Wetter. Aufklärung reicht einem Vater nicht mehr. Warum er nach einem Ortstermin am Gleis in Wetter konkrete Maßnahmen gegen die Gefahr fordert

Dass es so leicht ist, die Gleise der Bahn als Abkürzung zu nehmen, hätte Michael Karisch nicht gedacht. Beim Termin vor Ort stellt er erstaunt fest, dass der Zutritt nur auf Seiten des Ruhrtalradweges erschwert worden ist. „Dieser offene Einstieg hier geht gar nicht“, sagt er zu der Lücke im Gebüsch und kündigt ein Schreiben an die Stadt an – „als Bürger und als Elternvertreter.“

Michael Karisch ist stellvertretender Vorsitzender der Schulpflegschaft am Geschwister-Scholl-Gymnasium. Seit Monaten nutzen Jungen und Mädchen den Durchlass im Gebüsch, um schnell vom Schulzentrum in Oberwengern nach Alt-Wetter zu kommen. In der Overwegbrücke fehlt komplett die Fahrbahn über den Gleisen. Die ausgeschilderte Umleitung auch für Fußgänger führt über die neue Ruhrbrücke hunderte Meter entfernt. Nicht nur Schülern ist das zu weit – während des Gesprächs mit dem Elternvertreter nehmen gleich mehrere Erwachsene den kurzen Weg übers Gleis. Drüben schlagen sie sich durchs Gebüsch, gleich neben dem Zaun, den die Stadt zwischen Ruhrtalradweg und Bahn aufgestellt hat. Ein paar Kinder auf ihrem Rad würden wohl auch gerne rüber kommen, trauen sich aber nicht angesichts der Beobachter.

Das nahe gelegene Geschwister-Scholl-Gymnasium hat bisher zu Karischs Zufriedenheit auf Aufklärung gesetzt über die tödliche Gefahr an den Gleisen. Als Vater hat er das gerade erst wieder mitbekommen beim ersten Elternabend, und auch die Schulpflegschaft werde sich der Problematik wohl annehmen. Die Info-Kampagne allein reicht Karisch aber nicht mehr aus: „Der Sperrzaun der Stadt nützt doch nichts, wenn ein Durchgang gegenüber komplett offen ist.“

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