Wetter. Anbau im Schöntal geplant, Neubau am Schmandbruch in der Überlegung: Bürgermeister freut sich, dass beide Standorte in Wetter eine Zukunft haben
Aldi will im Schöntal anbauen und am Schmandbruch neu bauen. Bereits in der nächsten Bauausschusssitzung sollen die Weichen dafür gestellt werden, dass der Discounter an der Schöntaler Straße wachsen kann. Für den Standort Schmandbruch hält sich Ingo Gebhard, bei Aldi zuständig für Immobilien und Expansion, noch etwas bedeckt. Ein Neubau werde überlegt, sagt er. Exakt am derzeitigen Standort? Das kann, muss aber nicht sein.
Der Aldi im Schöntal wurde 2000 eröffnet, der am Schmandbruch 2004. Seitdem sind die Ansprüche der Kunden gewachsen und die Ladenflächen bei Aldi auch. 1267 Quadratmeter ist die aktuelle Idealgröße für das Filialkonzept des Discounters. Ganz so viel wird es im Schöntal nicht werden. Aber mehr als jetzt 800 qm sollen es schon sein, wenn das Gebäude an der Eingangsseite verlängert wird. Breitere Gänge wie sonst bei Neubauten wird es nicht geben, aber mehr Regallänge, ein Kunden-WC und eine Schaufensterseite hin zur Schöntaler Straße. Face-Lifting und Ausbau seien nötig, „damit wir dort wieder normal funktionieren können“, sagt Gebhard.
Kundschaft soll gebunden werden
Auch am Schmandbruch wird der Aldi wohl nicht auf das Idealmaß wachsen. „1100 qm sind verträglich“, sagt Birgit Gräfen-Loer, Fachbereichsleiterin Bauen bei der Stadt Wetter. Der Discounter soll sich einpassen in das Einzelhandelsgefüge. Eine Verträglichkeitsstudie stellt das sicher. Viele Angebote sind in den letzten Jahren dazu gekommen: Die Filialen führen Backwaren, Frischfleisch oder auch Zeitschriften. Das alles braucht Platz. In Alt-Wetter hinzu gekommen ist aber auch die Konkurrenz durch das Kaufland. „Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, an unseren Kassen merkten wir das nicht“, räumt Ingo Gebhard ein. „Aber wir haben auch ganz viele treue Kunden“, erklärt er, warum kein Rückzug aus dem Schöntal erfolgt sei. Stattdessen habe sich der Discounter entschieden, „noch mal alles zu tun, um die Kunden an uns zu binden.“
Für den Bürgermeister ist das eine gute Nachricht. Frank Hasenberg freut sich bei dem Besucher von Aldi aus Werl über die Nachricht, „dass es eine Zukunft für beide Märkte gibt“. Schließlich hätten beide Filialen eine wichtige Versorgungsfunktion innerhalb der Stadt.
Für das Bebauungsplanverfahren setzt Birgit Gräfen-Loer ungefähr ein Dreivierteljahr an. Ein Teil des Anbaus ist bei laufendem Betrieb möglich. Dann aber müsse für vier Monate geschlossen werden, so Ingo Gebhard. Je nach Standort für einen neuen Aldi am Schmandbruch wäre eine solche Auszeit nicht nötig. Bei einem Neubau würde Aldi aber nicht nur den derzeitigen Größenstandard, sondern auch mehr Klimaschutz umsetzen. Auf neuen Märkten mit Flachdach sind Fotovoltaik-Anlagen üblich. Anfangs waren die Kollektoren nach Süden ausgerichtet, jetzt sind sie gedreht. Das bringe zwar insgesamt weniger Energie, aber mehr zu den entscheidenden Zeiten - dann beispielsweise, wenn Strom zur Reinigung der Backöfen gebraucht wird.
Auch interessant