Wetter/Ennepe-Ruhr. Der Ausbau erneuerbarer Energien steht ganz oben auf der Agenda. Das bestätigt den Kurs der Wohnungsgesellschaft des EN-Kreises.

Die Energieerzeugung durch erneuerbare Energien und deren Ausbau stehen aktuell ganz oben auf der Agenda. Das bestätigt den Kurs der Wohnungsgesellschaft des Ennepe-Ruhr-Kreises, EN-Wohnen, die bereits seit elf Jahren auf Photovoltaik setzt. In Kooperation mit der Bürgerenergiegenossenschaft 58 (BEG) aus Wetter errichtet sie Solarstromanlagen auf Gebäudedächern des eigenen Bestands in verschiedenen Städten des Kreises. Das angedachte Neubauprojekt in der Karl-Siepmann-Straße in Grundschöttel indes hat EN-Wohnen zunächst einmal auf Eis gelegt.

Solaranlagen auf 28 Gebäuden

Doch zurück zum Solarstrom. Insgesamt 28 Gebäude im Bestand von EN-Wohnen sind inzwischen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. „Spätestens seitdem wir die heftige Entwicklung der Energiepreise erleben, rücken Alternativen zu fossilen Brennstoffen noch stärker in den Fokus. Mit Blick auf die langfristige Versorgungssicherheit gewinnt etwa Energie, die mithilfe von Wind und Sonne erzeugt wird, eine neue, zusätzliche Bedeutung jenseits des Klimaschutzes“, so Alexander Dyck, Geschäftsführer von EN-Wohnen. Genau den habe sich EN-Wohnen schon früh auf die Fahnen geschrieben: 2011 wurden gemeinsam mit der ein Jahr zuvor gegründeten BEG 58 die ersten Photovoltaik-Anlagen installiert. „Zum Auftakt haben wir unser Quartier in der Castorffstraße 13-25 in Schwelm mit einer Anlage versehen”, erinnert Alexander Dyck.

Zahl kontinuierlich gewachsen

Im Laufe der Jahre ist die Zahl der mit Anlagen für die Solarstrom-Erzeugung ausgestatteten Wohngebäude im Bestand der Gesellschaft kontinuierlich gewachsen. Aktuell sind mehr als 28 Wohngebäude mit der zukunftsweisenden Technik ausgestattet, und zwar „nicht nur in Schwelm, sondern auch in Wetter Gevelsberg, Hagen und Ennepetal”. Damit hat Photovoltaik bereits in fünf von zehn Standorten Einzug gehalten, an denen die Gesellschaft Wohnungen sowie gewerblich genutzte Flächen bewirtschaftet.

CO2-Ersparnis

Auch andere Zahlen können sich sehen lassen: Laut Berechnungen und Mitteilung des Kooperationspartners BEG 58 aus März 2022 haben die gemeinsam bewirtschafteten Photovoltaik-Anlagen im vergangenen Jahr genug Strom erzeugt, um rund 161 Haushalte mit Energie aus Sonnenkraft zu versorgen – und das, obwohl der Sommer 2021 alles andere als sonnig gewesen ist.

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„Würde man Braunkohlestrom durch die Menge des 2021 durch EN-Wohnen erzeugten Solarstroms ersetzen, ließen sich 625.945 Kilo CO2 sparen“, rechnet Alexander Dyck vor. Und führt einen Vergleich an: „Wollte man die gleiche Ersparnis durch Verzicht auf Fahrten im mit Benzin oder Diesel betriebenen Fahrzeug erzielen, müsste man auf rund 2,5 Millionen Kilometer im Kfz verzichten – eine Wegstrecke, die rund 62 Fahrten entlang des Äquators entspricht.“

Bauvorhaben in Wetter zurückgestellt

Noch einmal erläutert der EN-Wohnen-Geschäftsführer auch vor dem Hintergrund, dass EN-Wohnen im Kreis für „gutes, schönes und bezahlbares Wohnen“ stehe, warum die Gesellschaft mit der Umsetzung der Neubau Maßnahme an der Karl-Siepmann-Straße aktuell nicht beginnen kann: „Das hat damit zu tun, dass sich seit der Corona Pandemie und dem Krieg die Rahmenbedingungen bei uns in NRW und ganz Deutschland noch einmal im Baubereich dramatisch verändert haben.“ Und führt weiter aus: „Wir werden aktuell mit vielen Risiken konfrontiert, die ein bezahlbares Bauen und Wohnen konterkarieren und aktuell einfach nicht möglich machen. Das KfW-Förderchaos, extreme Baukostensteigerungen, Lieferschwierigkeiten und Verzögerungen bei Baustoffen, Start des Bündnisses bezahlbarer Wohnraum auf der Bundesebene, serielles und modulares Bauen, heftig steigende Finanzierungskonditionen der Banken und die verschärfte Energiepolitik haben erhebliche Auswirkungen auf den Neubau.“ Aus all diesen Gründen könne EN-Wohnen in 2022 mit dem Neubau auf dem freigezogenen Grundstück an der Karl-Siepmann-Straße nicht beginnen. „Aber wir beobachten diese Entwicklung genau“, versichert Alexander Dyck.

Solaranlagen auf Wetters Dächern

Die EN-Wohnen, das Wohnungsunternehmen des Ennepe-Ruhr-Kreises, wird am 15. August 82 Jahre.

Wesentliche Anteilseigner sind der EN-Kreis, Kommunen des Kreises, die AVU sowie eine Immobilienaktiengesellschaft.

Derzeit werden rund 1685 eigene Einheiten (Wohnungen, Gewerbe, Garagen) im EN-Kreis (Streubesitz) sowie in Hagen und Essen bewirtschaftet.

In den Wohnungen leben ca. 3180 Menschen. Bis 2021 hat die Gesellschaft insgesamt rund 60 Millionen Euro in den heimischen Raum investieren.

Solaranlagen der BEG 58 befinden sich auf Gebäudedächern von EN-Wohnen in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal.

In Wetter sind sie auf Häusern in folgenden Straßen zu finden: seit 2013 in der Varneystraße 3-5, 7-9, 11-13, Schmiedestraße 79-81, 83-85, Wilhelm-Röntgen-Straße 9-11, 13-15; seit 2014 in der Breslauer Straße 12-18; seit 2016 in der Goethestraße 11, 13 und seit 2019 Am Brömken 7 und 9.