Herdecke. Bauarbeiten vorbei. Jetzt wird eingezogen. Warum im Convivo Park in Herdecke „Sorgloswohnen“ verkauft wird.

Convivo hat drei Altenheime in Herdecke übernommen und macht jetzt am Standort der früheren GVS-Altenheim-Zentrale ein ganz neu gemachtes Haus auf: Die ersten Mieter fürs „Sorglos-Wohnen“, wie die Wohnform von Convivo vermarktet wird, sind zu Monatsbeginn eingezogen. Jetzt geht es weiter mit der Tagespflege und dem Aufbau ambulanter Dienste unter dem gemeinsamen Dach.

Viel Platz ist im neuen Veranstaltungsraum, der für Weiterbildungsveranstaltungen genau so gebucht werden kann wie für Feiern. Frank Schüpphaus weiß noch, wo früher mal das Schwimmbecken war. Zu GVS-Zeiten schon war er hier an der Goethestraße angestellt. Jetzt ist er Leiter des Convivo Parks Her­decke und hat dafür die Leitung der Convivo Alteneinrichtung am Nacken dran gegeben. Einen zweistelligen Millionenbetrag hat Thomas Schmidt-Hansen aus Hagen an der Goethestraße für seinen Großmieter Convivo investiert. „Es wirkt von innen zu 80 Prozent wie ein Neubau“, sagt Katja Baalmann anerkennend. Sie leitet in Bremen den Vertrieb der Convivo Parks.

„Wir bieten ein neues Zuhause in einem schönen Umfeld“, wirbt Katja Baalmann für die Wohnanlage direkt über der Herdecker Innenstadt. Ansprechpartner rund um die Uhr, ambulante Dienste gleich im Haus oder auch Essen gekocht für kleine Einheiten sollen den Mietern das „Sorgloswohnen“ ermöglichen. 39 Seniorenwohnungen sind durch einen neuen Zuschnitt der Etagen entstanden, vom 25-Quadratmeter- Einzelzimmer bis zur Pärchenwohnung mit stolzen 135 Quadratmetern. „Es gibt einen Trend zu Ein-Personen-Appartements in Südrichtung“, stellt Frank Schüpphaus fest. Hier ist fast nichts mehr zu haben. Im Ostbau für die normalen Paar-Wohnungen gebe es noch Auswahl, und bei den Riesenwohnungen sei „die Auswahl noch ganz groß“. Aber seit wenigen Tagen erst sind auch die letzten Brandschutzhürden genommen, und es gibt lange Listen mit Interessenten. Und auch für die Tagespflege zeigt sich Leiter Schüpphaus optimistisch.

Vorbesichtigung zu Corona-Zeiten

Auf den Stühlen in der Wohnküche für die Tagespflege haben zunächst einmal die ersten Mieter Platz genommen. Das Essen ist frisch für sie zubereitet worden. Je Tagespflegegruppe soll es ein Kochteam geben. Koch Marian Tokic schiebt ein Stück Kuchen auf einen Teller. Besondere Besucher können ihn in diesen ersten Tagen genießen: Vertreter aus dem öffentlichen Leben sind eingeladen, sich ein Bild von dem neuen Haus im alten Grundriss zu machen. Voll wird es nie, zu Corona-Zeiten kann so etwas nur gestaffelt und mit Maske gehen.

Neuer Kindergarten noch in Ausweichquartier

Die Schmidt-Hansen-Group mit Sitz in Hagen hat die ehemalige GVS-Zentrale und das Altenheim an der Goethestraße entwickelt.

Der Komplex wird auch einen Kindergarten beherbergen.

Die Kita Sonnenhaus musste zunächst in einem Ausweichquartier eröffnet werden.

Gestern wurde der 1. November als Umzugstermin an die Goethestraße genannt.

Die ersten von später einmal insgesamt knapp 40 Beschäftigten in der Betreuung und Pflege gewöhnen sich gerade an den neuen Arbeitsplatz. Anfang April hat die Suche nach Mitarbeitern begonnen. „Unglaublich viele Bewerbungen“ habe es gegeben, berichtet Frank Schüpp­haus. Und das bei dem großen Fachkräftemangel im Bereich von Senioreneinrichtungen. Schüpphaus hat aber auch eine Erklärung für das große Interesse: „Das Konzept war der eigentliche Renner“, sagt er, dazu das Neue und die Möglichkeit zum Mitgestalten.

Vor der Tür sind noch Handwerker unterwegs. Und der Abrissbagger schafft nebenan gerade Platz für eine stationäre Pflegeeinrichtung mit Café, das auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll. Auf eine frühere Wiese kommen weitere Seniorenwohnungen. Der Convivo Park soll wachsen.