Herdecke. Die Staatsanwaltschaft in Köln ermittelt gegen einen Herdecker wegen des Verdachts auf Verbreitung, Erwerb und Besitz von Kinderpornografie.
Bereits am 13. November ist es in Herdecke zu einer Hausdurchsuchung wegen des Verdachts auf Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornografischer Inhalte gekommen. Das bestätigte die zuständige Staatsanwaltschaft in Köln nun. „Es ist ein entsprechendes Ermittlungsverfahren bei der in Köln angesiedelten Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) Nordrhein-Westfalen anhängig“, so Dr. Christoph Hebbecker, Sprecher der ZAC NRW.
Datenträger sichergestellt
Nach Informationen unserer Zeitung soll der Verdächtige ein Unternehmer aus Herdecke sein. Er soll sich über Jahre in einer geschlossenen Chatgruppe eines Messengerdienstes mit Pädophilen ausgetauscht haben. Dabei soll er selbst Material seiner Stieftochter verbreitet haben. Aufmerksam auf den Fall geworden sei zunächst das FBI. Dieses wiederum soll das Bundeskriminalamt auf die IP-Adresse des Mannes aufmerksam gemacht haben. Daraufhin habe es eine Hausdurchsuchung durch die Ermittler der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr gegeben, bei der auch Datenträger sichergestellt wurden.
Die Taskforce ZAC
Die ZAC ist eine bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelte und 2016 gegründete Taskforce, die gegen Missbrauchsdarstellung von Kindern und Jugendlichen kämpft.
Ursprünglich war sie bis Ende dieses Jahres befristet, soll nun aber dauerhaft eingerichtet bleiben.
Mit Stand von Oktober hatte sie innerhalb von 15 Monaten 3800 Ermittlungsverfahren eingeleitet.
„Die Auswertung der bei der Durchsuchungsmaßnahme sichergestellten Datenträger dauert derzeit noch an. Weiterhin wird gegenwärtig die Abgabe des Verfahrens an die örtlich zuständige Staatsanwaltschaft geprüft“, so Dr. Hebbecker auf Anfrage der Redaktion. Die zuständige Staatsanwaltschaft vor Ort wäre dann in diesem Fall Hagen. „Weitere Angaben zum Sachstand kann ich aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht machen“, erklärt Dr. Hebbecker weiter.
Damit bleibt die Frage offen, ob der Beschuldigte sich, wie der Lokalredaktion aus verschiedenen Quellen zugetragen wurde, bereits in der ersten Vernehmung geständig gezeigt habe. Zudem gibt es Aussagen, dass der Herdecker sich in eine Therapie begeben wolle. Auch das ist von offizieller Behördenseite bisher nicht bestätigt. Der Tatverdächtige wollte sich gegenüber unserer Zeitung nicht offiziell dazu äußern.
Zum weiteren Verlauf der Ermittlungen wollte sich die Staatsanwaltschaft nichts sagen. Der Firmenpartner des Beschuldigten hat sich gegenüber unserer Redaktion auf Anfrage zu den Vorwürfen geäußert. Er schreibt in einer Mail: „Ich habe erst nach der Hausdurchsuchung von den vorgeworfenen Taten erfahren. Davon distanziere ich mich ausdrücklich und verurteile solche Taten auf das Schärfste. Ich habe unmittelbar Konsequenzen gezogen.“