Wetter. Die Stadt Wetter muss Energie sparen und stellt ein Maßnahmenpaket vor. Saunabetrieb und Warmbadetag sollen überprüft werden.

Die Kommunen sind aufgefordert, Energieeinsparungen vorzunehmen. Davon betroffen sind auch die Sportstätten in städtischer Hand. Sabine Sabel vom Fachbereich für Jugend, Soziales, Schule, Kultur, Sport und Archive stellte in der jüngsten Sport- und Freizeitausschusssitzung die Planungen vor.

„Vorab muss ich sagen, dass es keine einheitlichen Vorgaben vom Land gibt, wie wir vorgehen sollen. Das würde uns die Sache erleichtern“, erklärte Sabel, bevor sie die konkreten Maßnahmen preisgab. So habe man sich beim Schulsport darauf geeinigt, dass die Hallen nur noch auf eine Raumtemperatur von 17 Grad beheizt werden und die Duschen ausgestellt werden. Die Raumtemperatur sei auch mit dem Stadtverband für Leibesübungen (SfL) abgestimmt. Allerdings würden für den Vereinssport weiterhin die Duschen benötigt. „Insbesondere für die bewegungsintensiven Sportarten ist das Duschen im Anschluss wichtig“, erklärte sie. Denkbar sei hier die 2-1-2-Lösung: Zwei Minuten duschen, eine Minute einseifen, zwei Minuten abduschen. Dafür müssten die Sportler sensibilisiert werden.

Beim Schulschwimmen habe man sich auf eine Wassertemperatur von 26 Grad geeinigt. „Das Hallenbad ist derzeit geschlossen und wird saniert, wenn es im Februar aber wieder öffnet, müssen wir schauen, ob wir auf den Warmbadetag und eventuell auch auf den Saunabetrieb verzichten“, erklärte Sabel weitere Einschränkungen. Letzterer würde sowieso nicht so gut angenommen. Norbert Klauke von den Grünen fragte an, wie es denn mit den Flutlichtern aussehe, ob die Beleuchtung sein müsse oder ob es auch möglich sei, Trainingszeiten zusammenzulegen. Sabel versprach, das mit den Vereinen zu besprechen.

Stellvertretend für die Gemeinschaft der Sportvereine in Wetter meldete sich daraufhin der zweite Vorsitzende des SfL, Helge Heisters, zu Wort. Er begann seine Ausführungen mit einer Warnung und der eindringlichen Bitte: „Wenn wir noch mal zu machen, die Hallen schließen, dann können wir uns von einigen Vereinen verabschieden“, erklärt er. Corona habe den heimischen Sportvereinen viel abverlangt. Besonders betroffen von Schließungen wären dann wieder die Kinder, das sollten die Ausschussmitglieder berücksichtigen.

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Dann fuhr er fort. Kreissportbund und der Stadtverband seien dabei, gemeinsame Leitlinien zu definieren. Die Vereine schließen sich untereinander kurz, um Hallenzeiten eventuell einzusparen. „Wir haben viele Dinge schon angestoßen, und das in sehr kurzer Zeit. Allerdings müssen wir uns auch fragen, wie effektiv die Maßnahmen sind. Wir sollten erstmal gucken, wo denn die hohen Verbräuche wirklich sind, bevor wir in blinden Aktionismus verfallen. Denn es muss klar sein, dass wir beispielsweise die Flutlichter nicht einfach ausstellen können. Wenn wir nur jede zweites Flutlicht nutzen, bedeutet das auch eine Gesundheits-, weil Unfallgefahr“, gibt er zu bedenken. Daher sollen Energiebeauftragte in den Vereinen installiert werden, die ihre Mitglieder für Energiesparmaßnahmen sensibilisieren, darauf achten, dass die Lichter in nicht genutzten Räumen ausgehen und die Duschen tatsächlich sparsam genutzt werden.

Erneut war es Norbert Klauke von den Grünen, der fragte: „Wie ist der Zeitplan für das Vorhaben?“ „Wir werden im Oktober keinen festen Plan stehen haben“, bremste Helge Heisters. „Wir sind alle Ehrenamtliche, die in ihrer Freizeit versuchen, diese Pläne umzusetzen. Wir brauchen ein wenig Zeit. Wenn Sie uns die Zeit nicht geben und jetzt beschließen, die Sporthallen dicht zu machen, dann werden wir 30 Prozent unserer Vereine verlieren, und das geht wiederum zu Lasten der Kinder“, wiederholte er seine anfänglichen Worte. In Bezug auf die Umsetzungsgeschwindigkeit bekam er Unterstützung von Sabine Sabel, die ihrerseits am Beispiel Zusammenlegung von Trainingszeiten und gemeinsamer Hallennutzung erklärte: „Nicht in jeder Sporthalle sind alle Sportarten möglich. Außerdem sollten wir überlegen, ob wir zum Beispiel Kinder von Volmarstein nach Alt-Wetter zum Sport kutschieren lassen wollen. Im kommenden Jahr fällt außerdem die Sporthalle Brasberg wegen der Sanierung aus. Alles das muss bedacht werden, und das ist nicht einfach“, gab sie zu bedenken.

Bürgermeister Frank Hasenberg zählte auf, welche Einsparungen die Stadt sowieso schon habe, wenn auch nicht ganz freiwillig, wie er zugab. „Durch die derzeitige Sanierung des Hallenbads haben wir zwar einen angenehmen Spareffekt, aber mit bitterem Beigeschmack, denn wie viele bereits jetzt ein Defizit beim Schwimmen haben, brauche ich Ihnen nicht zu sagen. Durch die Sanierung der Turnhalle Brasberg werden wir im kommenden Jahr auch Einsparungen haben“, erklärt Hasenberg.