Herdecke. 26 Anmeldungen mehr als im Jahr zuvor gibt es für die Grundschulen in Herdecke. Nun soll eine Klasse mehr eingerichtet werden. Zum Glück geht das.

Jahrelang gab es Gezerre, weil die Elternwünsche nicht ganz zu den Kapazitäten der Grundschulen passten. In diesem Dezember gibt es 26 Anmeldungen mehr als ein Jahr zuvor. Und trotzdem müssen nicht mehr Eltern damit rechnen, auf der Wunschschule für ihre Kinder abgewiesen zu werden: Statt acht Eingangsklassen soll es im Sommer 2022 neun Eingangsklassen an den Herdecker Grundschulen geben. Das hat der Schulausschuss jetzt einstimmig dem Rat empfohlen.

Gezerre gab es vor allem, weil das Interesse an der Hugo-Knauer-Schule in Ende größer war als deren Aufnahmemöglichkeiten. Dieses Mal können aber auch hier zwei neue Eingangsklassen gebildet werden: Zum Ende des Schuljahres verlassen auch zwei Klassen die Schule, die ansonsten im Grundsatz einzügig sein sollte.

Bei Robert-Bonnermann-Grundschule und der Werner-Richard-Grundschule soll es bei je zwei neuen Eingangsklassen bleiben. Beide Schulen liegen in der Herdecker Innenstadt. Am Schraberg soll die Grundschule wieder mit drei ersten Klassen starten, was allerdings zum Problem wird: 2022 verlassen lediglich zwei vierte Klassen die Schule. Ein Betreuungsraum müsste an die Schule zurück gegeben werden, was wiederum die Betreuung unter Druck setzen würde. Daher ist eine Containerlösung für die Betreuung im Gespräch.

„Die Kinder verteilen sich gut auf alle Schulen“, konnte Bettina Bothe, Beigeordnete auch für die Schulen, beruhigen. Insbesondere an der Hugo-Knauer-Schule ist sogar noch Luft für ein paar Aufnahmen mehr, anders als in vielen vergangenen Jahren. Der Anstieg von 190 Anmeldungen im Vorjahr zu jetzt 216 übertrifft deutlich die bisherigen Prognosen. „Auch die Schülerzahlen steigen, nicht nur die Inzidenzen“, stellte Gustav Müller (SPD) im Schulausschuss fest.

Ausgehend von 23 Schülerinnen und Schülern pro Klasse wäre rechnerisch auch die Bildung von zehn Eingangsklassen möglich gewesen. Die Überschreitung sei bei nur neun Eingangsklassen aber nur marginal, so die Stadt. Und mehr Klassen heißt nicht unbedingt auch entsprechend mehr Lehrpersonal. Entscheiden muss der Rat, die Empfehlung war einstimmig. Zuvor hatte der Vertreter der Linken aber deutlich gemacht, dass seine Partei eine Klasse mehr und damit verkleinerte Klassen für besser gehalten hätte.

Kinder von auswärts werden abgelehnt

Unter den 216 Anmeldungen für Grundschulen in Herdecke sind auch zwölf Jungen und Mädchen aus Nachbarstädten. Diesen Bewerbungen soll eine Absage erteilt werden, schlägt die Schulverwaltung vor.

Alleine sieben Kinder sollen an der Werner-Richard-Grundschule anfangen. Die kommt aber langsam an ihre Kapazitätsgrenzen.