen ist es etwas old-fashioned“, meint er und blickt sich in dem kleinen Eckbüro um. Holzvertäfelte Wände, Platten an der Decke, dunkles Mobiliar: Das entspricht einfach nicht mehr dem Zeitgeist. „Noch dieses Jahr wollen wir hier umbauen“, verrät er. Was genau geplant ist, will er noch nicht verraten, nur so viel: „Wir wollen uns natürlich auch nach den Kundenbedürfnissen richten. Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit, auch mal an Videokonferenzen mit dem Wertpapiermanager hier direkt teilzunehmen. Wir wollen also die Omni-Kanäle nutzen“, gibt er preis. Mit den Investitionen ist damit auch ganz klar: „Wir bleiben unseren Kunden Face-to-Face treu“, unterstreicht Achim Hahn.