Volmarstein. Es läuft bei der Suche nach „Dachgebern“ für Solaranlagen. Die AWO-Kita am Schmadbruch in Wetter profitiert davon gleich mehrfach.

„Es ist nicht die erste Photovoltaikanlage der AWO, aber erstmals ein Kooperationsmodell, das Schule machen könnte“, meinte Jochen Winter, Geschäftsführer der AWO im Ennepe-Ruhr-Kreis bei der Vorstellung der neuen Solarstromanlage auf dem Dach der AWO-Kita am Schmandbruch. Die Anlage versorgt nun die Einrichtung an der Vogelsanger Straße direkt mit Strom.

Die Bürger-Energiegenossenschaft eG, kurz BEG-58, hat das Kita-Dach von der AWO EN angemietet und die Anlage darauf installiert. Gebaut wurde sie von dem Solateur (Solaranlagen-Ratgeber) BSS aus Gevelsberg, der zusätzlich eine Tafel beisteuerte, an der der Umfang der Energieerzeugung für Groß und Klein sichtbar wird: An der Eingangstür zur Kita angebracht, zeigt sie die aktuelle Leistung, die Tagesleistung, den Gesamtertrag und die CO2-Einsparung. „Wir finden die Idee super“, meint Jochen Winter, Geschäftsführer der AWO im Ennepe-RuhrKreis, „und sind schon auf der Suche nach weiteren geeigneten Dächern für Photovoltaikanlagen und einer Weiterentwicklung unserer Partnerschaft. Ich bin mir sicher, dass unsere Erzieherinnen und Erzieher das Thema Energiewende und Solarstrom in kindgerechter Form aufarbeiten werden.

René Röspel, Vorsitzender des AWO-Unterbezirks EN, ergänzte mit Blick auf die neue Anlage: „Das ist der beste Weg, Kinder dafür zu sensibilisieren, dass man die Kraft der Sonne nutzen kann.“ Was Kita-Leiterin Charline Küpper nur bestätigen konnte: „Die Kinder haben schon gelernt, was die Sonne Gutes tut, damit zum Beispiel die Pflanzen wachsen können.“ Und so präsentierten einige Kita-Kinder den Besuchern bei der Vorstellung der neuen Solaranlage ihre selbst gemalten Bilder – mit Sonne, Wiese und Blumen. „Es ist toll, dass wir als erste AWO-Kita im EN-Kreis die Sonnenenergie nutzen können und sind stolz darauf, aktiv etwas zur Energiewende beizutragen“, so Küpper.

Rolf Weber, Vorsitzender der BEG-58, wies darauf hin, dass diese Anlage „für uns die erste im Sozialbetrieb“ sei. Aber auf dem Dach eines AWO-Altenzentrums in Hagen-Vorhalle solle demnächst ebenfalls eine Solaranlage installiert werden. „Es läuft“, so sein Kommentar. Die energetische Amortisationszeit einer solchen Anlage liege, so erklärte er noch, bei drei Jahren.

Bürgerinnen und Bürger in Wetter können sich übrigens an der BEG-58 beteiligen, damit die Energiewende vor Ort vorantreiben und von den Erträgen der inzwischen fast 130 Anlagen profitieren. Rolf Weber abschließend: „Die extremen Wetterereignisse weltweit und mit dem Starkregen hier bei uns zeigen, dass wir dringend handeln müssen. Wir freuen uns, mit der AWO EN eine weitere Dachgeberin gefunden zu haben, die sich der Herausforderung der Klimaerwärmung stellt und mit uns gemeinsam handelt.“

Stromlieferant

Die Solarstromanlage ist die erste auf einem Dach der insgesamt 32 AWO-Kitas im EN-Kreis.

Sie wird etwa 300 Kilowattstunden Strom in einem Jahr produzieren.

Gleichzeitig spart sie eine CO²-Belastung von ca. 25.600 kg ein.

Die BEG-58 hat 450 Mitglieder; um den Bereich „Dachgeber im EN-Kreis“ kümmert sich künftig nicht mehr Rolf Weber, sondern Carsten Welge.