Wetter. Es gibt einen Verdacht, dass in den Umkleidekabinen des Freibads Wetter unerlaubt Aufnahmen gemacht wurden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Wie erst jetzt bekannt wurde, hat die Polizei bereits am Dienstag, 26. November, auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft Hagen Privatwohnungen in Wetter sowie die Räume der DLRG und des Trägervereins Freibad durchsucht.
„Es gibt den Verdacht, dass die Umkleiden manipuliert und dort unerlaubt Aufnahmen gemacht wurden“, erläutert Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli auf Anfrage der Redaktion. Verschiedene Datenträger wurden beschlagnahmt und müssen jetzt erst einmal gesichtet werden. „Wir haben einen externen Sachverständigen hinzugezogen, der das Material sichtet“, so Pauli.
Schrecken für die DLRG
Bärbel Brünger von der DLRG erklärt, dass es für die Zuständigen im Verein zunächst ein Schock gewesen sei. „Plötzlich stand die Kripo da und konfrontierte uns mit dem Durchsuchungsbefehl“, erinnert sie sich. Die Untersuchungen laufen jedoch nicht gegen den Verein oder das Freibad, sondern gegen ein ehemaliges Vorstandsmitglied der DLRG.
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„Die Polizei hat alle Räume durchsucht, in denen die Person unterwegs war und hat schließlich einen Computer mitgenommen, auf dem wir Daten von unseren Einsätze und dem Wasserrettungsdienst hatten. Das ist für uns nicht weiter problematisch, weil unsere Mitgliederverwaltung komplett auf den Rechnern der Geschäftsleitung ist und die wurden nicht mitgenommen. Wenn wir jetzt einen Einsatz hätten, würden wir einfach wie früher auf Papier schreiben“, so Brünger.
Warten auf die Ergebnisse
Bernd Hagedorn, Vorsitzender vom Trägerverein des Naturfreibads, sieht die Untersuchungen eher gelassen. „Die Polizei hat nur Sachen mitgenommen, die nicht von uns waren“, erklärt er. Zu den Anschuldigungen, die gegen den Verdächtigen erhoben werden, will Hagedorn sich nicht äußern. „Ich beteilige mich nicht an Spekulationen“, sagt er. Er habe die Umkleiden jedoch bereits zweimal kontrolliert und ihm seien keine Kameras oder Mikrofone aufgefallen. „Da ist nichts“, sagt er. Aus diesem Grund sieht er auch keinen Handlungsbedarf. „Wir werden in Ruhe abwarten, was die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergeben. Wir öffnen das Freibad sowieso erst im April. Bis dahin gibt es sichere Erkenntnisse“, erklärt Hagedorn.
Bis die Untersuchungen abgeschlossen sind, wird es aber noch eine ganze Weile dauern. Das zumindest ließ Oberstaatsanwalt Dr. Pauli durchblicken. Die Menge der Datenträger müsse erst einmal gesichtet werden. Allein das werde sich auf jeden Fall bis in die Anfangsmonate des neuen Jahres hinziehen. Vorher seien keine Erkenntnisse zu erwarten.