Wetter. Seit September 2020 ist das Zauleck-Heim geschlossen. Nun soll es umgenutzt werden. Und das beinhaltet der Bauantrag.

Für viele Wetteraner war es ein Schock, als sich Ende 2019 das Gerücht verbreitete, dass das Johannes-Zauleck-Haus an der Wilhelmstraße 32a geschlossen werden solle. Die Diakonie Mark-Ruhr als Träger der Einrichtung wollte sich damals die Frage, ob das Aus der traditionsreichen Pflegeeinrichtung tatsächlich bevorstehe, nicht klar äußern.

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Stattdessen erfuhr die Lokalredaktion, dass vor dem Jahr 2021 keine konkreten Veränderungen zu erwarten seien. Wie die aussehen und was aus dem einstigen Altenheim werden soll, das erläuterte nun Bauamtsleiterin Birgit Bräfen-Loer im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung und Bauen.

Keine klaren Auskünfte

Zur Erinnerung: Erst Karsten Malz, Pfarrer der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Alt-Wetter und Vorsitzender des Kuratoriums, erklärte gegenüber der Redaktion schließlich Anfang 2020, ein Pflegeheim „im jetzigen Sinne“ werde das Johannes-Zauleck-Haus nach einem Umbau in 2021 nicht mehr sein. Vage blieb auch danach noch die Version des Sprechers der Diakonie Mark Ruhr, Fabian Tigges: „Wir werden weiterhin mit einem Angebot für Senioren in Wetter sein. Das kann die Variante Altenpflegeheim sein, es kann sein, dass wir Teile des Hauses umwidmen oder Wohnungen schaffen.“ Offiziell geschlossen wurde das Johannes-Zauleck-Heim am 30. September 2020.

Angebote im Erdgeschoss

Nun liegt der Stadt ein Bauantrag der Diakonie in den Evangelischen Kirchenkreisen Hagen und Schwelm e.V. zur Prüfung vor, der eine Umnutzung vorsieht. „Es sollen 42 Wohneinheiten mit zubuchbaren Leistungen für Senioren entstehen“, so Birgit Gräfen-Loer. Die Wohnungen in einer Größenordnung von 45 bis 120 Quadratmetern sollen entsprechend barrierefrei werden. Vorgesehen seien zudem Angebote im Erdgeschoss wie etwa eine ärztliche Versorgung, ein mobiler Frisör sowie Gemeinschaftsräume. Auch 50 Stellplätze seien geplant. Ebenfalls beantragt sei laut Bauamtsleiterin die Aufsattelung eines weiteren Geschosses.

Bekannter Pfarrer als Namensgeber

Der Na­mens­ge­ber Jo­han­nes Zauleck (1877-1942) wurde 1920 in der re­for­mier­ten Ge­mein­de in Wet­ter als Pfar­rer ge­wählt.

Auf viel­fäl­ti­ge Weise war Zauleck seel­sor­ger­lich und dia­ko­nisch tätig. Seine Ju­gend­ar­beit, seine Schrif­ten und Lie­der­bü­cher sowie die Grün­dung einer „Volks­hoch­schu­le“ mach­ten ihn weit über Wet­ter hin­aus be­kannt.

Die nach ihm be­nann­te Se­nio­ren­ein­rich­tung ­fei­er­te am 16. Juni 1967 Richt­fest.