Wetter. Erst der Menschenschädel, dann an zwei Folgetagen weitere Knochen: Die Ermittlungen zu den Funden im Hang über dem Harkortsee in Wetter laufen.
Der Fall wirft immer mehr Fragen auf: Im Zuge der Suche nach weiteren menschlichen Überresten im Hang des Harkortberges unterhalb des Harkortturms zwischen Wetter und Herdecke nach dem Fund eines Totenschädels am Dienstag wurden am späten Donnerstag-Nachmittag zwei weitere Knochenteile gefunden, die in Verbindung mit dem gefundenen Schädel stehen könnten.
Ruhen Arbeiten oder geht’s weiter?
Mitarbeiter der Spezialfirma, die von Straßen NRW zur Hangsicherung beauftragt wurde, stießen bei ihrer Suche auf weitere Knochenteile. Sonja Wever, Sprecherin der Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises, erklärt auf Nachfrage: „Ob auch diese Knochenteile zu dem gefundenen Schädel gehören, klärt zur Zeit noch die Rechtsmedizin in Dortmund.“ Schon Mittwoch wurden in der Nähe der Schädel-Fundstelle weitere Knochenteile entdeckt. Ob diese oder die am Donnerstag aufgefundenen Überreste zum Schädel gehören oder überhaupt einem menschlichen Skelett zuzuordnen sind, steht derzeit ebenfalls noch nicht fest. „Die Ermittlungen laufen weiter. Bevor das Gutachten der Rechtsmedizin vorliegt, können wir aber keine Vermutungen anstellen. Es muss geklärt werden, ob die Knochenteile zur selben Person gehören, wie alt die Person war und wie lange die Teile dort schon liegen “, erklärt Wever.
Ungeklärt sind derweil nicht nur die Umstände des Todes, sondern auch die Frage, wie es mit der Baustelle oberhalb der Kaiserstraße durch die Klippen weitergeht. Polizeisprecherin Wever erklärte auf Nachfrage, dass die Sucharbeiten im Hang zunächst abgeschlossen seien, die Hangsicherungsarbeiten jedoch vorübergehend ruhen müssen, da die Ermittlungen weiter andauern. Das würde einen weiteren Verzug der Fertigstellung und der Wiedereröffnung der Straße zwischen Wetter und Herdecke bedeuten. Susanne Schlenga, Pressesprecherin von Straßen NRW, sieht sich derweil auf einem anderen Infostand: „Meinen Informationen zufolge wird ab Montag weiter im Hang gearbeitet“, erklärt sie.
Während der vergangenen Woche hätten die Mitarbeiter des zuständigen Bauunternehmens parallel zu den Knochen-Sucharbeiten in einem anderen Abschnitt des Hangs, weiter in Richtung Herdecke, Sicherungsarbeiten geleistet. Durch den Schädelfund und die damit verbundenen Sucharbeiten hätten jedoch die Hang-Sicherungsarbeiten insgesamt gelitten: „Wir konnten nicht mit einer so hohen Intensität weiterarbeiten, da einige der Arbeiter mit der Suche nach weiteren Knochenteilen beschäftigt waren. Das bedeutet natürlich auch, dass wir weiter in Verzug kommen“, so Schlenga.
Kostenfrage scheint geklärt
Wer für die Kosten der Sucharbeiten aufkommt, steht für die Sprecherin von Straßen NRW ebenfalls fest: „Ich gehe davon aus, dass die Polizei die Kosten übernimmt, wenn sie die Suche angeordnet hat.“ Auf Nachfrage bestätigte Polizei-EN-Pressesprecherin Sonja Wever diese Vermutung: „Die Kosten der Sucharbeiten durch die externe Firma werden ganzheitlich von der Polizei übernommen.“