Herdecke. Auch nach der Corona-Pause wenigstens bis November wird es beim „Internationalen Frühstück“ des VCS in Herdecke nicht weiter gehen wie bisher.
Drei Jahrzehnte schon gibt es die monatliche Einladung zum „Internationalen Frühstück“ ins Urbanhaus. Seit Beginn der Corona-Krise hat es kein Frühstück mehr mit Flüchtlingen und vor allem keine Kleiderausgabe danach mehr gegeben. Und selbst wenn es zu großzügigen Lockerungen kommen sollte: Das Internationale Frühstück in der bisherigen Form wird nicht wieder aufgenommen werden. „Wir mussten uns ein ganz neues Konzept ausdenken“, sagt Barbara Degenhardt-Schumacher. Sie betreut für den Verein zur Förderung christlicher Sozialarbeit (VCS) in Herdecke seit Jahrzehnten das Angebot. Bis November wird ausgesetzt, so viel steht fest. Für die Zeit danach gibt es einen Plan.
Flüchtlinge konnten sich eindecken
Das Kleiderlager jedenfalls ist schon komplett ausgeräumt. Das lag nicht nur daran, dass das Helferteam sich beim Sortieren und Einräumen nicht selbst in Gefahr bringen wollte: Für das Urbanhaus wird gerade der Brandschutz überarbeitet. Das Lager lag in einem Fluchtweg. Die Kleidung war fein säuberlich in Holzregale eingeräumt. Jetzt ist das nur noch Erinnerung: Die Regale hat Barbara Degenhardt-Schumacher bei Ebay-Kleinanzeigen eingestellt, und die Kleidung wurde im Sommer weitflächig auf der Wiese ausgelegt: Die Flüchtlinge durften behalten, was sie gebrauchen konnten, der Rest ging wie der Überschuss bislang auch schon nach Bethel oder – die Herrenkleidung – ins Gefängnis.
Nach dem Frühstück wurden den Flüchtlingen nicht nur gebrauchte Kleidungsstücke angeboten. Klein-Hausrat wurde ebenfalls immer kurz vor den Frühstücksterminen gesammelt und dann weitergegeben. Teller, Tassen, Gläser. Das soll auch künftig so sein. Und auch für gebrauchte Bettwäsche oder Handtücher soll das „Internationale Frühstück“ eine Drehscheibe sein – wenn es denn im November wegen der dann geltenden Corona-Bestimmungen geboten scheint, das Angebot wieder aufzunehmen.
Das Team will weiter machen
„Wir würden gerne wieder ein entsprechendes Angebot machen“, sagt Barbara Degenhardt-Schumacher nach der jüngsten Besprechungsrunde. „Wir sind ein richtig gutes, großes Team“, sagt sie über die rund 20 Helferinnen und Helfer. Nicht nur Kisten und Körbe und Taschen und Tüten haben sie ausgeräumt, zum „Internationalen Frühstück“ gehörte schon immer auch das Frühstücken. Vielleicht ist das ja ab November auch wieder möglich, „mit Maske beim Kommen und ausreichend Abstand“, sagt Barbara Degenhardt-Schumacher. In der Gastronomie geht das ja auch. Nur gibt‘s da gewöhnlich nach Brötchen und Kaffee keine Bescherung.
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