Wetter. Monatelang fand keine Großveranstaltung in Wetter statt. Am Samstag kamen nun viele zum Moonlight-Shopping und Trödelmarkt. Haupt-Thema: Corona.
Viele Monate fand aufgrund der Corona-Pandemie auch in Wetter nichts statt. Als wäre ein Knoten geplatzt, zog es nun am Samstag so viele Menschen in die Kaiserstraße und Umgebung wie schon lange nicht mehr. Bis 22 Uhr boten Einzelhändler beim Moonlight-Shopping Besuchern die Möglichkeit, durch die Geschäfte zu bummeln.
Viele schauten sich schon am späten Nachmittag auch beim Trödelmarkt um. „Die Bedenken, dass in Zeiten von Corona weniger Anmeldungen von Trödlern eingehen könnten als in den vergangenen Jahren, waren schnell verworfen“, sagte Organisator Martin Pricken vom Citymanagement Wetter. „Wir freuen uns über 45 Stände. Und alle Beteiligten sind in bester Stimmung.“ Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, etwa am Bierwagen des FC Wetter mit Getränken und Grill.
Abstand und Hygiene-Hinweise
Bereits vor 17 Uhr war die Kaiserstraße gut gefüllt. Das schöne Wetter und die Aussicht auf ein Veranstaltungs-Erlebnis lockte die Menschen an. Auch in diesem Jahr gab es wieder viel zu stöbern. Das Citymanagement sorgte bereits beim Aufbau der Stände für einen Corona-konformen Ablauf. Zwei Meter Abstand zwischen den Ständen, Hinweisschilder zu Verhaltens- und Hygieneregeln an allen Zugängen zur Trödelmeile und ausreichend Desinfektionsmittel bildeten das Grundgerüst. Im Vorfeld angekündigt und durch Aushänge kenntlich gemacht, war das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Flanieren Pflicht. Daran hielten sich nicht alle. Teils aus Unwissenheit, teils bewusst. Detlef Walter war zunächst auch „oben ohne“ auf der Kaiserstraße unterwegs. „Ich dachte, im Freien könnte ich hier ohne Maske laufen. Aber es ist schon sehr voll, da ist es mit Maske sicherlich besser“, korrigierte er sich selbst.
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Nicht immer traf man auf Einsicht. Irmgard Berger zum Beispiel hatte – wie einige andere auch – weniger positive Begegnungen. „Ich bin schon sehr entsetzt über so viel Gedankenlosigkeit.“ Ein junger Mann ohne Maske neben ihr habe sogar recht aggressiv reagiert, als sie ihn darauf ansprach. „Ich verstehe das nicht, in diesen Zeiten müssen wir doch alle aufeinander achten.“
Und Gudrun Schmitz aus Wetter kritisierte: „Ich sehe viele Eltern mit ihren Kindern, alle ohne Maske. In den Schulen wird den Kindern die Wichtigkeit nahegebracht, und die eigenen Eltern drängen sich hier ohne Maske vor den Ständen.“ Dennoch schienen das aufmerksame Verhalten der Besucher und immer wieder freundliche Erinnerungen des Citymanagements Früchte zu tragen: Je später der Abend, desto häufiger spazierten Masken-Träger über die Kaiserstraße.
Am späten Abend platzte das Bismarck-Quartier aus allen Nähten. Der Lions Club hatte unter dem Motto „Mein Licht für Wetter“ Bürger und Geschäftsleute dazu aufgerufen, mit Lampions für Atmosphäre zu sorgen. Silke Hundstein lobte das im Beisein ihres Mannes Thomas Hentrich: „Meine Güte, ist das schön hier. Wir wohnen in Wuppertal, Wetter ist die Heimatstadt meines Mannes, deshalb sind wir heute hier.“ Hentrich ergänzte: „Wetter hat etwas sehr Heimeliges, Besonders heute Abend.“ Ursprünglich wollte das Paar nur kurz ein Gläschen Wein im Bismarck-Quartier genießen, daraus wurden Stunden und ein paar Gläser mehr.