Wetter. Maria, Josef und das Jesuskind auf Findlinge gemalt, die Krippe aus Ästen gebaut: Wetteraner staunen über das Werk der Künstlerin Isaura Gomes.
Geschmückte Fenster, Türen und Gärten machen in der Vorweihnachtszeit einen Abendspaziergang durchs heimische Viertel zum Erlebnis. Ein ganz besonderer Blickfang offenbart sich allerdings in einem Vorgarten an der Hochstraße/Ecke Theodor-Heuss-Straße: Dort hat Künstlerin Isaura Gomes, wie schon im vergangenen Advent, wieder ihre Krippe aufgebaut.
Auf Findlinge gemalt
Auf Moos und Baumrinde gebettet, bevölkern Maria, Josef und das Jesuskind, Ochsen und Esel die aus Ästen und Zweigen gebaute Naturkrippe. Das Besondere daran: Sämtliche Figuren hat Künstlerin Isaura Gomes auf Steine gemalt, die sie zuvor in der Eifel und bei Wanderungen in und um Wetter gefunden hat. „Zwei Ochsen und zwei Hirten sind noch dazu gekommen. Und auch einige Schafe“, sagt Isaura Gomes, die ihre Krippe diesmal nicht mehr auf zwei Hochbeeten aufgebaut hat, sondern direkt auf dem Erdboden. Über gut zwei Meter erstreckt sich der aus Ästen und Zweigen gebaute „Stall“: „Auch die Stöckchen, die der Nachbarshund aus dem Wald herangeschleppt hat, habe ich dafür verwendet.“
Stallgemeinschaft gewachsen
Die meisten Findlinge stammen aus der Eifel, aus einem Bergwerk, in dem einst Eisenerz gewonnen wurde. Ursprünglich wollte Isaura Gomes diese Steine mit Tieren bemalen; als dann aber letztes Jahr im harten Lockdown die Weihnachtszeit nahte und die leerstehende Hochbeete so trist aussahen, entschied sie sich dafür, dort eine Krippe aufzubauen. Fortan sammelte sie bei ihren Spaziergängen alle Steine, die ihr als Grundlage für die verschiedenen Krippenfiguren geeignet schienen. 21 auf Stein gemalte Figuren waren es anfangs, inzwischen ist die weihnachtliche Stallgemeinschaft auf knapp 30 Exemplare angewachsen, die im Dunkeln noch durch Lichterketten in einen kleinen, magischen Ort verwandelt wird.
Krippe soll weiter wachsen
Immer wieder bleiben Kinder und Erwachsene dort stehen und staunen. Das weiß auch Isaura Gomes und sagt: „Es ist schön, wenn die Leute sich daran erfreuen und die Krippe weihnachtliche Stimmung in diese schwierige Zeit bringt.“ Vielleicht wird die Krippe im nächsten Jahr noch einmal wachsen; denn die Künstlerin möchte gerne Maria, Josef, das Jesuskind und alle anderen Figuren auf richtig große Steine malen.
Zur Person
Isaura Gomes kam mit 16 Jahren nach Wetter, um für drei Monate ihre Schwester zu unterstützen. Und blieb.2009 fand sie den Weg zur Kunstakademie Wetter von Olga Vinnitskaya und besucht seitdem regelmäßig dort Kurse.