Voßhöfen. Neue Serie über Hofläden in Wetter und Herdecke: Familie Behrendts bietet in Voßhöfen vor allem Eier und Kartoffeln an – oder fährt auch herum.
Wer mal im Blumental zwischen Grundschöttel und Voßhöfen spazieren ging, weiß die tolle Landschaft zu schätzen. Für Familie Behrendts ist dieses schöne Fleckchen Erde Heimat und Arbeit zugleich. Ute und Dirk Behrendts als Vertreter der dritten sowie Sohn Tobias aus der vierten Generation bewirtschaften dort den Bauernhof.
Zum Familienbetrieb gehört seit 1986 auch ein Hofladen. Wobei die Anfänge der Vermarktung auf Dirks Mutter Marlis Jellinghaus zurückgehen. Die Frau des Landwirts Dieter Behrendts hatte nach ihrer hauswirtschaftlichen Ausbildung Anfang der 1960-er Jahre mit dem Straßenverkauf begonnen, mit ihrem Mann wollte sie die Eier der damals 400 Hühner unters Volk bringen. Die Zahl der Hennen und Hähne stieg, 3000 sind es heute. Wie schon sein Vater fährt aber auch Dirk Behrendts immer noch durch die Gegend, um die landwirtschaftlichen Produkte quasi bis zur Haustür der Kunden zu liefern.
Neue Serie über Hofläden
In den sechswöchigen Sommerferien stellt die Lokalredaktion sechs Hofläden in Wetter und Herdecke vor.Los geht es mit dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb Behrendts, dessen Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Der wirbt auf seiner Internetseite mit den Worten: „Qualität vom Bauer mit Leib und Seele!Der Hofladen in Voßhöfen (Zu Böving 1) ist geöffnet: Dienstag, Donnerstag, Freitag 10 bis 12 und 15 bis 18 Uhr, samstags 10 bis 12 Uhr, Montag und Mittwoch geschlossen.Dirk Behrendts begibt sich mit seinem Verkaufswagen vier Mal in der Woche auf „Eier-Tour“. Die Produkte des Bauernhofs bietet er dienstags in Witten-Bommern und Silschede an, mittwochs in Alt-Wetter, donnerstags in Wengern sowie am Freitag in Volmarstein und Grundschöttel.Weitere Auskünfte im Internet auf www.bauernhof-behrendts oder unter 02335/77 54.
Seine Frau Ute wiederum leitet den Hofladen und hat den von ihrer Schwiegermutter übernommen. Im Geschäft mit der Anschrift Zu Böving 1 gehören Eier und Kartoffeln aus eigenem Anbau immer noch zu den zentralen Waren. „Manche kommen einzig und allein wegen sechs frischer Eier zu uns.“ Doch so wie Dirk Behrendts (seit 1982 staatlich geprüfter Landwirt) den Bauernhof wieder vergrößerte, wuchs auch das Sortiment in dem Verkaufsraum. „Wir haben immer wieder mal etwas Neues ausprobiert, zwischenzeitlich boten wir hier auch mal Spargel aus dem Münsterland an“, so die Eheleute.
Eigener Eierlikör – 3000 Hühner legen fleißig
Angesichts der vielen Legeergebnisse der Hühner (zwischenzeitlich mal 4000) stellt Familie Behrendts auch einen eigenen Eierlikör her – mit 20 Prozent Alkohol und auch als Mitbringsel oder Geschenk gut nachgefragt, berichtet die 60-jährige Verkaufsleiterin. Hausgemachte Eiernudeln von einem Kooperationspartner runden diesbezüglich das Angebot ab.
Zu dem wiederum gehört auch (zugekaufte) Marmelade aus dem Schwarzwald, Äpfel aus Iserlohn oder gelegentlich aus Mettmann und Geflügel. „Wir haben früher Hähnchen und Enten selbst gemästet, nun bestellen wir das alle 14 Tage aus dem Delbrücker Land. Das wird hier bei uns frisch verkauft, der Rest dann in gefrorenem Zustand“, erklärt der 61-Jährige. Weitere Wurstware bezieht die Landwirt-Familie aus Witten, im Gegenzug lässt sie frische Eier beim Kooperationspartner in Bommern.
Eher zu Jahresbeginn und an Ostern steht dann die Schlachtung einiger Heidschnucken auf dem Programm. 20 ältere und 20 junge Tiere dieser Schafrasse laufen derzeit über die Wiesen im Blumental. „Wir verkaufen Lammfleisch nur in größeren Mengen und nach Vorbestellungen“, berichtet Dirk Behrendts.
Sein Sohn Tobias wiederum kümmert sich um die Rinder. 160 Bullen (darunter vor allem Fleckvieh und weißblaue Belgier) stehen momentan im Strohstall, auch diesen Tieren der Haltungsklasse 3 droht im Winter die Schlachtung. „Wir vermarkten diese an einen großen genossenschaftlich organisierten Händler“, erläutert der 31-Jährige, der den Bauernhof als Chef in die Zukunft führt und Unterstützung von seinem Bruder Fabian erhält.
Zum Konzept gehört aber auch weiterhin der saisonal ausgerichtete Hofladen. „Hier hin kommen fast ausschließlich Stammkunden, in der ersten Corona-Welle waren es mehr als sonst“, sagt Ute Behrendts. „Für einige ist auch das Quatschen wichtig. Viele fühlen sich mit unserer Familie verbunden“, so die 61-Jährige, die früher mit ihren damals kleinen Söhnen auf dem Arm hinter der Theke stand.