Ennepe-Ruhr. Ein Drive-In fürs Impfen – am Wochenende wurde die Straße aufgebaut, am Ostermontag gab es die ersten Spritzen.
Die ersten Astrazeneca-Impfstoffdosen aus dem Sonderkontingent für Menschen über 60 Jahren im Ennepe-Ruhr-Kreis sind verimpft: Am Nachmittag des Ostermontags hat der Kreis eine temporäre Impfstation an der Schwelmer Dreisporthalle in Betrieb genommen, die komplett mit dem Auto durchfahren wird. „Das hier ist innerhalb weniger Stunden geplant und umgesetzt worden. Die Abläufe in dieser Form sind für uns alle ganz neu. Aber es läuft gut“, stellt Rolf-Erich Rehm, Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz, am Montagnachmittag erleichtert fest, während die ersten Autos durch die Zelte der zwei Impfstraßen rollen.
Zusätzliche Lösung
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Rückblick: Das Land hatte dem Kreis vergangenen Mittwochabend 8770 Impfstoffdosen zugewiesen, die innerhalb von zwei Wochen an Kreisbewohner zwischen 60 und 79 Jahren verimpft werden sollen. Weil das Impfzentrum mit den regulären rund 1000 Impfungen pro Tag ausgelastet ist, musste eine zusätzliche Lösung her. Der Kreis und die ärztliche und organisatorische Leitung des Impfzentrums entschieden sich gemeinsam für eine temporäre Impfstation in unmittelbarer Nähe zum Impfzentrum. Rund 40 Ehrenamtliche des THW und die Abteilung Bevölkerungsschutz übernahmen am Karsamstag den Aufbau. Während auf dem Parkplatz der Dreisporthalle gebaut wurde, wurden ab Samstagmorgen auch die Termine über das Buchungssystem der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe vergeben. Bereits am Samstagabend waren alle Termine aus dem Astrazeneca-Sonderkontingent für Menschen ab 60 Jahren ausgebucht. Zwei von denen, die einen Termin erhalten haben, sind Barbara Schneider und Axel Müller aus Schwelm. Das Ehepaar, 60 und 61 Jahre alt, sitzt am Montagnachmittag in seinem Auto im Nachbeobachtungsbereich der mobilen Impfstation und ist erleichtert. „Wir hatten Glück. Es ist ein gutes Gefühl, jetzt zumindest die erste Impfung bekommen zu haben.“
Glück auf dem Parkplatz
Auf dem Parkplatz nebenan wartet Margitt Hunger aus Ennepetal. Auch sie hat gerade den Pieks in den Arm erhalten. „Ich bin sehr froh, dass es diese Aktion gibt und ich die Möglichkeit hatte, mich jetzt schnell impfen zu lassen. Hier hat alles reibungslos geklappt“, lobt sie die Organisation und den Ablauf vor Ort. Insgesamt standen am Montag zwischen 14 und 20 Uhr 144 Impftermine an der Impfstation zur Verfügung, ab Dienstag wurde die Taktung erhöht und die Betriebszeit auf 8 bis 20 Uhr ausgeweitet. Die Impfung von 8770 Menschen zwischen 60 und 79 Jahren aus dem Sonderkontingent des Landes läuft parallel zu den Impfungen im Impfzentrum in Ennepetal. Dort werden derzeit Menschen über 80 Jahre sowie chronisch Kranke geimpft, die in den vergangenen Wochen einen entsprechenden Antrag gestellt hatten. Die Impfung weiterer Menschen aus dieser Personengruppe übernehmen die niedergelassenen Ärzte.
Ab Dienstag können außerdem 79-Jährige für sich und ihre Partner Impftermine über das System der Kassenärztlichen Vereinigung buchen, telefonisch unter 0800/116 117 02 oder online auf www.116117.de