Wetter. Das Freibad öffnet nach der Corona-Pause jetzt im Sommer eingeschränkt. Die Stadt Wetter unterstützt den Trägerverein. Kritik an Hallenbadzeiten.

Der Betrieb eines Freibads ist für Ehrenamtler ohnehin eine Herausforderung. Corona vergrößert diese noch um ein Vielfaches. Entsprechend viel Lob zollten die Fraktionsmitglieder im Sport- und Freizeitausschuss dem Trägervereins-Vorsitzenden Bernd Hagedorn, der die Öffnung des Naturbads am Harkortsee nach der Saisonabsage 2020 nun für den 5. Juli ankündigte.

Dass Besucher in den nahenden Sommerferien hier unter freiem Himmel wieder schwimmen gehen können, liegt zugleich an der Stadt Wetter. Auch die hat wegen der Pandemie umdisponiert und beispielsweise übergangsweise aktuell ihr Hallenbad in Oberwengern geöffnet. „Zudem haben wir uns mit dem Trägerverein abgestimmt und stellen dem Personal zur Verfügung“, sagte nun Sabine Sabel vom zuständigen Fachbereich der Verwaltung.

Das Ergebnis ließ die Politiker strahlen. Zwar öffnet das Naturbad nicht – wie zunächst vorgesehen – am 19. Juni, dafür steht das überdachte Becken an der Hoffmann-von-Fallersleben-Straße aber bis zum 4. Juli zur Verfügung. Die vorübergehende Öffnung war wegen der Pandemie und der Sanierungs-Fortsetzung eigentlich nicht geplant, die Lockerungen und Inzidenzwerte ermöglichen das dort nun doch.

Hallenbad schließt einen Tag vorher

Direkt einen Tag nach der Hallenbad-Schließung können städtische Mitarbeiter dann den Trägerverein unterstützen, damit der am ersten Montag in den Sommerferien die Pforte an der Gustav-Vorsteher-Straße nach 2019 wieder für Gäste aufschließen kann. Natürlich unter Corona-Bedingungen, die sich laut Hagedorn an Vorjahres-Erfahrungen aus Sprockhövel orientieren.

Für Wetter heißt das: Das Naturbad öffnet täglich von 10 bis 14 und 15 bis 19 Uhr, vor- und nachmittags können bis zu 100 Besucher nach voriger Online-Anmeldung zwecks Rückverfolgbarkeit hinein. „Wegen der Abstände scheint das eine überschaubare Größe zu sein, zudem soll sich an der Kasse keine Schlange bilden“, so der Vorsitzende des Vereins „Unser Freibad am See“.

Welche Regeln ab dem 5. Juli in der Anlage gelten, werde die zu dem Zeitpunkt gültige Schutzverordnung zeigen. Absehbar bleiben Kiosk, Sprungturm, Rutsche und Strömungskanal geschlossen, die Badeinsel kommt nicht ins Wasser. „Ansonsten müssen wir abwarten und uns herantasten. Viel wird auch davon abhängen, wie diszipliniert die Badegäste sind“, sagt Hagedorn und nennt als neues Corona-Motto „learning by doing“. Voraussichtlich schließe das Naturbad nicht wie sonst kurz vor dem Kanupolo-Turnier des KC Wetter im Herbst. „Erfahrungsgemäß ist im Freibad nach den Sommerferien meist weniger los, daher endet die Saison 2021 wohl zum Schulstart im August.“

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In den nächsten Juni-Tagen will der Trägerverein bekannt geben, wie sich Badegäste im Internet anmelden können und wie es sich möglicherweise mit den Voraussetzungen (geimpft, genesen, getestet) verhält. So oder so begleiten einige Unwägbarkeiten den Freizeitspaß.

In den Gesprächen mit der Stadt standen auch Fragen zu Kosten, Personal (ein Trio muss stets vor Ort sein) und Hygiene im Mittelpunkt, denn in der Mittagspause muss gereinigt werden. Hagedorn kündigt an: „Wir machen, was machbar ist.“

Anpassung der Zeiten im Hallenbad

Die Fraktionen von CDU, FDP und Grünen hatten zur Sitzung einen Dringlichkeitsantrag wegen der unglücklichen Öffnungszeiten des Hallenbads eingereicht. Alexander Stuckenholz von den Liberalen begrüßte zwar grundsätzlich die unerwartete Möglichkeit zum Schwimmen in Oberwengern, allerdings werde die berufstätige Bevölkerung angesichts des Betriebs bis jeweils nur 14.30 Uhr benachteiligt.

Sabine Sabel von der Stadt Wetter begründete die veröffentlichten Zeiten für maximal 30 Gäste (Saunabetrieb für höchstens drei Besucher) mit Personalproblemen durch Krankheitsfälle. „Unser Fokus lag zunächst auf dem Schulschwimmen, da das für uns verpflichtend ist. Zudem wollten wir keine wechselnden Öffnungszeiten, da dies zu Verwirrungen führen würde.“

Nach Rückmeldungen und Kritik kündigte die Stadtverwaltung nun Änderungen an: Bis zur Schließung am 4. Juli öffnet das Hallenbad nun freitags (kein Schulschwimmen) am Nach- statt am Vormittag. Falls ab dieser Woche Personal bereit stehe, öffnet das Bad jetzt fortan auch stets am Dienstagnachmittag.

Lehrschwimmbecken gefragt

Im Sport- und Freizeitausschuss erläuterten Mitarbeiterinnen der Stadt Wetter auch, wie es momentan um das Volmarsteiner Lehrschwimmbecken bestellt ist. Dort gebe es wegen der häufigen Hallenbad-Schließung Kurse für Anfänger. Auch die Vereine TV Volmarstein, TGH Wetter, TuS Wengern und der hiesige Ortsverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) teilen sich Zeiten für entsprechende Angebote an der Köhlerwalstraße auf.

Wetters Verwaltung plant den Angaben zufolge, drei städtische Schwimmkurse in der zweiten Hälfte der großen Ferien anzubieten. Mehr sei nicht möglich, weil Personal im Freibad aushelfe. Die Vereine haben demnach ebenfalls die Möglichkeit, in diesem Sommer Kurse in dem überdachten Becken in Volmarstein zu ermöglichen. Dem Vernehmen nach wollen die DLRG und TGH darauf zurückkommen.

Defekt schnell behoben

Im Lehrschwimmbecken, so berichtete es Sabine Sabel vom zuständigen Fachbereich, habe es im vergangenen Monat nach der Wiedereröffnung aber auch wieder eine unfreiwillige Pause gegeben. Ein technischer Defekt sorgte vorübergehend für einen Tag Pause. Das Problem habe sich schnell beheben lassen, seither laufen die Kurse dort ohne Unterbrechung. Wobei die Übungsleiter und Trainer der Vereine auch dafür verantwortlich seien, dass die Teilnehmer die Corona-Regeln einhalten, wie Sa