Wetter. „Mein Friedrich“ hieß die Aktion mit Plastikfiguren 2015, „Unser Friedrich“ setzt dem Industriepionier in Wetter ein Denkmal aus anderem Material.

Friedrich Harkort gibt es in der Künstlerwerkstatt von Joachim Elstner in allerlei Variationen. Nur die entscheidende ist nicht dabei: Überlebensgroß soll der Industriepionier künftig in der Freiheit präsentiert werden. In „Josi“ Elstners Atelier an der Kaiserstraße finden sich die unverzichtbaren Vorstufen.

Projekt ruht auf vielen Schultern

Eine Bronzebüste, die sonst im städtischen Standesamt steht, hat die erste Vorlage geliefert. Elstner hat daraus ein Profil in Scheibchen gemacht. Eine Metallbaufirma fertigt vergrößert Scheibe für Scheibe, bis sich daraus wieder das Gesicht von Friedrich Harkort formt.

Historische Studien über den Gegenstand seiner Scheibchen-Skulptur hat Joachim Elstner nicht getrieben. „Das war auch gar nicht nötig“, sagt Elstner über den Industriepionier: „Der hat so viel Charakter im Gesicht!“ Den seltsam geschnittenen Bart Harkorts zählt der Künstler auf, die spitze Nase oder dessen ausgeprägtes Kinn.

Das alles wird in der Freiheit zu sehen sein, herauswachsend aus einem drei Meter hohen Block. „Das soll schon auffallen“, sagt Klaus Meyer, im Projektteam zuständig für das architektonische Konzept und die konstruktive Gestaltung. Von innen erleuchtet sein soll die Skulptur auch, ergänzt Dr. Helmut Franzen, Ideenlieferant und Manager des Gesamtprojekts.

Bei Wetters Bürgermeister hat Franzen offene Türen eingerannt: Frank Hasenberg findet es „großartig, Friedrich Harkort an dem Ort ein Denkmal zu setzen, wo alles begann.“ Schon zur 200-Jahr-Feier der Demag 2019 war die Freiheit eine geschätzte Kulisse. Nicht nur im Rahmen der „Extra-Schicht“ war mit Veranstaltungen an das Wirken Friedrich Harkorts in den Mechanischen Werkstätten in der Burgruine der Freiheit erinnert worden. Das Gesicht von Harkort soll auch künftig dazu gehören. Für Hasenberg ist die Skulptur „die Vollendung der Harkortstadt Wetter“.

Die Stadt unterstützt das Projekt vielfältig. Die Projektleitung hat Birgit Gräfen-Loer übernommen, Leiterin des städtischen Fachbereichs für Bauwesen. Die Stadt hilft auch dabei, öffentliche Mittel etwa aus dem Heimatfonds der Landesregierung in Richtung Freiheit zu lenken. Einen genauen Aufstellungstermin gibt es auch wegen Corona noch nicht. Es wird bestimmt Frühling, bis Friedrich Harkort der gebührende Platz in der Freiheit von Alt-Wetter eingeräumt wird.