Herdecke. Gemeinsame Räume für Unterricht und Betreuung: Wie in Herdecke Schule effizient und pädagogisch modern aussehen soll
Die Werner-Richard-Grundschule ist Vorreiter und hat bereits ein neues Raumprogramm samt pädagogischer Bedarfsplanung. An der Schrabergschule steht das Konzept kurz vor der Fertigstellung. An der Realschule hat die Bestandsaufnahme begonnen, an der Friedrich-Harkort-Schule soll sie noch dieses Jahr los gehen. Die Schulen werden fit gemacht für die Zukunft, die Beratungsfirma Schulhorizonte hilft der Stadtverwaltung und den Schulen dabei. Die Politik zeigte sich bei der Präsentation der Vorschläge für die Werner-Richard-Schule durch die Bank zufrieden.
Vor ziemlich genau einem Jahr hat die Bestandsaufnahme an der Werner-Richard-Grundschule begonnen. Jetzt liegen Vorschläge vor, wie sich die Räume besser für Unterricht und den Offenen Ganztag nutzen lassen. Überraschende Erkenntnis: Ein befriedigendes Raumprogramm lässt sich durchaus im vorhandenen Gebäude unterbringen, und sogar ein bisschen Platz kann für die benachbarte Realschule abgeknapst werden.
Im September letzten Jahres hatte Schulhorizonte-Chef Raimund Patt aufgezeigt, wie sich ein erhöhter Raumbedarf durch noch mehr Offenen Ganztag und zukunftsweisende pädagogische Konzepte unter einen Hut bringen lassen. Königsweg dabei: Es gibt nicht mehr Klassenzimmer für den Unterricht vornehmlich vormittags und eigene Räume für die Betreuung vornehmlich ganz früh und nachmittags. Stattdessen werden „Tagesräume“ eingerichtet, die im Laufe des Schultages verschiedene Nutzungen möglich machen. Dazu kommen dann Fachräume, Bereiche fürs Essen oder das Schulpersonal.
In den Mauern der Werner-Richard-Grundschule, die in der früheren Hauptschule am Sonnenstein untergekommen ist, reicht das für die benötigten Tagesräume und so genannte Aktionsräume, die jeweils zwei Klassen zur Verfügung stehen. Im Untergeschoss schließlich soll der Werkraum auf Stand gebracht und ein Musikraum eingerichtet werden – neben zwei Räumen, die der Realschule zur Verfügung gestellt werden. Diese platzt derzeit aus allen Nähten. Direkte Zugänge von Außen für die Realschüler dürften baulich das geringste Problem sein. Für Raimund Patt ist klar: Die Umgestaltung der Werner-Richard-Schule „muss in einem Guss passieren.“ Bei laufendem Schulbetrieb hintereinander machen lasse sich das nicht.
Einstimmig haben sich Jugendhilfeausschuss und Schulausschuss in einer gemeinsamen Sitzung dafür ausgesprochen, die unterbreiteten Vorschläge für die Werner-Richard-Schule auf ihre Machbarkeit hin zu überprüfen. Die Betonbauweise der Schule erweist sich dabei als problematisch, und auch das Finanzielle muss noch abgeklärt werden.
CDU-Fraktionschef Patrick Wicker wollte bei allen Bemühungen, Pädagogik und Raumkonzeption an allen Herdecker Schulen nach vorne zu bringen, den geplanten Ergänzungsbau im Schulzentrum nicht aus dem Blick verlieren. Schulamtsleiterin Jessica Rausch bestätigte, dass mit steigenden Schülerzahlen gerechnet werde: „Es könnte bedenklich werden, aber wir wissen es noch nicht.“ Sind die jetzt erarbeiteten Pläne für die Werner-Richard-Schule für unerwarteten Zuwachs ausgelegt? Schulen mit solch moderner Konzeption wären zumindest in der Lage, einmalig eine Eingangsklasse mehr als üblich aufzunehmen, versicherte Raimund Patt.