Wetter. Damit war zu rechnen, doch die Enttäuschung dürfte groß sein: Die Resolution gegen die Ausweisung einer Gewerbefläche brachte nichts.

Die Verbandsversammlung im Regionalverband Ruhr (RVR) hat in ihrer Sitzung am Freitag mit der Zustimmung zum Sachlichen Teilplan „Regionale Kooperationsstandorte“ die Weichen für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung der Metropole Ruhr gestellt. Hierfür sollen neue großflächige Gewerbe- und Industriestandorte mit einem Umfang von 1.300 Hektar bereitgestellt werden. Der Sachliche Teilplan „Regionale Kooperationsstandorte“ legt 24 Standorte im gesamten Ruhrgebiet fest. Er ist ein vorgezogener Aspekt des Regionalplans Ruhr.

Damit ist auch die Entscheidung über die Vordere Heide gefallen. Das Gebiet wird als ein möglicher Kooperationsstandort für ein Gewerbegebiet bezeichnet. Laut Dr. Frank Dudda, Vorsitzender der Verbandsversammlung beim RVR gab es eine breite Zustimmung zum Teilplan. „Die neue Flächenkulisse ist ein zukunftsweisendes Angebot an die Kommunen und Kreise im Ruhrgebiet, neue Betriebe anzusiedeln und bestehenden Unternehmen Erweiterungsoptionen zu bieten. Mit diesem Flächenangebot sind wir im Wettbewerb mit nationalen und internationalen Wirtschaftsregionen wieder konkurrenzfähig“, so Dudda.

Wirtschaftskammern begrüßen die Pläne

Auch die Wirtschaftskammern der beteiligten Regionen äußerten sich positiv zu den Planungen. Der Mangel an Gewerbeflächen ist eines der größten Probleme der Wirtschaft im Ruhrgebiet. Der Teilplan sichert dringend benötigte, zusammenhängende Wirtschaftsflächen für die kommenden 20 Jahre und leistet so einen wegweisenden Beitrag für die wirtschaftliche Zukunft unserer Region“, unterstreicht Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen, der derzeit federführenden Ruhrgebiets-IHK.

In spätestens fünf Jahren revidieren

Die Stadt Wetter hatte wie berichtet versucht, die Vordere Heide von der Liste der möglichen Standorte streichen zu lassen, zuletzt noch mit einer Resolution. Ohne Erfolg. Immerhin gibt es in fünf Jahren eine erneute Möglichkeit für die Stadt Wetter zu widersprechen: Mit einem Begleitantrag zum Sachlichen Teilplan ermöglicht die Verbandsversammlung eine flexible Nachsteuerung der Flächenausweisung. Dies soll über eine Revisionsklausel geschehen, die vorsieht, dass alle 24 Kooperationsstandorte spätestens nach fünf Jahren überprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden sollen. Im Ergebnis können sowohl aktuelle Kooperationsstandorte aufgegeben als auch neue hinzugefügt werden.