Herdecke. Von der leichten Tour bis zum Tagesmarsch: Nach zwei Jahren Vorarbeit stellen Heimat- und Verkehrsverein und der SGV Herdecke neue Strecken vor.

Noch nichts vor am Wochenende? Dann einfach mal die festen Schuhe anziehen, und schon kann's losgehen. Das Wetter ist doch zum Wandern geradezu ideal. Und wer keine Lust auf ausgetrampelte Pfade hat, dem sei einer der sechs neuen Herdecker Rundwanderwege empfohlen, die am Freitag im Beisein von Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster vorgestellt wurden.

Die Strecken H1 bis H6 sind 5, 8, 12, 15, 18, 22 und 27 Kilometer lang und unterschiedlich anspruchsvoll. Wer sich für die leichte H1-Tour entscheidet, muss nur eine leichte Steigung bewältigen. Die Strecken H2 bis H4 sind mittelschwer; die H5 und H6 dagegen schwer. „Da muss man mit dem Hickenstein und dem Pannenstiel die beiden steilsten Strecken in Herdecke bewältigen“, so Arne Cremer. Zwei Jahre ist es her, dass der Grenzgänger vom Heimat- und Verkehrsverein den ersten Schritt für die Erarbeitung der neuen Wege getan hat. „Damals gingen immer mal wieder Anfragen von Wanderfreunden, Gästen und Touristen unserer Stadt nach neuen Wander- und insbesondere Rundwegen ein“, erinnert er sich. Nach Absprachen mit dem Vereinsvorsitzenden Christian Münch und dem Vorsitzenden des SGV Herdecke, Jörg Walbert, gab es das Startsignal. Arnes Cremes Plan: sechs neue Wege in unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden zusammenzustellen. Einige Etappen waren vorhanden, andere legte Cremer neu an. Wobei man sich das nicht so vorstellen müsse, dass er Pfade mit der Machete freigeschlagen habe.

„Aber ab einer Länge von zwei Kilometern muss ein Weg ein Genehmigungsverfahren durchlaufen. Dazu mussten Anwohner angeschrieben werden, und es gab auch einige Widersprüche. Vor allem wegen eines neuen Naturschutzgebietes oberhalb des Harkortsees. Das Grundstück gehört Mark-E, und die Naturschutzbehörde hat es sichergestellt, so dass wir eine der Strecken verlegen mussten“, berichtet Arne Cremer. Als er 2018 mit den Vorplanungen begann, so erzählt er weiter, habe er sich das alles einfacher vorgestellt. Zumal er auch noch ein Seminar besuchen musste. „Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich vielleicht Nein gesagt", fährt Cremer schmunzelnd fort.

Da steckt viel Arbeit drin

„Es ist unfassbar, wieviel ehrenamtliche Arbeit Arne Cremer in dieses Projekt gesteckt hat. Das waren locker 250 Stunden. Umso glücklicher sind wir, dass er es durchgehalten hat. Es ist ein Riesengewinn für unsere Stadt“, lobt Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster. Es sei ein Lichtblick, wenn man mal wieder in Herdecke auf neuen Routen wandern könne – gerade jetzt, in Zeiten von Corona. Viel Zeit und Arbeit hat auch Martin Schulz von der Firma Printmediaservice investiert; er setzte das Projekt grafisch um. „Es gab immer wieder Entwürfe und Veränderungen. Um die Wege vernünftig auseinanderhalten zu können und damit sie sich gut von der darunter liegenden Karte abheben, machen wir jetzt einen Sieben-Farb-Druck“, so Schulz. Die Wanderkarten wird ausgebreitet ein Format von 735 mm mal 420 mm haben; gefaltet soll sie gut in jede Jackentasche passen. Zu haben sein wird sie erst im Herbst, weil der letzte Feinschliff noch fehlt. Online sind die Wanderwege aber bereits seit Freitagmittag freigeschaltet.

Es ist zwar möglich, an jeder denkbaren Stelle zu starten. Aber alle Rundwege, so betont Arne Cremer, laufen am Ruhrufer hinterm Bootshaus des Ruderclubs zusammen: „Ich habe mich für diese Lage entschieden, weil hier die Parksituation komfortabel und zentral in der Herdecker Innenstadt ist.“ Die nächste Haltestelle aller Herdecker Buslinien befindet sich zudem nur 200 Meter entfernt, und selbst bis zum Bahnhof Herdecke ist es lediglich einen Kilometer zu Fuß.