Wetter. Energie sparen will die Stadt Wetter, aber nicht auf Kosten der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, besonders der Verkehrsteilnehmer.
Die Stadt Wetter muss wie das ganze Land Energie sparen. Bei der Beleuchtung von Straßen und Übergängen will sie das allerdings nicht tun. So jedenfalls die Tendenz der bisherigen Überlegungen im Rathaus, wie Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer die Mitglieder im Hauptausschuss jetzt wissen ließ. Technische Gründe spielen bei den Überlegungen eine Rolle, aber auch die Sicherheit aller Bürger und insbesondere die der Verkehrsteilnehmer.
Alleingang ausgeschlossen
Im Alleingang An- und Auszeiten der Straßenlaternen verändern kann die Stadt Wetter nicht. Das Steuersignal wird im Verbund auch für Gevelsberg, Hattingen oder Sprockhövel gesendet. Eine Verkürzung würde nur im Gleichklang der Kommunen funktionieren, aber auch in den Nachbarstädten gebe es eine Tendenz, beim Laternenlicht nicht zu sehr an Einsparpotenzial bei Energieverbrauch und Energiekosten zu denken, so Gräfen-Loer weiter.
Keine Beleuchtungspflicht
Eine Beleuchtungspflicht gebe es zwar nicht, erfuhren die Politikerinnen und Politiker im Ausschuss, wohl aber eine Verkehrssicherungspflicht. Kein Ausleuchten mehr berge insbesondere an Übergängen ein deutlich höheres Haftungsrisiko. Stadtweite Dunkelheit entlang von Straßen und bei Übergängen würde entsprechend kritisch gesehen. Einzelne Bereiche abzutrennen und früher oder später als den Rest anzusteuern, sei laut Versorger AVU nicht möglich. Höchstens vorstellbar: die Beleuchtung etwa für einen großen Parkplatz ganz vom Netz zu nehmen. Nachgefragt hat die Stadtverwaltung auch bei der Polizei. Diese habe von einer Totalabschaltung abgeraten. Sicherheit gehe vor. Das kann für den Straßenverkehr gelten, aber auch, wenn sich Bürgerinnen oder Bürger zur dunklen Tageszeit in der Stadt bewegen.
Weiter umrüsten
Kirsten Stich, Vize-Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete, pflichtete bei: Sie habe den Überweg über die Grundschötteler Straße auf Höhe des REWE vor Augen und wolle sich für die Schulkinder gar nicht erst vorstellen, wenn es hier in den frühen Morgenstunden keine Beleuchtung geben würde.
Beim Laternenstrom sparen will die Stadt dennoch. Aber nicht durch Abschalten. Bürgermeister Frank Hasenberg will stattdessen das Potenzial bei den Leuchtmitteln nutzen. Die auf den Weg gebrachte Umrüstung aller Straßenlaternen im Stadtgebiet verspricht einen Ersparnis von fast 50 Prozent beim Energieverbrauch. Gut 500.000 Euro für LED-Paneele an 1637 Lichtpunkten hat die Stadt veranschlagt.
Am Leuchtmittel liegt es nicht, dass es in Wetter bereits vielerorts dunkel geworden ist. Zur sogenannten „Schmuckbeleuchtung“ an den öffentlichen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten hat die Stadtverwaltung in ihrer Vorschlagsliste zu Energiesparmaßnahmen in der Stadt zusammengetragen, wo überall bereits die Stecker gezogen worden sind: am historischen Rathaus, bei Turm und Kirche im Kirchspiel, bei den Kirchen in Volmarstein und Wengern, am Stadtsaal und im Umfeld des Rathauses am Bahnhof. Dazu kommen Harkortturm und Burg Volmarstein. Mit Abschaltung auch der Weihnachtsbeleuchtung bedeute dies eine Gesamtkosteneinsparung für ein Jahr in Höhe von 3800 Euro - nach den bisherigen Preisen.