Esborn. Die Leitungen sind dünner als ein menschliches Haar und dennoch blitzschnell: Glasfaserkabel werden derzeit in Esborn verlegt.

Auf dem Weg zum Ortstermin trabt eine Kuh gemütlich über die Straßen Am Loh und Am Böllberg. Sie zeigt sich wenig beeindruckt von dem, was nur ein paar Meter weiter vor sich geht, dabei ist das für die menschlichen Bewohner ein immenser Schritt. Dort werden gerade Glasfaserleitungen für schnelles Internet in der ländlichen Region gelegt.

Schon lange steht das schnellere Internet für die ländliche Region auf der Agenda des Kreises. „Wir haben 2017 die Förderzusage bekommen und das Vorhaben ausgeschrieben“, erläutert Breitbandbeauftragter Ulrich Schilling vom EN-Kreis. Die Telekom machte das Rennen und aktualisierte 2019 noch einmal die Planungen. So werden nun über 50 Prozent der Haushalte mit reiner Glasfaser ausgestattet. Dort, wo es nicht ganz bis ins Haus hineingeht, bleiben zwar Kupferleitungen liegen, diese werden aber durch eine bessere Verteilung von den Glasfaseranschlüssen bedient und somit ebenfalls schneller.

25 Kilometer Glasfaser

So funktioniert es

Auch wenn die Telekom die Leitungen nun verlegen lässt, müssen interessierte Haushalte nicht zwangsweise zur Magenta-Firma wechseln. „Dadurch, dass dies eine geförderte Maßnahme ist, können die Kunden den Anbieter frei wählen“, erläutert Schilling.

Wer Interesse hat, wendet sich an seinen Internetanbieter und lässt sich für den Glasfaseranschluss registrieren. Die Telekom schaltet dann die Leitungen frei. „Wichtig ist, dass die Kunden selbst aktiv werden müssen und ihr Interesse bekunden“, so der Breitbandbeauftragte Schilling.

Anfang des kommenden Jahres sollen dann 97 Prozent der wetterschen Haushalte, Gewerbetreibenden und Einrichtungen mit schnellem Internet ausgestattet sein. In Zahlen heißt das: Rund 25 Kilometer Glasfaser und 20 Verteiler sorgen nach der Fertigstellung für höhere Bandbreiten. Das maximale Tempo für rund 285 Haushalte steigt auf bis zu 250 MBit/s (Megabit pro Sekunde) beim Herunterladen und für rund 95 Haushalte im FTTH-Ausbaugebiet auf bis zu 1.000 MBit/s.

Verlegt werden die Glasfaserkabel über das sogenannte Spülbohrverfahren. Der Bohrer wird unterirdisch über eine bestimmte Strecke eingesetzt und kommt überirdisch wieder heraus. Dort zieht er beim Rücklauf direkt ein Rohr in den Boden, in das die Glasfaser eingesetzt wird. Weitere Leerkabel kommen ebenfalls mit ins Rohr für etwaige Aufrüstungen. „Auf diese Art und Weise schaffen wir rund 1000 Meter pro Woche“, erläutert Bauleiter Mario Paternoga.