Wetter. Solidarität ist nicht nur in Corona-Zeiten gefragt. Das weiß auch die Nachbarschaftshilfe Wetter und weitet ihr Angebot aus.

An der Corona-Krise auch nur irgendwas Positives zu finden, ist nicht leicht. Doch die Nachbarschaftshilfen, die sich in vielen Städten aus Solidarität gegründet haben, gehören eindeutig dazu. Auch in Wetter gibt es seit einigen Monaten eine solche Gruppe, die es aber nicht nur bei der Krisenhilfe belassen will.

„Wir haben uns entschieden, unser Hilfsangebot auch corona-unabhängig anzubieten“, erklärt Heike Neuhaus. „Also auch für Einwohner Wetters, die auf Grund von beispielsweise Krankheiten, Unfällen, Krankenhausaufenthalt etc. vorübergehende Unterstützung benötigen.“ Das bisherige Angebot, das Einkaufshilfen und andere kleinere Erledigungen, Gassirunden mit dem Hund oder Begleitservices innerhalb Wetter beispielsweise zu Banken, Apotheken und Ärzten beinhaltete, wurde daher ausgeweitet.

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So können Wetteraner sich auch an die Nachbarschaftshilfe wenden, wenn sie beispielsweise einmalige Hilfen in Haus und Garten benötigen. „Da geht es darum, neue Bilder aufzuhängen, ein Regal anzubringen oder auch Gartenmöbel in den Keller zu tragen. Kleinere Hilfen, die das Leben vieler Menschen aber erleichtern können“, weiß Neuhaus. Außerdem wurde der Radius erweitert: So soll es einen neuen Begleitservice für nicht mobile Menschen auch außerhalb Wetters beispielsweise zum Möbelhaus in der näheren Umgebung geben. An die Nachbarschaftshilfe können sich aber auch Menschen wenden, die ins Krankenhaus oder in die Reha müssen. „Wir gießen die Blumen oder versorgen Kleintiere“, bietet Neuhaus an.

Telefonieren gegen Einsamkeit

Weitere Helfer sind willkommen

Die Nachbarschaftshilfe Wetter sucht sowohl für die geplante Weihnachts-CD als auch für andere Hilfsangebote jederzeit weitere Unterstützer.

Wer helfen möchte, kann sich an Gaby Klenke und Heike Neuhaus wenden. Bei Facebook ist die Gruppe unter Nachbarschaftshilfe Stadt Wetter zu finden.

Neuerdings gibt es auch eine eigene Internetseite über www.nachbarschaftshilfe-wetter.de. Die Kontaktadresse per Mail lautet: info@nachbarschaftshilfe-wetter.de.

Auch telefonisch sind die Helfer erreichbar: 02335/847701.

Zudem hat die Nachbarschaftshilfe in den vergangenen Tagen Flyer in den Briefkästen mit ihren Angeboten verteilt. Auch darauf sind die Kontaktdaten zu finden.

Doch die Nachbarschaftshilfe bietet nicht nur akute Hilfen an. Heike Neuhaus und das Team wissen, dass gerade die dunkle Jahreszeit vielen Menschen zu schaffen macht. Steigen die Corona-Zahlen – wie momentan – wieder an, werden Besuche wieder eingeschränkt, leiden viele Menschen darunter. „Dadurch, dass seit Monaten regelmäßige Freizeitangebote und Treffen nicht stattfinden können, leiden viele Senioren und anders Hilfsbedürftige zunehmend an Vereinsamung, da die sozialen Kontakte somit fast komplett weg gefallen sind“, weiß Neuhaus. „Die Idee ist, hierzu im Rahmen der Nachbarschaftshilfe Telefongespräche anzubieten. Einfach mal mit einem Menschen, der sich einsam fühlt, am Telefon ein bisschen plaudern. Das ist aber keine Seelsorge im eigentlichen Sinne. Weiterführend wäre auch der Aufbau von Mail-Freundschaften möglich“, erzählt Neuhaus.

Weihnachts-CD von Wetteranern

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Durch die steigenden Infektionszahlen und den damit verbundenen Einschränkungen sinkt auch die Chance, dass Adventsnachmittage oder ähnliche Veranstaltungen stattfinden können. Doch auch dafür hat sich die Nachbarschaftshilfe bereits etwas überlegt. „Wir möchten den Versuch einer kleinen Alternative starten: Angedacht ist eine weihnachtliche DVD/CD gefüllt mit Liedern, Gedichten, Geschichten die wir Senioreneinrichtungen und auch allen Bewohnern Wetters zur Verfügung stellen können, die unter den fehlenden Veranstaltungen schon seit Monaten leiden müssen“, erläutert Neuhaus. Die CDs sollen dann kostenlos an die verschiedenen Senioreneinrichtungen und Bewohner abgegeben werden. Dafür sucht die Nachbarschaftshilfe noch Freiwillige, die eine Geschichte lesen, ein Weihnachtsgedicht aufsagen, singen oder musizieren. „Egal ob Einzelperson, Familie, Kinder oder kleine Gruppen im Rahmen der erlaubten Richtlinien – wir hoffen auf eine rege Beteiligung. Das sollte doch zu schaffen sein“, meint Neuhaus.