Herdecke. Haus der kleinen Forscher und MINT-Schule - warum Zertifikate für die Werner-Richard-Schule in Herdecke so wichtig sind.

Im Briefkopf gibt’s den Namen der Schule unter einem Baum, den Schriftzug „MINT freundliche Schule“ und das Logo der „Zukunftsschulen NRW“. Dabei kann die Werner-Richard-Grundschule in Herdecke noch eine Reihe Auszeichnungen mehr vorweisen. Aber zumindest im Briefkopf ist das für Schulleiter Matthias Wittler nicht so bedeutsam: „Wir wollen ja keine Titel sammeln“, sagt Wittler. Wichtiger sind ihm die Verbindungen, die sich mit den Auszeichnungen einstellen. Wir ein Türöffner funktionieren all die Auszeichnungen und Zertifikate: „Wir bekommen Zugang zu Fachwissen – und das auch noch kindgerecht.“

Gerade erst hat die Werner-Richard-Schule bescheinigt bekommen, dass sie sich weiterhin „Haus der kleinen Forscher“ nennen darf. Und erneuert worden ist auch das Siegel als MINT freundliche Schule, also besonders gut aufgestellt in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. „Ein Selbstläufer ist das nicht“, sagt Wittler über die geglückte Rezertifizierung. Viele Schulen würden beim neuerlichen Antrag rausfallen. Nicht so die Grundschule in Herdecke, die jahrgangsstufenübergreifend unterrichtet und auch ein Zentrum für Begabtenförderung ist.

„Bereits im Grundschulalter begegnen Kinder ihrer Umwelt mit Neugier und zeigen einen ausgeprägten Entdeckergeist. Es ist wichtig, diese Neugier durch gezielte Angebote, auch in der Schule, zu erhalten und das Potenzial der Kinder durch Forschen und Entdecken individuell zu fördern“, so Wittler. Zu einer gelungenen Förderung gehöre nicht nur die Gestaltung interessanter Unterrichtsinhalte, sonder auch eine Vernetzung mit außerschulischen Partnern.

Wenn-dann-Maschine im Eigenbau

Die Bandbreite der in den letzten Jahren entstandenen Kontakte ist groß. Beim „Haus der kleinen Forscher“ ist es die Verbindung zu Kindergärten. Aber die Partner greifen dem weiteren Lebensweg zum Teil auch kräftig vor: Mit dem Netzwerk Zukunft durch Innovation (Zdi) im Ennepe-Ruhr-Kreis oder der Technischen Universität Dortmund können sich die Jungen und Mädchen im Programmieren, Konstruieren und Experimentieren erproben.

Für die neuerlichen Auszeichnungen ist nicht eine Kommission nach Herdecke gekommen und durchs Haus gegangen. Aber die Schule musste schon sehr genau nachweisen, welche Schwerpunkte sie gesetzt hat, wie es mit der Fortbildung der Lehrkräfte steht, welche Partner sie sich gesucht hat und wie die Kontakte gepflegt worden sind. Und es passt nur zu gut, dass sich das benachbarte Gymnasium ebenfalls im MINT-Bereich stark profiliert hat. Bei aller Schwerpunktbildung geht es nicht um Zwang. Aber an der Werner-Richard-Grundschule sollen die Kinder wenigstens die Möglichkeit haben, ihrem Forschergeist Flügel zu verleihen. Jungend und Mädchen zeigten gleichermaßen Interesse, sagt Matthias Wittler, nur die Herangehensweise sei nicht immer die gleiche.

War die bisherige Corona-Zeit für eine Schule, die so aufs Experimentieren und Miteinander setzt, eine ganz besondere Herausforderung? „Man muss halt Ideen entwickeln“, gibt Matthias Wittler zur Antwort. Eine Idee: Die Forscheraufträge in die Familien bringen. So sei daheim eine ganze Reihe von „Wenn-dann-Maschinen“ gebaut worden: Kugelbahnen oder Dominosteinketten führten durchs ganze Haus, um am Ende irgendeinen Schalter für eine Lampe umzulegen. Das Ganze wurde gefilmt und ins Netz gestellt. Denn auch in den digitalen Medien sind die Richard-Schüler geschult.

Auf der Suche nach Anerkennung in der Wirtschaft

Die nachhaltige Verbesserung des MINT-Unterrichts an unserer Schule ist uns ein wichtiges Anliegen. So steht es auf der Home-Page der Werner-Richard-Schule.Als MINT-freundliche Schule will sie für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Unternehmen bereits erkennbar und von der Wirtschaft anerkannt sein.