Herdecke. Marc Schulte aus Herdecke organisiert nach den Explosionen in Beirut einen Spendenabend. Der Ablaufplan für Freitag im Zweibrücker Hof steht.
Auch nach etwas mehr als zwei Wochen haben viele die schlimmen Bilder aus Beirut nach den dortigen Explosionen noch vor Augen. Da – wie berichtet – eine Bekannte aus der Hauptstadt des Libanon Marc Schulte um Hilfe bat, hat der Herdecker einen Spendenabend organisiert. Der beginnt jetzt am Freitag, 21. August, um 18 Uhr im Zweibrücker Hof und dauert rund drei Stunden mit langer Pause. Das Motto: „Herdecke hilft!“
Dafür hat der Organisator, den viele über seine Nepal-Initiative kennen, sowohl hier bekannte als auch externe Mitstreiter gewinnen können. „Ich bin optimistisch, dass wir trotz der Corona-Bedingungen einen erfolgreichen Abend auf die Beine stellen“, meint Schulte und weist auf Spielregeln im Ruhrfestsaal des Hotels hin. Der Eintritt ist frei, es gilt eine Maskenpflicht beim Betreten, während der Pause und beim Verlassen der Veranstaltung (gegen 21 Uhr). „Ohne korrekt getragene Maske wird der Zutritt verweigert“, heißt es. Vor dem Saal liegen demnach Listen aus, mit denen die Rückverfolgbarkeit gewährleistet werde.
Dank und Lob an Veronika Riepe
Der Organisator übernimmt die Begrüßung und berichtet dann nach dem Grußwort (dafür konnte er Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster gewinnen) über die Zedernrepublik Libanon in seinem Vortrag mit dem Titel „Die Schweiz der Levante“. In der dann für ungefähr 19 Uhr angesetzten Pause gibt es nicht nur Getränke, sondern während einer Dreiviertelstunde auch die Möglichkeit, gegen eine Spende zum Teil hochwertige Fundstücke der letzten Jahre vom Vier-Sterne-Hotel zu erhalten. „Darunter sind nützliche Taschen und manches mehr, was Gäste vergessen und nicht nachgefragt haben“, sagt Schulte und dankt Gastgeberin Veronika Riepe auch für diese Aktion.
Um 19.45 Uhr skizziert der Herdecker Dr. Sascha Lüder vom Deutschen Roten Kreuz (Leiter des DRK-Verbindungsbüros bei Landtag und Landesregierung von Nordrhein-Westfalen) Hintergründe zu den Beirut-Aktivitäten der großen Hilfsorganisationen. Überschrift seines Vortrags: „Wir packen an!“
Der Ablaufplan im Ruhrfestsaal
Der geplante Ablauf des Spendenabends an diesem Freitag im Ruhrfestsaal des Zweibrücker Hofs: 18 Uhr Begrüßung durch Marc Schulte; 18.10 Uhr Grußwort Katja Strauss-Köster; 18.15 Uhr Vortrag Schulte mit Hintergründen/Fakten über den Libanon; 19 Uhr Pause.
19.45 Uhr Sascha Lüder vom Roten Kreuz über Aktivitäten großer Hilfsorganisationen; 20 Uhr Liveschaltungen zu Ghina El Zibawi und Hanna Voß; 20.30 Uhr Bericht von Walid Siala über seine Explosions-Erlebnisse in Beirut.
Kontaktmöglichkeit auch per Mail (marc.schulte@web.de).
Gegen 20 Uhr folgen zwei Liveschaltungen in die Hauptstadt des Libanon: Zunächst erzählt Schultes Bekannte Ghina El Zibawi auf Englisch, wie sie die plötzlichen Explosionen erlebt hat („Suddenly a bomb exploded“), ehe die Journalistin Hanna Voß als derzeitige Mitarbeiterin der TAZ und ehemalige bzw. langjährige Kollegin dieser Lokalredaktion ihre Eindrücke vom 4. August aus dem Homeoffice schildert. Mit dem Duo hatte Schulte am Donnerstag Kontakt, die Beiden gehen von einem Lockdown in Beirut wegen Corona aus, wobei das besonders betroffene Hafen-Gebiet und der Flughafen davon ausgenommen sein sollen.
Derzeit seien die Menschen in der gebeutelten Stadt mit dem Reparieren ihrer Häuser beschäftigt. Wie das dann bei einem Lockdown weitergehen soll, ist für Hanna Voß ein Rätsel: „Ich kann mir nicht richtig vorstellen, wie das funktionieren soll. Zumal viele auch bei Freunden und Bekannten untergekommen sind.“ Zudem berichtet die TAZ-Redakteurin, dass es viele, auch kleine freiwillige Initiativen gebe, die beim Aufräumen helfen und über die alles Mögliche läuft und organisiert wird – zum Beispiel Masken, Kleidung und Lebensmittel. „Auch psychologische Hilfe per Telefon wird angeboten.“ Die 29-Jährige, die selbst vielfach angepackt und mitgeholfen habe, ist übergangsweise im Libanon und will am 1. September nach Berlin zurückkehren.
Gebürtiger Libanese berichtet
Der Spendenabend endet mit Walid Siala. Der gebürtige Libanese, der in Essen lebt und die Katastrophe in Beirut bei einem Familienbesuch live miterlebte, beschreibt seine Eindrücke vor Ort im Ruhrfestsaal und kann Fragen beantworten.
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„Wir freuen uns über Einnahmen und Spenden, die auch zweckgebunden an bekannte Hilfsorganisationen gehen können“, so Schulte. Er will das Geld, das ihm zur Verfügung steht, an Gina El Zibawi überweisen. Die Rechtsanwältin entscheide dann aufgrund ihrer Ortskenntnis, wer aus ihrem Umfeld in Beirut die Hilfe am nötigsten hat.
Spenden an die „Initiative Herdecke hilft“, Marc Schulte, Commerzbank Herdecke (DE61 4508 0060 0932 6030 00, BIC DRESDEFF450) oder www.paypal.me/HerdeckeHilft