Wengern. Mit einer beschmutzten Häuserwand ging es los: Die Polizei in Wetter ermittelt wegen mehrerer Sachbeschädigungen im Dorf.
Ein Anwohner der Kirchstraße hatte schon kurz nach Neujahr Blumenerde an der Hauswand. Walter Methler hat gesundheitsbedingt bisher noch keine Gelegenheit gefunden, sich das Gartenhäuschen am Henriette-Davidis-Museum ohne die herausgerissene Tür zu besehen. Dafür konnte Pastor Michael Waschhof Anfang der Woche Fotos machen von den Spuren eines Feuers, das die Außenwand der Dorfkirche verrußt hinterlassen hatte. Es ist einiges los in Wengerns Ortsmitte. Es gibt Anzeigen. Die Polizei ermittelt.
Der Anwohner der Kirchstraße kann sich noch gut an den 7. Januar erinnern. Erst war da ein bisschen Tumult und laute Stimmen. Und kurz darauf waren die Blumen aus einem Kübel gerissen und samt der Erde in den Wurzeln an die Hauswand geschleudert. Fotos zeigen, wie der Blumenkübel und die Hauswand nach der Aktion ausgesehen haben. Der Mann hat bei der Polizei in Wetter Anzeige erstattet.
Das hat wohl auch die evangelische Kirchengemeinde Wengern getan. Rund um und an der Dorkirche gibt es gleich mehrere Spuren von Verwüstung. Fotos zeigen Papierfetzen, die durch die Gasse zwischen Kirchenschiff und kleinem Extra-Gebäude getrieben worden sind. Was schlimmer wiegt: An einer Stelle direkt am Mauerwerk ist gezündelt worden. Eine schwarze Ruß-Spur steigt am Mauerwerk hoch, unweit einer Regenrinne, die sichtbar unter der Hitze gelitten hat.
Aufwendige Reinigung
Pfarrer Michael Waschhof stellt beruhigt fest: „Es hätte mehr Gebraucht, um der Kirche ernsthaften Schaden beizubringen.“ Und doch geht er von einem beträchtlichen Schaden aus. Schließlich muss das Mauerwerk gereinigt werden, und auch die Spuren auf dem Boden sind zu tilgen. Auch gibt es noch einen zweiten Ort an dem kirchlichen Gemäuer, an dem es nach Zündeln übrig gebliebener Silvesterknaller aussieht.
Davidis-Museum mit geschädigt
Feuer war wohl nicht im Spiel am Ufer der Elbsche unweit der Kirche. An einem Fußweg wurde von unbekannter Hand der Mast einer Straßenlaterne gefällt. Viel Kraft war vermutlich nötig, um den Masten zu biegen. Zwei runde Lampen sitzen normalerweise an den Enden des T-Trägers. Auf einem Foto scheint eine Glaskugel zerschlagen, und die leere Fassung ragt gefährlich in den Fußweg hinein.
Unweit der Dorfkirche liegt das Henriette-Davidis-Museum. Walter Methler muss noch immer damit klar kommen, dass die Jahrhundertflut vor anderthalb Jahren einen Teil seiner Schätze unwiederbringlich hinweggespült hat. Jetzt ist wieder die Elbsche berührt, wenn auch in einer anderen Rolle: Aus dem hölzernen Gartenhaus des Museums, in dem beispielsweise Gartengeräte lagern, fehlt die Tür. Zu finden ist sie im Bett des Baches. Auch das ist im Foto festgehalten. Ob noch mehr zerstört wurde im Museumsbereich, ob noch mehr fehlt? Walter Methler kann es noch gar nicht sagen. Er ist im Moment noch äußerst immobil.
Der Polizei sind die Verwüstungen bekannt. Sie hat auch schon vor Ort ermittelt. Sachbeschädigungen an einem Haus, das Feuer an der Kirche und auch die Zerstörung am Gartenhaus des Davidis-Museums sind seit dieser Woche angezeigt. Die Ermittlungen laufen, heißt es auf Nachfrage bei der Polizei. Erkenntnisse liegen noch nicht vor. So bleibt auch unklar, ob es einen Zusammenhang zwischen all diesen Verwüstungen der letzten Tage und Wochen gibt oder ob einzelne Aktionen auch aus einem gemeinsamen Muster herausfallen.