Herdecke. Die Senioreneinrichtungen in Kirchende, am Nacken und im Quartier Ruhraue in Herdecke hat das Kreis-Gesundheitsamt aktuell besonders im Blick.
Nun können vorerst auch keine Besucher ins Seniorenhaus Ruhraue kommen. „Seit heute Mittag ist das Haus bis auf Weiteres geschlossen“, hieß es Donnerstagnachmittag auf Nachfrage. Das Haus ist eines von drei Pflegeeinrichtungen in Herdecke, in dem es Corona-Infizierte gibt. Neue Todesfälle hat es in den beiden anderen Häusern aktuell nicht gegeben.
Nach einem positiven Testergebnis unter den Mitarbeitern wurden im Seniorenhaus Ruhraue am Mittwoch Mitarbeiter und Bewohner eines Wohnbereiches abgestrichen, heißt es in einer Mitteilung der Kreisverwaltung. „Am gestrigen Mittwoch haben wir erneut alle Bewohner und Mitarbeiter des einen Heims, des Seniorenhauses Kirchende, abgestrichen“, berichtet zudem Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein. Im Seniorenhaus Kirchende und in der Parkanlage am Nacken waren in den letzten Tagen zehn Menschen in Verbindung mit Corona gestorben. In beiden Häusern sind nach wie vor mehr als 100 Bewohner und Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Mit der umfangreichen Aktion setzt das Gesundheitsamt die Vorgabe um, die Tests solange wöchentlich zu wiederholen, bis alle Ergebnisse negativ ausfallen.
Besuchsverbot auch in der Orthopädischen Klinik der ESV
In der Orthopädischen Klinik Volmarstein gilt ab dem 2. November ein Besuchsverbot. „Mit Blick auf die Entwicklung der Corona-Fallzahlen müssen wir leider zu dieser Maßnahme greifen, um unsere Patienten und unsere Mitarbeitenden zu schützen“, erklärt Matthias Mund, Geschäftsbereichsleiter der Klinik. In besonderen Fällen ist ein Besucher pro Tag erlaubt. Dies gilt für Patienten, die länger als sieben Tage in der Fachklinik bleiben müssen, für Patienten die minderjährig sind, eine Behinderung haben oder an Demenz erkrankt sind. „Wir danken allen Patienten und deren Angehörigen für ihr Verständnis“, betont Matthias Mund.
Sieben-Tage-Inzidenz leicht gesunken
Im Ennepe-Ruhr-Kreis gab es (Stand Donnerstag, 9 Uhr) 1.727 bestätigte Corona-Fälle. Die Zahl der Infektionen ist damit innerhalb der letzten 24 Stunden um 41 gestiegen. In Hattingen ist am Mittwoch ein 68-jähriger Mann verstorben, der das Virus in sich trug. Damit gibt es im EN-Kreis insgesamt 28 Todesfälle in Zusammenhang mit Corona. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner, liegt im Kreisgebiet bei 128,66 (Vortag 131,97). Der Ennepe-Ruhr-Kreis gilt somitweiterhin als Risikogebiet.
Frauenheim ohne Corona
Alle Tests sind negativ ausgefallen, freut sich Thomas Schiebille vom Frauenheim Wengern.
16 Bewohnerinnen und Bewohner und acht Mitarbeitende waren getestet worden, nachdem bei einem Mitarbeiter die Infektion nachgewiesen worden war.
„Wir sind alle froh und erleichtert“, so Thomas Schiebille.
In den Krankenhäusern im Kreisgebiet sind derzeit 45 Patienten mit einer Corona-Infektion in stationärer Behandlung. Vier von ihnen werden intensivmedizinisch betreut, zwei beatmet. Die aktuell 549 Erkrankten wohnen in Herdecke (104), Wetter (41), Breckerfeld (9), Ennepetal (39), Gevelsberg (60), Hattingen (94), Schwelm (33), Sprockhövel (29) und Witten (140). Für die bestätigten Fälle sowie für begründete Verdachtsfälle ist häusliche Quarantäne angeordnet. Insgesamt gilt diese Vorgabe für 1.854 (Vortag 1.589) Personen im Kreis
Auf Bürger und Betriebe kommen erhebliche Beschränkungen zu: In Zusammenarbeit mit den Städten hat der Ennepe-Ruhr-Kreis die seit Mitte Oktober geltende Allgemeinverfügung zum Schutz vor Corona aktualisiert. Sie ist auf der Internetseite der Kreisverwaltung (www.en-kreis.de) zu finden und gilt ab sofort.
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