Wetter. Industriekultur zum Genießen: Wie die Extraschicht in Wetter den Ferienanfang ganz besonders versüßt hat
Wetters Freiheit ist zweifelsfrei schön, aber noch schöner in einer lauen Sommernacht im Rahmen der Extraschicht: Diejenigen, die es auf das Veranstaltungsgelände geschafft haben, hatten viel Spaß bei Musik, diversen Ein- und Ausblicken, Heimathäppchen und allerlei Getränken.
Viel Vergnügen auf der Extraschicht in Wetter
Da haben sich die Macher der 20. Extraschicht für den Ticketverkauf mal etwas ganz extravagantes einfallen lassen. Der Eintritt für alle, oder für einzelne Veranstaltungsorte, so auch in Wetters Freiheit, war für den Tag der Extraschicht am Samstag ausschließlich mit einem personalisierten Onlineticket möglich. Wohl denjenigen, die ihr Ticket bereits im Vorverkauf erstanden haben, denn an den Veranstaltungsorten gab es keine Tageskassen im klassischen Sinne, sprich: kommen, bezahlen, eintreten. Auch hier waren ein onlinefähiges Smartphone sowie die Möglichkeit, via Kreditkarte oder Paypal bezahlen zu können, Voraussetzung.
So standen auch in Wetter ratlose Besucherinnen und Besucher die sich spontan zu einem Besuch entschieden hatten, am Eingang zum Spielort in der Freiheit ohne Ticket, ohne Smartphone und ohne Chance auf Einlass, zumal es die ermäßigten Tickets für den Spielort Wetter (ausschließlich im Vorverkauf des Kulturzentrums Lichburg gab. Da das Kulturzentrum als Veranstalter in Wetter um diesen Umstand wusste, hatte man dort bereits im Vorfeld eine außerplanmäßige Öffnung des Büros in der Kaiserstraße für Samstag von 14 bis 20 Uhr eingerichtet, um auch noch kurzentschlossenen Gästen die Möglichkeit zu geben Tickets zu erwerben.
Auch das war nicht immer ganz barrierefrei, wie Guido Dubielzig von der Lichtburg erklärte. Ein Ticketkäufer, der im Lichtburgbüro drei Tickets erwerben wollte, aber nicht über Paypal verfügte, sah sich etwas ratlos. Ein weiterer Kunde im Büro bot daraufhin ohne zu Zögern an, gegen Bargeld die Online-Zahlung zu übernehmen. „Diese spontane Hilfsbereitschaft macht dann aus einer etwas unglücklichen Situation wieder etwas sehr Menschliches“, so Guido Dubielzig.
Die Lichtburg hatte mit rund 30, überwiegend ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfern alles bestens im Griff. Von „Lotsen“ an der Bushaltestelle vor dem Rathaus bis hin zur Ein- und Auslasskontrolle alles perfekt organisiert.
Kunst mit Karton
Die während des Tages immer zur halben und vollen Stunde angebotenen Führungen des Stadtmarketings durch die historische Freiheit fanden großen Anklang. Über informative Hintergründe und Erklärungen freute sich unter anderem die vierköpfige Familie Hany aus Velbert, die nebst Hund Wookee an einer dieser Führungen teilnahm. „Wir haben Freunde hier in Wetter, aber intensiv umgeschaut haben wir uns noch nie. Es ist sehr schön hier, und die Geschichte ist sehr interessant“, war sich die Familie einig.
Auch Micha Keuser und Martina Nieswandt, die es am Samstag aus Witten nach Wetter verschlagen hat, waren begeistert. Am Stand des Künstlers Joachim „Josie“ Elsner hatten sie zwei der 96 Pizzakartons mit kleinen Leinwänden und Farbe erworben, die sie gleich vor Ort ausmalten. „Absolut tolle Kunstaktion“, fanden die Beiden. „Da wollen wir hier direkt „,Part of’ sein“, lacht Martina Nieswandt.
Weit nach Mitternacht endete die, nach der Premiere im Jahr 2019 nun zweite, farbenfrohe ExtraSchicht für Wetter in der Freiheit.