Herdecke. Das neue Programm der Dörken-Stiftung ist veröffentlicht. Es gibt einige Höhepunkte, aber auch ein begrenztes Kartenkontingent.
Klassik, Jazz und Lesungen – wer in den Genuss dieser Kulturveranstaltungen kommen möchte, der ist bei der Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung richtig aufgehoben. Das neue Konzertprogramm steht unter zwei besonderen Vorzeichen. Zum einen ist es natürlich geprägt von den Schutzmaßnahmen zur Corona-Pandemie, zum anderen feiert die Reihe „Meister von morgen“ 30. Geburtstag.
Aufgrund der Corona-Verordnungen steht dieses Jahr nur ein verkleinertes Kartenkontingent für die jeweiligen Konzerte zur Verfügung. Aus diesem Grund kann diesmal auch kein Klassik-Abonnement gebucht werden. Jedoch werden die Künstler so weit es möglich ist die Konzerte zweimal spielen, um 11 Uhr als Matinee und um 19 Uhr am Abend. Für die Jazzkonzerte und die Meister aus aller Welt werden drei Wochen vor dem Konzert die Reservierungen freigeschaltet. Interessierte Besucher brauchen auf jeden Fall eine Reservierungsbestätigung. „Hintergrund der recht kurzfristigen Anmeldemöglichkeit ist, dass die Künstler wirklich aus alles Welt kommen und momentan einfach langfristig nicht gesagt werden kann, ob sie nach Deutschland einreisen dürfen“, erläutert Stiftungssprecherin Manuela Pavlovskis.
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Das Programm der Stiftung birgt auch diesmal verschiedene Höhepunkte. Beispielsweise ist es der Stiftung gelungen, Nils Landgren mit seiner Funk Unit nach Herdecke zu holen. Er befindet sich auf Deutschlandtournee zu seinem 25-jährigen Bühnenjubiläum. Im Gepäck hat er das neue Album „Unbreakable‘‘. Die Platte ist ein Streifzug durch die vergangenen 25 Jahre und gibt einen Einblick in die konkurrenzlose Karriere als Posaunist, Sänger, Produzent, Mentor, Bigband-Leader und Festivalleiter. Auf ureigenem amerikanischen Gebiet, dem jazzigen Soul und Funk nämlich, bewiesen Landgren und seine eingeschworene Truppe, dass europäische Musiker nicht nur mithalten, sondern sogar eigene Akzente setzen können – heute eine Selbstverständlichkeit, damals eine Sensation. Wer sich selbst von Landgren überzeugen will, der hat am Sonntag, 15. November, ab 19 Uhr die Möglichkeit dazu.
Der letzte Romantiker
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Ein weiterer Name, der für Furore sorgen dürfte, ist Klaus Hoffmann. Als einer der „letzten Romantiker“ betitelt, ist die Musik des Chansonniers auch nach vier Jahrzehnten zeitlos. In seinen Liedern steht er in der Tradition der großen Chansonniers wie Brel und Aznavour. Romantisch, dabei unverblümt und klar sind die Geschichten und Lieder, die in Hoffmanns Programm das Leuchten in die Augen seines Publikums bringen. Nach Herdecke bringt er wieder einen Konzertabend mit Jacques Brel-Chansons in deutscher Sprache auf die Bühne. Begleitet von Hawo Bleich am Flügel werden Lieder der gesamten Schaffensbreite des belgischen Stars dabeisein. „Ich werde den Zustand Brel, sein Feuer, seine Liebe und Leidenschaft zeigen“, verspricht Hoffmann. „Dabei entsteht in mir und auf der Bühne etwas Einzigartiges, Eigenes. Jacques Brel war einer meiner Lehrmeister: theatralisch,pathetisch, lyrisch.“ Zu sehen ist der Weltstar am Sonntag, 1. November, ab 19 Uhr im Werner Richard Saal.
Um Chansons geht es auch bei der französischen Band „Moi et les autres“. Das Swing-Chanson-Quintett hat im März 2015 seine dritte CD veröffentlicht. Sängerin Juliette Brousset führt mit einer lustigen und authentischen Moderation in fast perfektem Deutsch durch den Abend. Sie vermittelt so den Inhalt der Stücke und versetzt die Zuhörer in die unterschiedlichen Stimmungen der Songs. Mit den musikalischen Wurzeln im traditionellen französischen Chanson kreuzt das Quintett ihren Sound mit Jazz, Tango, Balkan-Musik und sogar Klängen aus dem jazzigen New Orleans. Zu hören am Sonntag, 21. März, ab 19 Uhr.
Henry Girls aus Irland
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Bekannte Gesichter sind am 2. Mai in Herdecke zu Gast, denn bereits zum Jubiläumskonzert „30 Jahre Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung“ waren die Henry Girls mit von der Partie. Allerdings zeigten sie 30 Minuten lang nur Ausschnitte aus ihrem Programm. Jetzt wird es auf Wunsch des Publikums ein komplettes Konzert. Mehrstimmiges Singen ist ihr Markenzeichen. In ihrem Bühnen-Programm reisen sie in beiden Richtungen übers Meer und fischen in wilden Gefilden: New Folk, Bluegrass, Pop, Irish Tradition, Balladen, aber auch Anleihen bei den swingenden Andrew Sisters der 30er Jahre, Crosby Stills & Nash oder den Dixie Chicks sind auszumachen.
Klassikfans dürfen sich unterdessen auf viele verschiedene Künstler freuen. Ganz vorn mit dabei ist Philipp Scheucher. Seine Spielfreude am Klavier überträgt sich auf den Saal. Seine Finger scheinen während des Spiels nur so über die Tasten zu fliegen. Im Gepäck hat der junge Pianist am 14. März um 11 und 19 Uhr Schubert, Schumann und Bartók.