Herdecke. Am 30. Juli und am letzten Freitag im August sowie September soll in Herdecke ein Feierabendmarkt stattfinden. Organisiert wird der im Dreiklang.
Ein neues Format mit bekannten Aspekten: Organisatoren in Herdecke verkünden, dass es auch hier in Kürze einen Feierabendmarkt geben wird. Wobei Vorstandsmitglieder der federführenden Werbegemeinschaft gleich betonen: „Es handelt sich dabei nicht um eine Veranstaltung, sondern um einen Treffpunkt.“
Wer in der Mitte der Sommerferien nicht verreist, kann sich schon mal den 30. Juli vormerken. Am letzten Freitag in diesem Monat soll erstmals ein Feierabendmarkt Menschen in die Herdecker Innenstadt locken. Das haben die Werbegemeinschaft und Stadtverwaltung, die das Konzept maßgeblich unterstützt und mitentwickelt hat, vereinbart. Mit im Boot sitzt die Marktschwärmerei, die bekanntlich seit einem Jahr wöchentlich regionale Lebensmittel in der Ruhrstadt anbietet.
Andere Termine als in Wetter
Feierabendmarkt – Leser dieser Zeitung denken womöglich sofort an eine gleichnamige Reihe im Bismarckquartier in Wetter. Dort kommen in „normalen“ Zeiten an jedem ersten Freitag im Monat Leute zum Plaudern, Schlemmen und Einkaufen zusammen. „Wir haben daher bewusst andere Termine gewählt“, sagt Kirsten Deggim. Die Vorsitzende der Herdecker Werbegemeinschaft kündigt an, dass der neue Treff nach der Premiere nächste Woche auch am 27. August und 24. September (also jeweils am letzten Freitag im Monat) stattfinden soll.
Damit zum Konzept, das derzeit vor allem Julia Herrmann als Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft und angestellte Wirtschaftsförderin der Stadt Herdecke finalisiert: Am 30. Juli sollen heimische Akteure in der Fußgängerzone sowie am Kampsträter Platz Verschiedenes anbieten. Geschäfte sollen auch am Abend bis 21 Uhr öffnen, um ein Late-Night-Shopping zu ermöglichen. Gespräche mit Gastronomen laufen noch. Die örtlichen Wirte sollen und können sich beispielsweise so einbringen wie der Pub The Shakespeare, der unter freiem Himmel Livemusik organisieren werde.
Und dann ist da noch der Markt-Charakter. Julia Herrmann habe bisher mit neun Händlern vereinbart, dass die einen Stand in der Innenstadt aufbauen. Als Schnittstelle dient die Marktschwärmerei mit der hiesigen Gastgeberin Nicole Grote, die seit Sommer 2020 regionale Produkte nach Vorbestellung zum Abholen anbietet. Hinzu kommen nächsten Freitag zwei Imbissbuden von heimischen Akteuren. Zu beachten: Es soll keine Ansammlung von Essensageboten geben, um örtlichen Restaurants nicht in die Quere zu kommen.
Mit diesem neuen Treffpunkt wollen die Werbegemeinschaft und Verwaltung auf die Absage von Stadtfesten reagieren. Da in Herdecke 2021 bekanntlich so gut wie alle öffentlichen Veranstaltungen wegen der Pandemie ausfallen, entwickelten die Beteiligten dieses Feierabend-Format. Motto: geselliger Start ins Wochenende, mal wieder ausgehen, dazu noch Lebensmittel von Erzeugern aus der Umgebung und Ware in Geschäften einkaufen. „Wir planen zunächst drei Termine und wollen das dann bewerten. Ziel ist aber, das auch 2022 fortzusetzen“, sagt Kirsten Deggim.
Zwei gescheiterte Vorläufer
Wer solch ein Projekt angeht, muss sich Vergleiche gefallen lassen. Etwa mit dem beliebten Wochenmarkt am Donnerstag, wenn Hunderte oder gar Tausende durch Herdeckes Fußgängerzone schlendern. „Die Feierabend-Version richtet sich aber auch an Berufstätige“, sagen die Vorstandsmitglieder der Werbegemeinschaft. Also eine Ergänzung, keine Konkurrenz.
Abgrenzen wollen sich Organisatoren auch inhaltlich vom Street-Food-Markt, der 2019 einmal monatlich mit mäßigem Erfolg in der oberen Fußgängerzone stattfand und kulinarisch ausgerichtet war. 2017 hatte es zudem einige Male einen Samstagsmarkt in Herdeckes Innenstadt gegeben. Der fand im Jahr darauf keine Fortsetzung, da das Interesse seitens der Händler wie auch die Nachfrage der Kunden überschaubar blieb.