Herdecke. Ein neues Zeichen des Miteinanders in Herdecke ist hinzu gekommen. Katja Hennings Bastelleidenschaft spielt dabei eine große Rolle.
Eine Anregung der Bürgermeisterin hat Katja Henning aktiv werden lassen. „Ich bastel halt gern“, erklärt die Herdeckerin den Stapel mit kleinen Doppelkarten und den Stapel daneben mit passenden Umschlägen. Jetzt fehlen nur noch Menschen, die zum Stift greifen und ein paar nette Worte für die Senioren finden, die unter Quarantäne leben, weil in ihren Heimen ganz viele Mitbewohner in Verbindung mit Corona verstorben sind.
Mit den besten Wünschen
Kindermalaktion und weitere Kartenspende
Auf vielfache Weise sind Herdeckerinnen und Herdecker aller Altersklassen für die Senioren in den von Corona betroffenen Heimen aktiv.
Kinder sind aufgerufen, Bilder für die Senioren zu malen oder auch zu basteln.
Eine Reihe von Bildern und und Basteleien sind bereits im „ Schnupperlädchen “ von Petra Gerblich in Ende abgegeben worden.
Petra Geblich hatte zunächst auch 50 Grußkarten aus ihrem Sortiment für Grußbotschaften an die Senioren gespendet.
Mittlerweile hat sie schon ein paar Grußkarten und Umschläge drauf legen müssen.
„Es wird ordentlich mitgemacht“, freut sich Petra Gerblich und hofft auf noch mehr Rückläufer .
Wie kleine Reisepässe sehen die Doppelkarten aus. Und das Deckblatt ist auch schon beschriftet. Drei Varianten stehen zur Auswahl: „Danke“, steht auf einem Teil der Karten, „Gute Besserung“ auf einem anderen. Und „Mit den besten Wünschen“ ist auch zu haben. Kostenlos natürlich für die Herdeckerinnen und Herdecker, die mit einem schriftlichen Gruß ihre Verbundenheit mit den Senioren im Seniorenhaus Kirchende und in der Parkanlage am Nacken zeigen wollen. Mehr als 20 Bewohnerinnen und Bewohner sind hier in den letzten Wochen mit oder an Corona gestorben. Auch wenn in den letzten Tagen keine neuen Fälle hinzu gekommen sind, gilt die Besuchssperre für Freunde und Verwandte weiter.
In den Kärtchen, die ein bisschen wie kleine Reisepässe in einem Umschlag aussehen, steckt viel Arbeit von Katja Henning. Und auch für die Umschläge hat sie nicht einfach silbriges Papier zu einem Kuvert zusammen gefaltet. Jeden Umschlag ziert ein Blumenmotiv, sorgsam aufgestempelt von der bastelfreudigen Herdeckerin.
Holen, schreiben, zurückbringen
Corona ist schon bei der ersten Welle im Frühjahr sehr nah an Katja Henning herangerückt. Da hat sie schon begriffen, wie man mit kleinen Worten eine große Freude machen kann. Bei den Nachrichten über die Todesfälle in den beiden Herdecker Heimen und die verstärkte Einsamkeit durch das Versuchsverbot hat sie sich wieder daran erinnert.
Großartig in den Vordergrund rücken will Katja Henning mit ihrer Aktion nicht. Und deshalb gibt es die Karten auch nicht etwa über sie direkt: Die Herdecker Buchhandlung am Knick der Hauptstraße hat sich bereit erklärt, Karten und Umschläge auszulegen.
Jetzt müssen sie nur noch abgeholt, beschrieben und wieder zurück gegeben werden. Dann geht’s gesammelt zu den Senioren.