Wetter. Während die Bahn nicht sagen kann, wie lange sich die Arbeiten am Kreisel in Wetter verzögern, bleibt eine Zwischenlösung im Gespräch
Die Deutsche Bahn macht weiter keine Angaben zur Länge der Verzögerung beim Neubau der Brücke über der Bahnlinie unter dem Kreisel, die auf ihr Konto geht. Dass es am Knotenpunkt Friedrich-, Ruhr- und Kaiserstraße zu Verzögerungen kommen wird, steht für den Landesbetrieb Straßen NRW außer Frage. Dieser braucht selbst für vorbereitende Untersuchen länger als zunächst vorgesehen.
Der Neubau der Brücke macht zum Teil lange Umfahrungen nötig. Vor allem Lkw-Fahrer mit dem Ziel Schöntal müssen seit Anfang Dezember einen großen Umweg über Herdecke nehmen, weil andere Wege tabu sind: Der Abzweig zur Friedrichstraße Richtung Vorhalle ist generell gesperrt, die Overwegbrücke nach Grundschöttel und die Kaiserstraße Richtung Gedern sind es nur für schwere Fahrzeuge.
Grund für die Verzögerungen bei der Bahn: Für spätere Arbeiten muss die Oberleitung der zweigleisigen Bahnstrecke von Wetter nach Hagen umgehängt werden. Allerdings hat das für die Arbeiten an der Oberleitung beauftragte Unternehmen wegen hoher Krankheitsstände nicht planmäßig agieren können, so der Konzern auf Anfrage.
Aus Sicherheitsgründen müsse der Bahnverkehr für die Oberleitungsarbeiten ruhen. Daher müssten Sperrpausen eingerichtet werden, also Zeiten, in denen keine Züge fahren. Und hier liegt das Problem für die wenig präzise Antwort der Bahn auf die Frage nach der möglichen Verzögerung. Sperrpausen werden im Normalfall Jahre im Voraus beantragt. Nun sind sie unter dem Kreisel bis zum Sommer ausgesetzt. Können neue Sperrzeiten einfach an die bisherige Planung angehängt werden oder wird es Jahre dauern, bis neue Sperrzeiten möglich sind? Fachexperten prüften laut Bahn „aktuell unter Hochdruck“, wie die Baumaßnahme umgesetzt werden könne. Geprüft werde auch, wie die Sperrpausen möglicherweise verlängert werden können, um „die Auswirkungen auf den Schienen- und Straßenverkehr so gering wie möglich zu halten.“
Nicht nur fürs Umhängen der Oberleitungen werden Sperrzeiten gebraucht. Auch die Bauarbeiten an der Brücke gehen manchmal nicht ohne. Aktuell aber können die vorbereitenden Arbeiten ungehindert fortgesetzt werden. Auch hier gibt es eine Verzögerung: Bei Sondierungen des Bodens waren Anfang Januar „Anomalien“ festgestellt worden: Vom Nagel bis zur Handgranate könnte sich dahinter alles verbergen, hieß es beim Landesbetrieb Straßen NRW erklärend.
Suche im Erdreich geht weiter
Die Sondierung des Bodens wird fortgesetzt, und auch die Bohrpfahlgründung soll in den nächsten Tagen beginnen. Für den Sommer gibt es noch ein paar zugesagte Sperrzeiten, die aber dann wohl zunächst auch von der Bahn fürs Umhängen der Oberleitung genutzt werden.
Nächste Woche soll es nach einer wetterbedingten Unterbrechung weiter gehen mit den Sondierungen, und aktuell ist gerade der Kern des Kreisels glatt gezogen worden. Mit der Idee, den Kreise wegen der Verzögerung zwischendurch für den Verkehr noch einmal herzurichten und dichter an der alten Verkehrsregelung zu sein, habe das Planieren des Kreiselkerns wohl aber nichts zu tun, heißt es seitens Straßen NRW. Allerdings sei die Idee mit dem Kreisel für zwischendurch noch nicht vom Tisch.