Ennepe-Ruhr. Das Impfzentrum in Ennepetal vom Ennepe-Ruhr-Kreis ist fast fertig. Dazu gibt es noch viele Fragen. Die medizinischen Organisatoren antworten.
Das zentrale Impfzentrum für den Ennepe-Ruhr-Kreis wird am Dienstag betriebsbereit sein. Geimpft wird dort aber erst einmal noch nicht. Wir haben bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe nachgefragt, wann es im ehemaligen Aldi in Ennepetal losgehen soll und wie auch Wetteraner oder Herdecker einen Termin bekommen können. Nicht alle Fragen konnten beantwortet werden – noch nicht, wie eine Sprecherin der Verwaltung betont.
1. Wer wird zuerst im EN-Kreis geimpft?
Das wird bundesweit festgelegt und zwar vom Ethik-Rat und der Ständigen Impfkommission. Am Anfang sollen Menschen geimpft werden, die 80 Jahre und älter sind. Es ist von vulnerabeln Gruppen die Rede und Menschen, die unmittelbar mit dem Virus zu tun haben. Dazu gehören Polizisten, Ärzte, Feuerwehr, Klinikpersonal, Pflegekräfte, etc.
2. Wann glauben Sie, wird im Impfzentrum Ennepetal der erste Mensch geimpft?
Wir wissen nicht, wann welcher Impfstoff in welcher Menge zur Verfügung gestellt wird. Deshalb können wir keine konkrete Antwort auf diese Frage geben. Ehe die breite Bevölkerung geimpft wird, wird es aber noch dauern.
3. Werden Termine vergeben?
Ja, ausschließlich.
4. Müssen sich die Bürger melden oder werden sie kontaktiert?
Das steht noch nicht fest. Es wird über eine App nachgedacht, eine Regelung über die Hausärzte, oder auch telefonische Terminvergaben von einer zentralen Stelle aus. In NRW gibt es dazu noch keine konkreten Angaben. Die Bürger werden sofort über das Prozedere informiert, sobald es final entschieden ist.
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5. Warum musste das Impfzentrum jetzt schon fertig sein, wenn es doch noch keinen Impfstoff gibt?
Eigentlich war vorgesehen, dass Biontech die Zulassung für den Impfstoff am 15. Dezember erhält. Jetzt wird es wohl erst Ende Dezember sein. Die Impfzentren sind aber für die Logistik wichtig. Der Impfstoff von Biontech muss zum Beispiel bei etwa minus 70 Grad gekühlt werden. Dann wird er angerührt und muss innerhalb von sechs Stunden verbraucht werden. Das kann in Arztpraxen nicht geleistet werden. Von hier aus starten auch die mobilen Trupps, die am Anfang vor allem in Pflegeeinrichtungen unterwegs sein werden. Hausbesuche wird es nicht geben, was mit den logistischen Herausforderungen des Biontech-Impfstoffes zu tun hat. Die Generation 80 plus wird die erste sein, die im Impfzentrum geimpft wird, also diejenigen, die mobil sind und nicht in Heimen leben.
6. Wie viele Menschen können pro Tag geimpft werden?
Das hängt davon ab, wie viele Impfdosen wir bekommen. Es wird zu Beginn eine Impfstraße eingerichtet. Gibt es mehr Impfstoff, wird auch die Impfkapazität erhöht.
7. Wie läuft so eine Impfung ab?
Am Anfang wir Fieber gemessen, dann gibt es eine Mappe mit allen wichtigen Informationen und ein Aufklärungsgespräch mit einem Arzt. Danach wird geimpft und der Impfling muss noch eine Weile warten, um zu schauen, wie er den Impfstoff verkraftet. Aktuell ist von bis zu 30 Minuten die Rede. Das ganze Prozedere wird 30 bis 60 Minuten dauern.
8. Wie viele Ärzte und sonstige medizinische Kräfte werden vor Ort sein?
Es gibt einen leitenden Arzt, der sich um die medizinische Organisation vor Ort kümmert und pro Impfstraße einen Arzt und ein bis zwei medizinisch ausgebildete Kräfte.
9. Wie werden die Öffnungszeiten sein?
Von 8 bis 20 Uhr und zwar von montags bis freitags. Gearbeitet werden soll in zwei Schichten. Es wird auch darüber nachgedacht am Wochenende zu öffnen.
10. Wird es auch einen Transport für nicht mobile Menschen geben?
Nein, das ist derzeit leider nicht leistbar. Ebenso wenig wie einzelne Hausbesuche. Aber wenn es einen anderen Impfstoff gibt, der nicht so stark gekühlt werden muss, sind Impfungen sicherlich auch beim Hausarzt möglich.
11. Wie läuft die Akquise der medizinische Kräfte?
Gut, wir haben auf jeden Fall für den Anfang genügend Kräfte.
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12. Welche Vergütung erhalten die beteiligten Kräfte?
Das steht noch nicht fest. Aber aktuell sind 150 Euro pro Stunde für Ärzte und mindestens 35 Euro für medizinisches Personal im Gespräch.
13. Wie viele Impftrupps werden unterwegs sein?
Auch das steht noch nicht fest und auch das hängt davon ab, wie viele Impfdosen der Ennepe-Ruhr-Kreis erhält und wie viele Einrichtungen besucht werden müssen.
14. Gibt es einen Impfpass?
Es wird eine Impfdokumentation geben. Wann geimpft wurde und mit welchem Impfstoff. Ob das dann auch in den Impfausweis eingetragen werden soll oder kann, steht noch nicht fest. Bei dem Biontech-Impfstoff erfolgt nach zwei, drei Wochen eine zweite Impfung.
15. Wird es eine Impfpflicht für bestimmte Gruppen geben?
Nein. Wir hoffen, dass sich möglichst viele impfen lassen. Aber es sollten schon 60 bis 70 Prozent sein, sonst laufen wir noch im nächsten Herbst mit Masken rum.
16. Soll man sich auch impfen lassen, wenn man schon an dem Coronavirus erkrankt war?
Auf jeden Fall. Man weiß nicht, wie lange die Antikörper vorhanden sind.
17. Gibt es Kontra-Indikationen für eine Impfung wie eine Schwangerschaf oder Autoimmunerkrankungen?
Diese medizinische Frage kann von der Kassenärztlichen Vereinigung nicht beantwortet werden.
18. Wer trägt die Kosten für das Impfzentrum in Ennepetal?
Es ist angekündigt worden, dass der Bund und die Länder die Kosten für den gesamten Betrieb des Impfzentrums und auch die Impfdosen bezahlen wird.
19. Wie lange, glauben Sie, wird es dauern, bis alle Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis geimpft wurden?
Das weiß ich nicht, ich gehe davon aus, dass es dann bereits Sommer sein wird